Dolines

Eckdaten

Von Tramelan nach La Combe

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 10.1 km     auf 201 m       ab 371 m

 

Anforderung:

Route

Die Region um den Etang de la Gruère ist bekannt für die ungezählten Dolinen, also eingestürzten Hohlräume im Untergrund, die das versickernde Wasser geschaffen hat. Besonders zahlreich sind die Senken auf dem Weg von Saignelégier zur Combe Tabeillon.

 

Meine Route startet bei der Station Les Reussilles oberhalb Tramelan, was mir den stotzigen Aufstieg erspart. Erst folge ich der Strasse Richtung Les Genevez, verlasse sie jedoch nach ein paar hundert Metern und richte meine Schritte zu den beiden Weilern Le Cernil.

 

Nach einer kurzen Asphaltstrecke biege ich wieder auf einen schmalen Pfad ab, der mich durch die Chaux-de-Tramelan nach Norden führt. Kurz vor dem nächsten Hof La Pâturatte überquere ich die Kantonsgrenze zwischen Bern und Jura. Aber französisch haben die Leute auch schon bis hierher gesprochen!

 

Ganz gemächlich senkt sich der Weg in die Mulde von Les Mottes und steigt dann wieder ein paar Meter an nach Le Petit Bois Derrière. Die kleinen Wäldchen, die sich über die hügelige Landschaft verteilen, verleihen dieser ein typisches Antlitz, das sich mit jedem Schritt und in jeder Richtung ändert.

 

Fast exakt in der Mitte der Tour treffe ich hier auf das einladende Restaurant des Voyageurs. Ich kann es mir nicht verkneifen, hier die Mittagsrast einzuschalten, denn im Rucksack führe ich nur ein paar Schoggiriegel und Tee mit. Nach der willkommenen Pause im ausladenden Haus in bestem Jurastil steige ich ab in die langgestreckte Mulde, die sich bis Glovelier hinab zieht.

 

In ihrer Sohle reiht sich Doline an Doline zu einer langen Kette. Dahinter zieht sich das nächste „Tal“. Das südliche der beiden durchbricht die Hügelwelle in einer kleinen, eher unspektakulären Klus und vereint sich mit der nördlichen zum bekannten Tobel. Durch dieses verläuft auch die Bahnlinie mit der Spitzkehre inmitten der Enge.

 

Am oberen Ende dieser Combe erreiche ich die Station La Combe und kann bis zur Abfahrt des Zuges im nahen Restaurant noch den Durst löschen.

 

Tramelan

Die deutsche Bezeichnung Tramlingen dieses Ortes im Berner Jura trifft man heute nirgends mehr an. Unter dem Namen Trameleins erscheint das Dorf 1178 erstmals urkundlich, wurde später Tramelans genannt und trägt seine heutige Benennung seit 1317. Basis dafür dürfte der burgundische Personenname Thrasamal sein. Er bedeutete unermüdlicher Krieger.

 

In der Reformationszeit wechselte der Ort vom Kapitel St-Imier zum neuen Besitzer, dem Fürstbistum Basel. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde das Dorf teilweise verwüstet, jedoch kurze Zeit später wieder aufgebaut und kam 1797 zu Frankreich, bis es der Wiener Kongress 1815 an den Kanton Bern verschacherte. Wenige Jahre später zerstörte ein verheerender Brand, der aus Unachtsamkeit ausbrach, den gesamten Ortskern.

 

Noch heute liegt die Gemeinde Tramelan auf bernischem Gebiet und umfasst eine Fläche von 25km2. Die gewellten Gebiete westlich des Ortes zählen zu den Franche-Montagnes, und die ausgedehnten Weiden liegen auf dem Kamm des Montbautier im Plateaujura. Eindrücklich ist das grosse Moor La Tourbière westlich des Dorfes in einer abflusslosen Senke, in welcher bis ins letzte Jahrhundert Torf gestochen wurde.

 

Zur drittgrössten Gemeinde gehören auch viele verstreut liegende Einzelhöfe und ein paar kleine Weiler, wie Les Reussilles, Les Gerines oder Le Cernil.

 

Die Einwohnerzahl pendelt seit vierzig Jahren im Bereich von knapp 4000 Einw. leicht auf und ab, zählte jedoch bis 1970 fast 1000 Personen mehr. Dies hat nicht zuletzt mit der in der gesamten Region beobachteten Landflucht zu tun, denn auf den kalkhaltigen Böden ist Landwirtschaft fast ausschliesslich auf Viehzucht und Milchwirtschaft beschränkt und wirft bei den kleinräumigen Strukturen zu wenig ab. Zudem durchlebte die Uhrenindustrie bereits mehrere Krisen und ist auch heute kein sicheres Standbein mehr.

 

Routenprofil

Über die schönsten Jurahöhen
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Das Wetter auf der Route