Taubenloch

Eckdaten

Von Bözingen (Biel) nach Bözingen (Biel)

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.2 km     auf 522 m       ab 522 m

 

Karte/n 1:50'000 233T

 

Anforderung:

Route

Bözingen, oder französisch Boujean, nennt sich das östliche Quartier von Biel. Um mir den langen Weg vom Bahnhof Mett zum Jurafuss zu ersparen, fahre ich vom Hauptbahnhof Biel aus mit dem Bus 1 oder 2 zur Haltestelle Taubenloch bei der Suze-Brücke.

 

Von da wandere ich dem Bach entgegen und tauche schon bald ein, in das unwirtliche Loch mit den schroffen Felswänden. Die Zivilisation mit Lärm und Gestank findet hoch über mir statt. Nach der Brücke der Autobahn A16 wechsle ich für wenige Meter die Tobelseite, was weiter „hinten“ gleich nochmals passiert. Das Wasser der Schüss, oder eben Suze, wird mehrfach genutzt zur Gewinnung von elektrischer Energie, was ihrer ursprünglichen Wildheit nicht gut bekommt.

 

Mitten in der kleinen Öffnung zwischen Taubenloch und der Klus von Reuchenette liegt der Weiler Frinvillier. Von Westen fliesst die Orvine zur Suze, und in östlicher Richtung zieht sich eine Kerbe zwischen den Juraketten. In weitem Bogen durch die Siedlung erreiche ich den Einstieg in diese stotzige Combe und gelange auf die Höhe Haut du Mont.

 

Bei den beiden grossen Gebäuden verlasse ich das Strässchen und  mache mich an den Aufstieg durch den Forêt de l’Envers Richtung Bözingerberg. Der Weg zeichnet eine spitze Kehre und ein paar Minuten später einen weiten Bogen zur grossen Waldlichtung mit einem gepflegten Restaurant und fantastischem Weitblick.

 

Nach einer nahrhaften Mittagspause nehme ich den Abstieg in Angriff. In engem Zickzack schaffe ich eine erste Felspartie. Danach verläuft der Weg fast geradeaus der Südflanke entlang Richtung Tierpark. Dieser liegt auf der südwestlichen Felsnase des Jurarückens oberhalb der Taubenlochschlucht. Und über der Autobahn, die sich hier durch einen Tunnel zieht. Das nahe Schützenhaus stört heute auch nicht!

 

Bald treffe ich auf die ersten Häuser von Bözingen und die asphaltierten Quartierstrassen, die mich in einigen Schlenkern zurück zur Suze-Brücke mit der Bushaltestelle zurück führen.

 

Transjurane

Die A16 hat eine sehr lange Geschichte, denn mit dem Bau wurde vor 30 Jahren begonnen, das letzte Teilstück wurde indes erst 2017 fertig gestellt. Die nicht durchgehend vierspurig ausgebaute Autobahn verbindet das schweizerische Mittelland von Biel bis an die Landesgrenze bei Porrentruy. In Bözingen zweigt sie von der A5 ab und trifft bei Boncourt auf die französische N1019. Alle Verbindungen zu kantonalen Strassen sind kreuzungsfrei ausgebaut, aber auf einem kurzen Teilstück durch die Taubenlochschlucht muss sie auch den Langsamverkehr bewältigen. Die Baukosten beliefen sich auf 6.5 Milliarden Franken.

 

Auf ihren 84km Länge durchfährt die A16 elf Tunnels mit mehr als einem Kilometer Länge und 16 kürzere. Das gibt alle 3km einen Tunnel, was wohl Schweizerrekord darstellen dürfte. Eines dieser Bauwerke beherbergt eine ganz spezielle Einrichtung: Unter dem Mt Terri nördlich von St. Ursanne findet sich das schweizerische Labor der NAGRA zur Untersuchung geeigneter Böden und Bodenschichten für die Endlagerung radioaktiver Abfälle unserer Kernkraftwerke.

 

Die Eröffnung der Transjurane erfolgte in mehreren Etappen. Das älteste Teilstück ist der Abschnitt durch die Taubenlochschlucht, wo die bestehende Kantonsstrasse in die neue Nationalstrasse integriert wurde. Auf dieser Trasse dürfen sich auch Traktoren und Fahrräder bewegen. Deshalb gilt sie als Nationalstrasse dritter Klasse.

 

Die Verbindung zwischen La Heutte und Tavannes ist als richtige Autobahn gestaltet und übernahm den Verkehr in beiden Richtungen im Jahre 1997 als erste.

 

Als letztes Bauwerk konnte der Tunnel von Choindez eröffnet werden. Ursprünglich war die Fertigstellung auf 2012 geplant, aber die Tagbauweise mit nachträglicher Überschüttung benötigte viel mehr Zeit.

 

Wenig früher ging das Teilstück zwischen Porrentruy-Ouest bis zur Landesgrenze im Jahre 2014 in Betrieb. Gebremst wurde der Bau an dieser Stelle durch den überraschenden Fund von über 500 Fussabdrücken von Dinosauriern, welche vor etwa 150 Millionen Jahren dort gelebt haben.

 

Routenprofil

Aus der Schlucht auf die weiten Jurahöhen
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route