Saastal

Eckdaten

Von Saas Grund zur Gspon

 

Marschzeit 5h

 

Strecke 14.2 km     auf 1060 m       ab 730 m

 

Karte/n 1:50'000 274T / 284T

 

Anforderung:

Route

Bei Visp, wenige Kilometer unterhalb Brig, mündet die Vispa in die Rhône. Sie bringt Wasser aus dem Mattertal und Wasser aus dem Saasertal. Inmitten dieser fantastischen Bergwelt mit einigen Viertausendern, wie dem Dom, dem Täsch- und dem Allalinhorn auf der einen, sowie dem Weissmies und dem Fletschhorn auf der anderen Seite, liegen die bekannten Touristen-Destinationen Saas-Fee oder Sass-Grund. Eine ganze Reihe von Seilbahnen und Schleppliften  bringen die Alpinisten oder Skifahrer auf über 3000 Meter.

 

Meine Tour hält sich bescheidener an die Baumgrenze, ist deshalb aber auch für jedermann ohne Probleme zu bewältigen. Beim Campingplatz „Unter dem Berg“ verlässt mein Weg den Talboden und gewinnt an der östlichen Talseite allmählich an Höhe. Ab und zu zweigen Bergwege ab, die in engem Zickzack die Flanke erklimmen.

 

Bei den Häusern von Bodme, in einer grosszügigen Lichtung gelegen, wechselt der Weg die Kategorie, jedoch nicht die Anforderung an meine Pumpe. Bei Tewaldji treffe ich auf das Fahrsträsschen, folge aber weiterhin dem Fusspfad hinauf nach Brend. Tief unter mir liegt Saas-Balen und darüber das markante Lammenhorn.

 

Den Fellbach überquere ich knapp unterhalb eines mächtigen Wasserfalls und kehre dann kurz ein im Heimischgartu, bevor der Weg auf etwas über 2000 Meter flacher wird und der bereits erwähnten Baumgrenze folgt. Nach mehreren Bachübergängen folgt die Hütte Färiga und anschliessend der Schwarze Wald. Von der Mattwaldalpa führen zwei Suonen herab, von denen die eine sogar über einen Aquädukt verfügt, um eine Mulde zu queren.

 

Für die, welche es noch nicht gemerkt haben sollten: Der Weg senkt sich heftig, der Suon nicht, weshalb ich ihn aus den Augen verliere. Erst später, bei der Siedlung Bord kreuzen sich unsere Wege wieder, bevor er er sich steil hinunter nach Klebodo stürzt. Meine Route verläuft wieder gemächlicher abwärts, und schon bald erkenne ich die ersten Häuser von Gspon. Von hier führt eine Seilbahn nach Stalden, dem Zusammenfluss der beiden Vispa.

 

Die Zwergen im Vispertal

aus Wikipedia
aus Wikipedia

In Zeneggen im Vispertal lebte einmal eine Frau mit ihrem Kindlein. Obwohl sie diesem alles gab, was sie konnte, wollte das Kind nicht richtig wachsen und blieb klein, fast zwergenhaft. Sprechen konnte es auch nicht, es brachte nicht mehr als ein unverständliches Stammeln zuweg.

 

Eines Tages klagte die besorgte Mutter der Nachbarin ihr Leid mit dem seltsamen Geschöpf. Noch nie wäre in ihrer Familie so etwas vorgekommen, dabei scheine es gescheit zu sein. Der Rat der Nachbarin fiel recht sonderbar aus: Die Frau solle dem Kind am Tisch recht viele halbe Eierschalen vorsetzen und dann beobachten, was passiere.

 

Die Frau tat wie geheissen und schielt durch den Türspalt aus der Küche. Das Kind erstaunte und rief: „Ja, nuewela, so viele Häfelein hab ich noch nie gesehen!“  Aufgeregt eilte die rau zur Nachbarin und berichtete ihr hocherfreut das Wunder. Diese jedoch meinte, dass ihr das eigene Kind wohl gleich nach der Geburt gegen dieses Gotwärgi, das Zwergenkind, ausgetauscht worden wäre. Sie solle jetzt ihr Kind mitnehmen auf den Chastelberg und es dort so zünftig durch peitschen, dass man das Geschrei im ganzen Tal hören würde.

 

Äusserst nachdenklich hob sie das Kind, das noch immer mit den Eierschalen spielte, auf ihren Schoss und stieg auf den Chastelberg, wo sie es schweren Herzens zu schlagen begann. Das Kind schrie aus Leibeskräften, dass das Echo von allen Bergen scholl. Plötzlich eilte eine kleine Gotwärgifrau den Berg hinan mit einem wohl gewachsenen Kind im Arm. Ausser Atem riss sie das missratene Geschöpf an sich und warf der Frau das schöne vor die Füsse.

 

„So nimm du das deinige und ich das meinige, du unbarmherzige Mutter“ schrie die Zwergenfrau verzweifelt und drückte das ungestalte Kind an ihr Herz. So eilte sie behend wie eine Gämse davon. Die Mutter jedoch blieb vor Staunen und Freude erstarrt sitzen und betrachtete ihr Kind von allen Seiten.

 

Routenprofil

Panoramaweg vor fantastischer Kulisse
Enthält alle obigen Informationen
VO07 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 602.6 KB

Das Wetter auf der Route