Monte San Giorgio

Eckdaten

Von Meride nach Capolago

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 8.4 km     auf 858 m       ab 549 m

 

Karte/n 1:50'000 286T

 

Anforderung:

Route

Es sind drei Berge, die zum Inventar von Lugano gehören, der Monte Bré, der San Salvatore und der Monte San Giorgio. Sie sind auch verantwortlich für die seltsame Form des Sees.

 

Ich verlasse die Eisenbahn in Riva San Vitale und erreiche die Westseite des schmalen Tales auf der schnurgeraden Strasse, die quer hinüber führt.

 

Dort schwenkt der Wanderweg brüsk nach Norden und macht sich an der Kirche Sta Croce vorbei daran, die steile Flanke des stolzen Gipfels zu erobern. Es geht stotzig aufwärts, aber die fantastische Sicht auf den gegenüber liegenden Generoso entschädigt für die Anstrengung.

 

Hoch über den Neubauquartieren Roncaccio und Battuta treffe ich, schon fast 600m hoch, auf eine Verzweigung. Ich wähle den linken Ast und erklimme in etlichen Kehren weitere 200 Höhenmeter. Die folgende Wegkreuzung funktioniert noch ohne Ampeln, ich habe also freien Lauf, geradeaus am kleinen Gupf Pozzo vorbei zur beeindruckenden Felswand.

 

Oben auf deren Krete gelange ich zum Gipfel mit der sehr einsam stehenden Kirche. Der Blick von hier in die Runde ist berauschend und verlangt nach einer längeren Marschpause.

 

Der Abstieg führt mich in ungefähr südlicher Richtung. Im oberen Teil der Bergflanke reihen sich etliche Lichtungen aneinander. Ich folge aber einfach dem Kamm nach unten und überquere bei Cassina einen kleinen Bach. Wegkreuze sind hier nichts Besonderes, ebenso wenig, wie die vielen fossilen Funde, die den Berg weltberühmt gemacht haben.

 

Viele von den spektakulären Funden sind weiter unten im von Mario Botta erweiterten Museum in Meride ausgestellt. Das Dorf selber könnte als Ganzes auch ein Museum sein. Die Häuser sind hübsch heraus geputzt, als würden sie einer Filmkulisse entstammen.

 

An der Westseite sowie bei der etwas südlich gelegenen Osteria la Guana finde ich Bushaltestellen.

 

200 Millionen

So alt sind sie ungefähr, die Fossilien, welche im heutigen geologisch-paläontologischen Reservat an der Flanke des Monte San Giorgio gefunden wurden. Der Weg dorthin ist mit einer Tafel im Dorf gekennzeichnet. Sie weist von der Barockkirche San Silvestro hinein ins Val Mara.

 

Dort fanden sich früher Schiefergruben, aus deren Gestein ein Öl für die Herstellung von Heilmitteln, gewonnen. Aber der Schiefer beherbergte auch andere Schätze, welche 1907 von Bernhard Peyer entdeckt wurden. Bei den folgenden gezielten Ausgrabungen erblickten Skelette von kompletten Tierkörpern zum zweiten Mal das Licht der Welt. Deren Bedeutung erzeugte ein derart grosses wissenschaftliches Echo, dass der San Giorgio zum „Berg der Saurier“ wurde. Nicht weit von diesem ersten Fundort entfernt führt der Weg zu einer weiteren wichtigen Fundstelle, der Acqua del Ghiffo. Hier grub Peyer 1931 ein 2.5m langes Riesenreptil aus, das den Namen Ceresiosaurus calcagnii erhielt.

 

Viele dieser Funde sind im Museo dei Fossili di Besano, fast exakt in der Dorfmitte von Mario Botta gebaut, zu bestaunen. Die Skelette aus vier verschiedenen Ausgrabungsstätten stammen von Fischen, Krustentieren und Pflanzen, aber - und dies ist äusserst selten - die Forscher fanden auch zwei Insekten. Neben den eigentlichen Objekten versucht die Ausstellung auch mit Modellen und der Hilfe moderner Medien, die Besucher mit der Zeit vor etwa 200 Millionen Jahren am Monte San Giorgio bekannt zu machen.

 

Zusätzlich sind Sie als Wanderer herzlich eingeladen, mit auf den von der UNESCO ausgezeichneten Rundweg zu kommen, um die komplexe geologische und paläontologische Geschichte dieses aussergewöhnlichen Berges kennen zu lernen. Er startet bei der Kirche San Silvestro und kehrt, wie es sich für einen Rundweg gehört, wieder nach Meride zurück. Unterwegs unterrichten Sie Infotafeln über Funde und andere Besonderheiten.

 

Ganz zuletzt empfiehlt sich das Grotto Fossati mit feinsten Tessiner Spezialitäten vom offenen Feuer und begleitet von echter Polenta sowie einem gehaltvollen Wein aus der Region.

 

Routenprofil

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