Vorder Höhi

Eckdaten

Von Stein (Toggenburg) nach Arvenbüel (Amden)

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.0 km     auf 755 m       ab 318 m

 

Karte/n 1:50'000 227T / 237T

 

Anforderung:

Route

Eigentlich müsste diese Route in der Region Toggenburg untergebracht werden. Ich wollte jedoch lediglich 10 Gebiete, weshalb ich sie dem Walensee zugeordnet habe. Und schliesslich ist einer der Trümpfe des Touristenortes Amden - und Arvenbüel ist ein Teil davon - die fantastische Sicht hinunter auf den Walensee.

 

Der Start erfolgt in Stein. Mit diesem Namen gibt es mindestens fünf Orte in der Schweiz, weshalb man im Fahrplan des Postautos unbedingt auf den Anhang (SG) achten sollte. Von der Dorfmitte führt mich der Weg in südwestlicher Richtung anfänglich gemütlich, später stärker steigend dem Dürrenbach entlang. 

 

Schon bald erreiche ich den Wald, der mir bei warmem Wetter willkommenen Schatten spendet. So lässt sich der Aufstieg leichter bewältigen. Zudem begleitet mich ja auch noch das unaufhörliche Plätschern des Baches, der mir munter über die unzähligen künstlichen Schwellen entgegen sprudelt.

 

Nach einer guten Stunde treffe ich auf eine Brücke, welche ein Badhus mit der anderen Talseite verbindet. Ob hier tatsächlich einmal gebadet wurde, lässt sich kaum belegen. Ein einziger verräterischer Balken wurde gefunden, der diese Geschichte untermauern könnte.

 

Ab hier ist der Weg nicht mehr gelb, sondern weiss-rot-weiss markiert. Es ist also ein Bergweg, auf dem sich an einigen Stellen Wanderstöcke durchaus lohnen könnten. Dem Dürrenbach begegne ich erst weiter oben wieder, wenn ich ihn überquere, um zur Vorder Höhi zu gelangen. Dies ist der höchste Punkt der Wanderung und wohl Zeit, eine längere Pause zu machen. Zur Alp-Wirtschaft gibt es auch eine wunderschöne Sicht - allerdings nicht rundherum.

 

Etwas südlich der Alphütten entspringt der Beerenbach. Er hat sich eine tiefe Kerbe in die Landschaft geschnitten. Dieser folge ich nun abwärts auf dem Fahrsträsschen an der Flanke des Gulmen. Unterwegs begegne ich einer Transportbahn auf den markanten Gipfel, der meine Sicht zum mächtigen Speer behindert hat. Etwas tiefer liegt die Alp Altschen, wo ich die Strasse verlasse und an den verstreuten Häusern von Heiggen vorbei nach Arvenbüel gelange.

 

Amden

Eine Gemeinde mit gewaltigem Höhenprofil: Der höchste Punkt liegt auf 2101 müM auf dem Leistchamm und der tiefste beim Walensee auf 421 müM. Im Rechenbüchlein der Schule müsste man jetzt das durchschnittliche Gefälle ausrechnen und in der Oberstufe den Steigungswinkel. Wir lasse dies und nehmen am Schluss der Wanderung für den Abstieg nach Weesen gar das Postauto.

 

Das Dorf Amden zählt knappe 1400 Einwowhner und die umliegenden Weiler zusammen nochmals etwa 300. Sie werden von den Bewohnern im Tal unter Ammler genannt.

 

Die meisten Arbeitsplätze finden sie in der Landwirtschaft, im Bau- aber auch im Gastgewerbe und anderen Dienstleistungen. Viele Einwohner pendeln jedoch ins Tal, weil die Sonnenterrasse hoch über dem See wesentlich mehr Natur bietet, als die urbanen Siedlungen an der Autobahn.

 

Das wissen auch die Touristen, die im Sommer wie im Winter nach Amden fahren, um sich vom Naturerlebnis auch eine Scheibe ab zu schneiden. Aber ohne Seilbahnen und Sessellifte dann doch nicht! Soviel Annehmlichkeit muss sein. Von Weesen fahren auch Busse des privaten Autobetriebs Weesen - Amden, der nach der Pferdekutsche ab 1918 mit zwei Armeelastwagen den Personentransport aufnahm. Nebst dem Kursbetrieb unterhält die Firma auch einen Taxi- und Lastwagendienst sowie im Winter die Schneeräumung.

 

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts beobachteten Geologen, dass sich die oberste Felsmasse im Gebiet des Schwarzberges in Bewegung setzte. Die Rutschgeschwindigkeit der auf etwa eine halbe Million Kubikmeter Gesteinsmasse betrug anfänglich etwa 5cm pro Monat und wuchs allmählich an. Die grösste Gefahr bestand für die lebenswichtige Verbindungsstrasse, aber die Presse verstand es, den Bewohnern Angst zu machen, mit der Prognose, das Dorf sei in Gefahr. Im Jahre 1974 stürzten dann etwa 50‘000 Kubikmeter in den grossen Steinbruch und einige Tage später holte man den etwas kleineren Rest mit Sprengungen herunter.

 

Routenprofil

Übergang vom Toggenburg zum Walensee
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Das Wetter auf der Route