Walensee

Eckdaten

Von Walenstadt nach Quinten

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.1 km     auf 660 m       ab 664 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

Anforderung:

Route

Walenstadt zählt mit den drei Nachbarorten Tscherlach, Berschis und Walenstadt-Berg zu den flächenmässig grössten Gemeinden des Kantons St. Gallen. Vielen ehemaligen Soldaten der Schweizer Armee dürfte Walenstadt vor allem wegen der dortigen Schiessschule noch im Gedächtnis sein. Ältere Autofahrer sehnten sich jeweils auf den Anfang der Autobahn Richtung Graubünden nachdem sie sich mühsam durch die Dörfer am steilen Südufer des Walensees gequält hatten.

 

Beim Bahnhof Walenstadt startet meine Wanderung und führt erst mal von der Bahnlinie weg in den eigentlichen Ort hinein. Dabei überquere ich den Binnenkanal, der etliche frühere Zuflüsse der Seez aufnimmt, um Überschwemmungen der weiten Ebene zu verhindern.

 

Bei der Kirche schwenke ich nach Westen und steige bald durch den Underwald hinan Richtung Walenstadt-Berg. Mit dieser Steigung umgehe ich einige unpassierbare Felsabbrüche, komme dafür am Gasthaus Garadur vorbei, wo ich mich bestens verpflegen kann. Das spart Gewicht im Rucksack!

 

Recht steil geht‘s wieder hinunter zum Seeufer bei Josen und folgt nun diesem unverlaufbar an den einsamen Siedlungen Gändli, Gand und Schilt nach Au. Dessen Häuser verteilen sich locker auf dem angeschwemmten Kegel des Aubachs und sind ausser unserem Weg nur per Schiff erreichbar. Bereits unterwegs und nun auch hier treffe ich auf kleine Rebbau-Parzellen. Diese verraten einiges über das hier herrschende Klima. Es ähnelt sehr demjenigen am Mittelmeer, weil die Sonne äusserst steil auf die stotzigen Bergflanken scheint und kalte Winde von den Gipfeln der Churfirsten erfolgreich abgehalten werden.

 

Nach einem weiteren Kilometer erreiche ich Quinten, etwa in der Hälfte der gesamten Länge des Sees. Hier lässt sich ebenfalls einkehren, um nach der Besichtigung und stillen Einkehr in der Kapelle an der wärmenden Sonne auf das nächste Schiff zu warten.

 

Der Walensee

Mit seiner Oberfläche von 24 km2 rangiert der Walensee in der oberen Hälfte der Schweizer Seen. Seine Tiefe beträgt 150 Meter, was das Zufrieren im Winter nahezu verunmöglicht. Trotzdem ist seine Wassertemperatur um einige Grade kälter als die der benachbarten Seen. Das liegt an seiner speziellen Lage inmitten eines äusserst tief eingeschnittenen Tales mit bis zu 1000 Meter hohen Steilhängen zu beiden Seiten. Dadurch ist die Sonneneinstrahlung auch im Sommer sehr kurz, weshalb das Wasser kaum einmal über 20°C warm wird.

 

Ursprünglich lieferte die See aus der Richtung Sargans als Hauptzufluss das meiste Wasser. Seit der Trockenlegung der Linthebene in den Jahren 1807 bis 1811 und die Umlegung der Linth durch den Escherkanal, stammt das Wasser zur Hauptsache aus dem Glarnerland. Durch diese Umleitung kann seither die Linth, die häufig recht ungestüm und mit hohem Pegel talwärts strebt, den Überschuss an Wasser in den Walensee spülen. Dessen Fassungsvermögen ist weit grösser als das der früher noch sumpfigen Ebene, in welcher damals gar noch das Sumpffieber und die Malaria grassierten. Die Verbindung zwischen Walen- und Zürichsee wurde durch die Maag sicher gestellt.

 

In den Dörfern am Walensee drängen sich die Häuser auf den schmalen Uferstreifen eng zusammen. Auf der Südseite sind dies Mols, Unterterzen, Murg und Mühlehorn. Bei den Touristen stehen jedoch die beiden Ortschaften auf der Nordseite, Betlis und Quinten eine viel grössere Rolle. Zum einen herrscht hier durch die kräftige Sonneneinstrahlung ein Klima, das dem am Mittelmeer nicht unähnlich ist. Es gedeihen hier sogar Reben und Palmen. Zum anderen sind diese Siedlungen nur mit dem Schiff oder durch eine mehrstündige Wanderung von Weesen am unteren oder Walenstadt am oberen Ende des Sees möglich.

 

Hoch über dem nördlichen Ufer thront die Kette der Churfirsten mit ihren erschreckend steilen Felswänden und auf einer etwas flacheren Terrasse der Touristenort Amden. Sowohl hier als auch in den Gebieten Kerenzerberg und Flumserberg auf der Südseite ermöglich die entsprechenden Einrichtungen, wie Bergbahnen und Restaurationsbetriebe eine breite Palette an Sportarten. Bei Filzbach gibt es sogar eine Sommerrodelbahn und spezielle Trottinettpisten.

 

Routenprofil

Entlang der Ostschweizer Riviera
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route