Mt. de Romont

Eckdaten

Von Péry nach Stierenberg

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.3 km     auf 690 m       ab 184 m

 

Karte/n 1:50'000 233T

 

Anforderung:

Route

Es ist offensichtlich nicht ganz einfach, eine Eisenbahnlinie, eine Kantonsstrasse und eine Autobahn in eine enge Klus durch die südlichste Jurakette zu zwängen. Das wohl schrecklichste Beispiel bildet die einst malerische Taubenlochschlucht bei Biel.

 

Mit dem Bus fahre ich bis zur Eisenbahn-Haltestelle Rochenette-Péry und steige jenseits der Strasse an der Kirche und der Ruine de Châtillon vorbei bergwärts. Bald verzweigt sich der Weg und ich wähle den rechten Ast steil hinauf über le Banbois Richtung Plagne. Das Dorf liegt gut vor Wind und Wetter geschützt am Südhang einer langgezogenen Mulde.

 

In der Dorfmitte zweigt mein Weg nach links ab und klettert durch den Wald hinauf auf die felsgesäumte Höhe des Montagne de Romont. Gemeint ist hier natürlich das bernische Romont! Hier oben finde ich eine reizvoll gegliederte Landschaft mit unzähligen kleinen Wäldchen, vielen Weiden und verstreuten Höfen.

 

Fast exakt um die Mittagszeit treffe ich auf die grosse Métairie Romontberg, in der ich mich gepflegt verköstige. Für Wanderer mit knappem Französisch-Wortschatz ist dieses Restaurant besonders geeignet, steht es doch fast genau auf der Sprachgrenze. Etwas mehr als einen Kilometer östlich heisst die Pâturage plötzlich Weid. Das hilft beim Bestellen aus der Menukarte.

 

Nach der erholsamen Pause mache ich mich wieder auf den Weg, der mich in ein paar Schlenkern auf dem breiten Rücken des rundlichen Hügels bis ans Ende der langen Waldlichtung führt. Bevor ich dessen höchsten Punkt erreiche, durchquere ich eine sanfte Mulde und trete bei der Kantonsgrenze in den schattigen Wald.

 

Der Krete entlang senkt sich nun der Weg hinab zwischen Romattenschwang im Norden und dem Brünnlichopf gegenüber zur Strasse, welche sich vom nahen Grenchen hier hinauf windet. Etwa einen halben Kilometer östlich vom Wäsmeli steht das stattliche Restaurant. Die Grösse des Parkplatzes lässt auf einen äusserst beliebten Auflugsort schliessen. Auch die zwei Bushaltestellen sprechen für sich!

 

Ciments Vigier SA

Viel Kalkstein, Mergel und etwas Gips sind die Bestandteile für die Herstellung von Zement. Da ersteres im Jura fast grenzenlos vorkommt, stehen auch unsere Zement-Fabriken in dieser Region und scharren riesige Löcher in die Landschaft.

 

Am Anfang der Produktion ertönt ein Riesenknall: Im Steinbruch wird Fels gesprengt. Die auf diese Weise losgelösten Steinbrocken werden darauf in einem Brecher zerkleinert und dann durch einen über 2km langen Tunnel ins Werk transportiert. Dort landen Mergel und Kalkstein getrennt in Kugelmühlen und werden zu feinem Mehl gemahlen.

 

Bei fast 1500°C entsteht aus diesem Rohmehl Klinker, welcher dann in langen Drehöfen unter noch höherer Temperatur langsam gesintert wird. Als Brennstoff dienen hauptsächlich Abfallstoffe aus der Industrie und, falls diese nicht ausreichen, Kohle. 

 

Modernste Kontroll- und Bedienungsanlagen erlauben die diese Produktion mit einem Minimum an Angestellten. Meist reicht eine Person aus, um den gesamten Ablauf in Gang zu halten. 

 

Zum Schluss erfolgt eine exakte Kontrolle des gewonnenen Baustoffs, der anschliessend in die Lagersilos gelangt. Der grösste Teil des Zements verlässt das Werk in speziellen Bahnwagen, und ein kleiner Rest wird in Säcke abgefüllt.

 

Bereits 1871 eröffnete Robert Vigier in Luterbach die erste Portland-Zementfabrik in der Schweiz. Sie produzierte diesen nach einem von Robert Vicat erfundenen Verfahren. Der steigende Absatz verlangte schon bald neue Produktionsanlagen, die 1890 in der Klus von Reuchenette aufgezogen wurden. Mit diesem Standort erfüllt das Werk gleiche mehrere Voraussetzungen für einen reibungslosen Betrieb: Der Kalk kann in unmittelbarer Nähe abgebaut werden, was weite Transportwege erübrigt. Die Wasserkraft der Suze deckt den enormen Strombedarf mit ihrer Wasserkraft, und schliesslich ist die Klus mit einer Bahnlinie und einer Strasse bestens an das schweizerische Verkehrsnetz angebunden.

 

Routenprofil

Raus aus der Enge
Enthält alle obigen Informationen
JW42 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 682.1 KB

Das Wetter auf der Route