Ruine Freudenberg

Eckdaten

Von Pardiel hinab nach Bad Ragaz

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 14.7 km     auf 244 m       ab 1369 m

 

Karte/n 1:50'000 237

 

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Anforderung:

Route

Der ehemals mondäne Kurort Bad Ragaz, wo die feinsten Leute aus den obersten Gesellschaftsschichten verkehrten, um sich im heilsamen Wasser aus der Taminaschlucht zu erholen, ist Ausgangspunkt dieser Wanderung. Ich fahre allerdings nicht bis zum Gipfel des Pizol, sondern verlasse die Seilbahn bei der Zwischenstation Pardiel, um einen weniger begangenen Weg hinab ins Tal einzuschlagen.

 

Wer schon vor dem Start der Wanderung eine Stärkung benötigt, kann sich diese bei der Seilbahnstation zuführen. Das erleichtert den Rucksack, weil ich weniger Getränk tragen muss! Und das wiederum freut die Bandscheiben.

 

Also gerüstet nehme ich den Weg hinüber zum Skilift unter die Wanderschuhe und quere dessen Trasse in allgemein westlicher Richtung über die Pardiel-Obersäss. Nach etlichen Bachläufen erreiche ich den Schwarzbüel, wo eine Hütte steht und sich über jeden Gast freut, wenigstens der Hüttenwart! Aber Vorsicht - ein voller Magen zieht gehörig talwärts! Denn der Weg wird nach den Alphütten der oberen Vilterser Alp deutlich stotziger.

 

In weiten Kehren führt das Fahrsträsschen hinunter zur Untersäss, wo die Weiden sich breiter ausdehnen. Beim Kraftwerk Narrenberg mit Weier treffe ich auf den gelb markierten Wanderweg mit der Nummer 68 und ziehe nun gemütlicher abwärts in östlicher Richtung zur Saar. Jenseits des Bachlaufes lenkt mich das Fahrsträsschen zur Lichtung Brintschingg, hoch über der Talstation der Seilbahn, und weiter zur Ruine Freudenberg. Es ist nicht viel Betrieb auf der einzigen Piste des Flugplatzes, denn  seltsame Wolken haben sich am Himmel breit gemacht.

 

Wer es sich leisten konnte, fand schon im Mittelalter die schönsten Plätzchen zum Wohnen und Herrschen. Allerdings hätte ich von hier oben nicht jeden Tag ins Tal zur Schule gehen wollen, aber der Blick auf die weite Ebene ist atemberaubend. Dem Waldrand entlang gelange ich anschliessend an die grosse Brücke über die Tamina und deren Ufer entlang zum Bahnhof von Bad Ragaz.

 

Ruine Freudenberg

Eine der grössten Burganlagen im Sarganserland steht auf einem Felssporn hoch über Bad Ragaz und nennt sich Freudenberg. Leider ist von der ganzen ehemalige Pracht nurmehr eine Ruine übrig geblieben, aber deren Grundriss lässt erahnen, um was für eine grossartige Anlage es sich bei dieser Burg gehandelt haben muss.

 

Das Hauptgebäude wurde im 13. Jahrhundert errichtet und besteht aus dem Bergfried mit seltsam trapezförmigem Grundriss. Östlich davon sind noch Grundmauern eines mehrteiligen Wohntraktes erkennbar.

 

Die gewaltige Vorburg, geschützt von einer Ringmauer und durch einen Graben vom Bergfried getrennt, mass etwa 80m x 60m. Vielleicht war hier sogar ein kleines Städtchen geplant? Zu ihrem Schutz wurde im Südwesten ein Rundturm erstellt. Von den Wirtschaftsgebäuden ist kaum mehr etwas erkennbar.

 

Der ganze Gebäudekomplex wurde von den offensichtlich wohlhabenden Herren von Wildenberg erstellt. Sie besassen in der Surselva sowie im entfernteren Engadin zahlreiche grosse Ländereien und hatten auch schon im Rheintal die Burg Wartau errichtet. Im Jahre 1253 wird Heinrich von Wildenberg erstmals als Herr von Freudenberg schriftlich erwähnt. Nach etlichen Handänderungen, teilweise durch Verpfändung, gelangte sie in die Hände der Herzöge von Österreich.

 

Infolge eines Streites um das Erbe des letzten Toggenburgers, dem Freudenberg vor seinem Tode gehört hatte, nahmen die Truppen aus Zürich und des Grauen Bundes die Burg unter Beschuss. Arg getroffen von Schleudermaschinen und Pulverbüchsen gaben die Verteidiger unter dem österreichischen Vogt Ulrich Spiess auf, worauf die Gebäude geplündert und abgebrannt wurden.

 

Um 1460 kam die Ruine an die Eidgenossen, die sie jedoch verfallen liessen, da sie keinen militärischen oder wirtschaftlichen Nutzen mehr erfüllte.

 

Routenprofil

Imponierende Reste einer stolzen Burg
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route