Voralpsee

Eckdaten

Von Oberdorf (Lisighus) nach Buchs (Rheintal)

 

Marschzeit 5h30min

 

Strecke 18.8 km     auf 634 m       ab 1415 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

Anforderung:

Route

Diese Route könnte für einige Wanderer etwas zu lang ausfallen, auch wenn der nach dem erfrischenden Bad im See fast nur noch abwärts führt. Häufig ist gerade dies der Knackpunkt der Kniescheiben! Das Kurhaus Voralp beherbergt gerne auch Gäste über Nacht! Das wäre für eine zweitägige Tour geradezu ideal. www.voralp.ch Eine andere Möglichkeit wäre, ab hier mit dem Bus nach Buchs zu fahren.

 

Ich starte die Wanderung bei der Bergstation der Seilbahn von Lisighus nach Oberdorf. Von da folge ich dem ausgeschilderten Wanderweg über die St. Gallerweid in weiten Kehren über Wiesen, durch lichten Wald und tiefen Sumpf hinauf zum recht einsam gelegenen Hof Gatter. Dort treffe ich auf ein schmales Strässchen um den Ölberg herum und dann nach Süden.

 

Im Lochgatter schwenke ich nach links, um über Gamperfin den weiten Bogen des Strässchens abzukürzen. Bald treffe ich auf eine etwas breitere Fahrstrasse. Jenseits des Bachlaufes entdecke ich im Wald ein Riet, in dem noch bis vor Kurzem Torf gestochen wurde. Die hinterlassenen Spuren sind noch deutlich zu erkennen.

 

Zurück auf dem Strässchen gelange ich bald zur Abzweigung, die mich zum Gasthaus Voralp führt. Wer noch keinen Hunger hat, oder lieber am Seeufer über dem Feuer eine Wurst braten möchte, zieht gleich weiter an die Gestaden des Voralpsees. Er ist nicht immer gleich gross, weil er keinen oberirdischen Abfluss hat.

 

Nach der Pause ziehe ich weiter an der südlichen Talflanke des Walchentobels nach Osten. Bei der markanten Hügelkante Pir biege ich nach rechts zum schnuckeligen Wirtshaus gleich am Weg. Nach wenigen Metern verlasse ich diesen Wanderweg und treffe unterhalb des Chellenwaldes auf einen anderen. Diese Waldstrasse steigt in weiten Kehren hinab nach Muntaschin, wo man schon wieder etwas gegen Durst erhält.

 

Beim Hof Rüti trete ich aus dem Wald und gelange nach ein paar hundert Metern zum malerischen Schloss Werdenberg, das stolz auf einem winzigen Hügel über einigen fantastisch erhaltenen Häusern thront. Zwischen See und Wald erreiche ich die westlichen Quartiere von Buchs und folgen dann der belebten Ladenstrasse geradewegs zum Bahnhof.

Churfirsten

Als Kind wurde mir von einer Tante eingetrichtert, dass es im Toggenburg sechs Churfirsten gebe. Es waren neben dem Säntis und dem Matterhorn übrigens die einzigen, die ich mit ihrem Namen benennen konnte - nur die Reihenfolge kam mir manchmal durcheinander. Was mich immer verwirrte, dass der Herrgott zwar in sieben Tagen die Welt erschuf, aber lediglich sechs Churfirsten zustande gebracht haben soll. So habe ich jeweils auch den Chäserrugg und sogar den Gamserrugg dazu genommen, wodurch ich sogar unseren Schöpfer übertraf.

 

Gut, können Kinder von heute die Belehrungen ihrer Tanten im INternet nach schlagen. Ich weiss heute, weshalb der Chäserrugg eigentlich gar kein echter Churfirst sein darf. Zwischen ihm und seinem Nachbarn Hinderrugg klafft eine zu wenig tiefe Lücke. Sie sollte mindestens 30 Meter betragen.

 

Fasziniert hat mich von Anfang an die sehr charakteristische Form aller sieben oder acht Gipfel. Sie sind nicht nur fast gleich hoch, sondern bestehen fast durchwegs aus steil empor gerichteten Gesteins-Schichten, die gegen den Walensee hin fast senkrecht abfallen. Ich kannte nirgendwo eine ähnliche Gebirgsformation.

 

Eine der wohl bekanntesten Sagen, die sich um diese Felsen ranken, ist wahrscheinlich die von Johannes Seluner. Er soll als sogenanntes Wolfskind, also ohne jeden menschlichen Kontakt aufgewachsen sein. Als die Kühe auf der Alp Selun abends mit leeren Eutern von der Weide zurück kamen, vermuteten die Hirten einen Milchdieb. Eine der Wachen habe darauf einen Mann gesehen, der Milch direkt ab Kuh getrunken und sich darauf ins Wildenmannlis-Loch verzogen habe. Kurze Zeit später fingen die Älpler dann einen verwahrlosten Jüngling, der kein Wort sprechen konnte und nannten ihn den „Seluner“.

 

Die Touristenwerbung nennt „Sieben Churfirsten“, denn die Sieben war schon immer eine ganz besondere Zahl: Sieben Tage, Schneewittchen und die sieben Zwerge, die sieben Geisslein und viele mehr. Dazu gehören von Ost nach West Chäserrugg (der mit der Seilbahn), Hinterrugg, Schibenstoll, Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun.

 

Routenprofil

Wunderschönes Seelein in verträumter Mulde
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Das Wetter auf der Route