Albinen

Eckdaten

Von Erschmatt nach Dorbuboda (Albinen)

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.6 km     auf 643 m       ab 467 m

 

Karte/n 1:50'000 273T

 

Anforderung:

Route

Das Dorf Albinen, das sich hoch über der Dala an den steilen Hang klammert, ist aus verschiedenen Gründen berühmt geworden. Einmal gab es da vor vielen Jahren den einzige Zugang von Leukerbad her, welcher heute als Klettersteig angeboten wird, und zudem präsentiert es sich in seiner baulichen Unversehrtheit als wahre Trouvaille unter den Walliserdörfern.

 

Der Weg dahin beginnt in Erschmatt, wo mich das Postauto bei der Kirche entlässt. Ich folge dann dem ausgeschilderten Wanderweg durch die recht tief eingeschnittene Kerbe des Feschilju-Baches hinüber nach Feschel. Der Grundriss des malerischen Dörfchens passt genau auf den schmalen Geländesporn. Das kann kein Zufall sein!

 

Ein schmaler Pfad führt mich hinauf zur oberen Strasse, welche die noch viel höher gelegenen Siedlungen bedient. Nach zwei engen Kehren verlasse ich sie wieder, um wenig später ein weiteres Mal auf sie zu treffen.

 

Inzwischen bin ich im ausgedehnten Hewald angelangt. Die Strasse geleitet mich zur Verzweigung. Nach rechts ginge es weiter nach Galm und Tschärmilonga, und nach, links strebt der Wanderweg mit der Nummer 61 Richtung Albinen.

 

Der ausbleibende Regen der letzten Wochen hat auch die beiden Spuren des Strässchens ausgetrocknet. Gut herrscht kein Verkehr, sonst bekäme ich wohl eine Staublunge, bis ich beim Werni auf 1448 müM wieder auf einen schmalen Pfad wechseln kann.

 

Die eingeschlagene Route führt leider etwas oberhalb am Dorfe Albinen vorbei. Ich gewinne dadurch zwar einen schönen Blick auf die Dächer der eng aneinander geschmiegten Häuser, aber ich wähle einen Weg mitten durch den Ort, der mir einen bleibenden Eindruck vermittelt.

 

Am Nordrand steige ich dann wieder zum verlassenen Weg 61 zurück und durchquere etwa 200 Meter oberhalb der Strassenbrücke den Liirschigrabu, um auf der „Rückseite“ des nächsten Rückens zur Bushaltestelle Albinen-Dorben zu gelangen.

 

Geld lockt

Um die anhaltende Abwanderung im ohnehin schon kleinen Walliserdorf Albinen zu stoppen, oder wenigstens zu bremsen, kamen die Gemeinderäte auf eine für Schweizer Verhältnisse schon beinahe revolutionäre Idee!

 

Personen, welche in Albinen ein Haus bauen oder eine Eigentumswohnung beziehen wollen, sollen aus der Gemeindekasse lohnende Wohnbauförderungs-Beiträge bekommen:

 

Einzelpersonen 25’000 CHF

Paare 50’000 CHF

pro Kind 10’000 CHF

pro Kind, das bis10 Jahre

nach Baubeginn zur Welt kommt 10’000 CHF

 

Selbstverständlich sind diese Beiträge an weitere Bedingungen geknüpft. Gesuchsteller sollten höchstens 45 Jahre als sein, um so einen Langzeiteffekt zu generieren. Zudem müssten mindestens 200’000 Franken im Dorf investiert werden, und wer wieder wegzieht, bevor 10 Jahre vergangen sind, zahlt seine gesamten Bezüge zurück.

 

Diese Bedingungen tauchten in verschiedenen Medienbereichen allerdings gar nicht auf, was einen Sturm auf Albinen auslöste, der so wohl nicht erwartet worden war. Menschen aus aller Welt meldeten sich an, um im Bergdorf das zugesicherte Geld abzuholen. Das schürte nun im Gemeinderat die Angst, dass der Vorschlag anlässlich der angesagten Abstimmung abgelehnt werden könnte. Eventuell war die Idee doch etwas zu gut?

 

Dabei hätte Albinen ein paar wirklich ehrliche Einwohner sehr gut gebrauchen können, schliesslich wurde in den vergangenen 17 Jahren gerade mal ein einziges neues Haus gebaut.

 

Unter den ersten ernsthaften Interessierten finden sich allerdings auch Menschen aus Brasilien oder ein seit Jahrzehnten in der Schweiz wohnhaften Kameruner.

 

Routenprofil

Wallis wie auf der Postkarte
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route