Sattelboden

Eckdaten

Von Habergschwänd (Filzbach) nach Habergschwänd

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 5.7 km     auf 440 m       ab 440 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

Anforderung:

Route

Hoch über dem historischen Flecken Filzbach, seinerseits hoch über dem malerischen Walensee, thronen die Seilbahnstation und das Bergrestaurant Habergschwänd.

 

Nach einem aufputschenden Znünikaffee mache ich mich auf die Rundwanderung um den Guligrind. Der Wegweiser schickt mich durch leicht sumpfiges Gelände über den jungen Filzbach und ein anderes Bächlein in etlichen Schlenkern zur Alp Mittlist Nüen.

 

Gleich beim langen Stall zweigt mein Weg ab nach links und klettert hinauf auf über 1500 müM. Zur Rechten zieht sich eine lange furchteinflössende Fluh und zur Linken erhebt sich jenseits einer Mulde der Sunnenspitz. Er ist aber nicht höher als ich auf meinem Weg, der soll sich ja nichts einbilden, bloss weil er -spitz heisst!

 

Auf Ober Nüen liegt wunderschön gelegen die gleichnamige Alp im Schutze von Höch Farlen und Guligrind. An den beiden vorbei senkt sich nun der Weg über die Steinböden in weit gespanntem Bogen zum Sattelboden und weiter zur Chrampfegg. Der Schatten des Waldes tut gut, denn die Sonne hat an Höhe gewonnen und an Kraft zugelegt.

 

Nur knapp verpasse ich das Adamsloch - was immer damit auch gemeint ist - und ziehe gemütlich spazierend bei Dürren wieder über offene Weideflächen. Ich sehe nun die beiden Gipfel, Guligriund und Höch Farlen von der Rückseite und ohne Felspartien.

 

Inzwischen habe ich wieder den Waldrand erreicht, es ist jedoch nur ein schmales Band, bevor ich wieder bekanntes Areal betrete. Vor mir taucht erneut die Mittlist Nüen auf, aber bevor ich für den Rückweg zur Seilbahn wieder denselben Pfad benütze, mache ich eine Pause im einladenden Bergrestaurant. So lassen sich locker Hunger und Durst stillen.

 

Nach etwa hundert Metern gelange ich anschliessend zur Gabelung, die ich schon kenne und kehre zur Station Habergschwänd zurück. Unterwegs fallen mir verschiedene Details ins Auge, die ich auf dem Hinweg gar nicht bemerkt habe - irgendwie interessant!

 

Johann Konrad Escher

Anlässlich der Gewässer-Korrektion an der Linth, wurde diese durch einen Kanal in den Walensee umgeleitet, damit sie mit ihren Hochwässern nicht die gesamte Ebene bis zum Zürichsee unter Wasser setzen konnte. Gleichzeitig wurde die Maag auf ihrem Weg zum Zürichsee in einem möglichst geraden Kanal beschleunigt, damit sie kein Geschiebe mehr ablagern sollte.

 

Der federführende Unternehmer und Ingenieur dieses gewaltigen Bauwerks war Johann Konrad Escher, Sohn einer begüterten Zürcher Kaufmanns-Familie. Er kam im Jahre 1767 in Zürich zur Welt und absolvierte nach der Grundschule eine Ausbildung bei Jean-Pierre Vaucher in Genf in Naturkunde. Später studierte er in Göttingen neben Technologie und Statik auch Philosophie und beschäftigte sich anschliessend auf verschiedenen Fachgebieten. Darunter waren auch Geologie und Staatswissenschaften. 1833 gründete er an der Universität Zürich das Institut für diesen Fachbereich, dessen Leitung er auch gleichzeitig übernahm.

 

Neben all diesen wissenschaftlichen Bereichen interessierte ihn aber auch die Politik, und er bekleidete während der Helvetischen Revolution eine wichtige Funktion in der Republikanischen Bewegung. 1802 wurde er gar helvetischer Kriegsminister.

 

Als Geologe schuf er Hunderte von Zeichnungen und Aquarellbilder von Schweizer Alpengipfeln, die er teilweise auch bestiegen hatte, aber sein Hauptwerk stellte die Korrektion der Gewässer an und in der Linthebene dar. Den Auftrag zum gewaltigen Projekt erhielt er 1804 von der Tagsatzung, und dessen Ausführung dauerte ganze 9 Jahre.

 

Mit der Umleitung der Linth gelang eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner und die Fruchtbarmachung der riesigen Fläche zwischen den beiden Seen. Zu Ehren seiner Leistung als Bauleiter erhielt er vom Zürcher Regierungsrat das Recht auf den Namenszusatz „von der Linth“, und es wurde sogar eine Gedenkmünze mit seinem Konterfei geprägt. In den folgenden Jahren entstanden in der Schweiz weitere Gewässer-Korrektionen nach dem gleichen Muster, so auch in der Region des Grossen Mooses im Dreiseenland am Jurasüdfuss.

 

Routenprofil

Hoch über dem Walensee
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Das Wetter auf der Route