Schauenberg

Eckdaten

Von Rämismühle (Tösstal) nach Sennhof (Elgg)

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.9 km     auf 418 m       ab 328 m

 

Karte/n 1:50'000 225T

 

Achtung: Der Weg durch das Fahrenbachtobel ist derzeit gesperrt. Als Alternative kann die Route über das Schloss Elgg gewählt werden.

 

Anforderung:

Route

Recht abgelegen im Hinterland von Winterthur steht der Schauenberg. Wie sein Name sagt, bietet er trotz seiner bescheidenen Höhe von knapp 900 Metern einen schönen Blick auf die umliegenden Hügel und Täler mit den beschaulichen Dörfern.

 

Ich fahre mit der Tösstalbahn bis zur Station Rämismühle-Zell und überquere auf dem elegant gebogenen Viadukt die Geleise und die Strasse, um auf dem markanten Grat des Schalmen aufzusteigen Richtung Lettenberg. Wenige Meter Asphalt führen mich durch das Dorf, aber zum Girenbad gibt es eine willkommene Alternative. Exakt zur richtigen Zeit - es ist bald Mittag - treffe ich auf das gepflegte Restaurant, wo ich mich mit einem feinen Menu verwöhnen lasse.

 

Nach der Pause steigt der Weg weiter über die Schwändi in den Schatten des Waldes an stotzigem Abhang. Nahe beim Gipfel treffe ich auf die Überreste einer Burg, die einst hier oben stolz auf die Untertanen herab geschaut haben mag - die Schauenburg.

 

Gemäss der Wegweiser am Pfahl führen viele Wege hierher, aber statt wieder nach Süden zu laufen, wähle ich den Abstieg nach Norden und gelange so nach etlichen Schlenkern in die ausgedehnte Lichtung von Scheunberg.

 

Gleich bei den ersten Häusern verlasse ich das Strässchen und wende mich dem nahen Waldrand zu. Der Gupf ist etwa 30 Meter höher und erlaubt mir einen Überblick über die Waldlichtung, die gerade mal die zwei oder drei Familien mittendrin zu ernähren vermag.

 

Der Bach von da oben mündet unterhalb des schmalen Waldstreifens in den Farenbach. Ich ziehe es aber vor, in der Guwilmüli noch einen durstlöschenden Halt einzulegen. Derweil überlege ich, ob ich durch das malerische Farenbachtobel nach Elgg  laufen soll, oder ob ich das Schloss Elgg näher anschauen möchte. Zeitlich spielt es keine Rolle.

 

Wer noch gut zu Fuss ist, sollte den alten Kern des Städtchens Elgg auf keinen Fall verpassen. Die gut erhaltenen Häuser sind wunderschön und der Bahnhof auf der anderen Seite!

 

Schloss Elgg

Das stattliche Schloss Elgg steht etwa einen halben Kilometer südlich der Siedlung und guckt neugierig über die Wipfel eines kleinen Wäldchens auf die immer näher wuchernde Ortschaft.

 

Ursprünglich wurde das Schloss als Burg gebaut, also eines in sich geschlossenen Wehrbaus. Bewohnt wurden die Burgen im Mittelalter hauptsächlich von feudalen Grundbesitzern und dienen heute vielfach als Baudenkmäler und Kulturgut dem Tourismus und stehen unter Denkmalschutz.

 

Erstmals taucht das Schloss Elgg 1166 in einer Urkunde auf. Diese bestätigt es als Sitz der Meier von Elgg. So wurden damals die Amtsträger adeliger oder auch geistlicher Grundherren zur Verwaltung deren Grundbesitzes genannt. Bis 1289 unterstanden die Bewohner der Abtei St. Gallen, die das Haus den Habsburgern als Gerichtsort zur Verfügung stellte. 1425 ging die Gerichtsbarkeit jedoch an die Zürcher, aber diese hielten am Standort fest bis zum Ausbruch der Französischen Revolution.

 

Der Zürcher Bannerherr Hans Heinrich Lochmann baute das Gebäude im ausgehenden 16. Jhd. zum Schloss um, verstarb aber kurz darauf. Deshalb stand es zum Verkauf und wurde vom Augsburger Patrizierpaar Hans Heinrich und Hans Ludwig Heinzel von Tägernstein erworben. Ihre Freude am Besitz währte nur kurz, denn sie mussten es nach wenigen Jahren wieder veräussern.

 

Noch vor dem Jahrhunderwende kaufte der kaiserliche Rat Bonaventura Bodeck Schloss und Gerichtsbarkeit. Nach seinem Tod 1629 verkaufte sein Sohn Melchior das gesamte Paket an den Winterthurer Statthalter Peter Sulzer. Durch Spekulationen und Bürgschaften gerieten dessen Söhne jedoch in finanzielle Schieflage und konnten die ehrwürdige Anlage nicht mehr unterhalten.

 

Der Abt von St. Gallen bediente sich eines fingierten Schuldscheines, um wieder in den Besitz der Liegenschaft zu gelangen, was allerdings zu einem jahrelangen Streit mit der Stadt Zürich führte.

 

Seit 1712 verfügte der damalige Besitzer Felix Werdmüller in seinem Testament, dass das Schloss unverkäuflich seinen Nachkommen gehören soll.

 

Routenprofil

Landschaftliche und historische Trouvaillen
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route