Rheinau

Eckdaten

Von Altenburg (D) nach Flaach

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 12.3 km     auf 171 m       ab 253 m

 

Karte/n 1:50'000 205T / 215T

 

Achtung: Die Fähre bei Ellikon ist seit diesem Jahr nur noch von Freitag bis Sonntag in Betrieb!

 

Anforderung:

Route

Unter Rheinau versteht man zumeist die Insel im Rhein mit dem mächtigen Kloster drauf. Rheinau heisst aber auch das Dorf auf der hoch über dem Wasser gelegenen Ebene mit dem Kern auf der Halbinsel und der Psychiatrischen Klinik im südlich gelegenen Neurheinau.

 

Ich verlasse also in Altenburg die SBB, welche diese Strecke zwischen Schaffhausen und Zürich bedient, und durchquere das Wohnquartier, das sich im Westen an das Dorf anlehnt. Parallel zur Strasse steige ich hinab an den Rhein und treffe auf die alte Holzbrücke, auf der ich auch die Landesgrenze überschreite.

 

Ich kann es nicht lassen, über die Landzunge zu steigen, um auf der gegenüber liegenden Seite zur Klosterinsel zu gelangen. Nach einer kurzen Pause der inneren Einkehr folge ich dem Ufer bis zum Elektrizitätswerk. Wieder über den Hügel zurück, am Schwimmbad vorbei, das vor Kurzem aus Geldmangel fast geschlossen worden wäre, kehre ich an den Rhein zurück. Das funktioniert nur hier!

 

Nun zieht der Wanderweg dem Ufer entlang durch eine äusserst malerische Gegend. Nichts als das ewig fliessende Wasser zwischen dichten Baumreihen. Nach einer guten Halbstunde mache ich einen kleinen Abstecher zu den Überresten eines römischen Wachtturmes. Wie sähe wohl unsere Welt aus, wenn die Römer Handys gehabt hätten?

 

Bald erreiche ich den schmucken Weiler Ellikon. Vor der Übersetzung mit der Fähre am Seil gönne ich mir im Wirtshaus ein ausgezeichnetes  Mittagessen. Um den Fährmann zu rufen, läute ich kräftig die Glocke.

 

Auf der - nun ebenfalls wieder schweizerischen - anderen Flussseite wähle ich den sichereren Weg, am Waldrand. Die Variante zwischen dem Rhein und seinem auch wasserführenden Altlauf wäre vielleicht interessanter? Schliesslich kommen beide wieder zusammen und führen mich in weitem Bogen zum grossen Parkplatz bei der Flaacher Brücke. Dort findet sich auch die Bushaltestelle.

 

Kloster Rheinau

Kloster
Kloster

Auf der berühmten Rheininsel kurz vor der grossen Schleife steht seit dem Jahre 778 die ehemalige Benediktinerabtei. Sie wurde 1862 aufgehoben und in den Gemäuern fand eine psychiatrische Klinik Platz. Seit der Jahrtausendwende sind die Spirituelle Weggemeinschaft und das Musikzentrum „Musikinsel Rheinau“ hier untergebracht.

 

Der Ort für den Aufbau eines Klosters ist strategisch äusserst geschickt gewählt (vergleiche Paris). Die Grundsteinlegung soll im Jahre 778 erfolgt sein. Erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde es allerdings erst nach guten hundert Jahren, nämlich 884. Zwei Jahre später wird der erste Abt Anwarth genannt. Sein Nachfolger Wolven übergab die gesamte Anlage dem König „Ludwig dem Deutschen“ und erhielt es gleich darauf als lebenslangen Besitz wieder zurück.

 

Der Bischof Salomo II. von Konstanz förderte das Inselkloster nach Kräften, vor allem auch die darin eingerichtete Klosterschule. In dieser wurde hauptsächlich die lateinische Sprache gelehrt, um die Heilge Schrift lesen zu können.

 

Bereits im Jahre 1114 erhielt eine Basilika, im romanischen Stil erbaut, ihre Weihe und in diesem Zusammenhang entstand auch eine umfassende Urkundensammlung. Diese gibt es noch heute, was nicht selbstverständlich ist. In der Geschichte fast aller Kläster wechselten sich die Zeiten wohlwollender Unterstützung durch die weltlichen Machthaber und Plünderungen und Bedrängungen durch die ernannten Schirmvögte. da diese nach einer im Voraus bestimmten Amtszeit wieder abtreten mussten, rafften sie häufig zusammen, was ihnen einen sorgenfreien Lebensabend erlaubte.

 

In der Zeit der Reformation, die von Zürich her zum Rhein vordrang, musste 1529 das Kloster über kurze Zeit aufgegeben werden. Nach der Renovation und dem teilweisen Wiederaufbau entwickelte es sich aber zu einem Zentrum der Gegenreformation.

 

Eine weitere Blüte erlebte Rheinau im 18. Jahrhundert unter dem damaligen Abt Gerold II. Zurlauben. Er war es, der die prunkvolle Kirche und das Konventsgebäude im barocken Stil erneuern liess. Diese Gebäude konnten bis heute im Wesentlichen erhalten werden.

 

Routenprofil

Ein interessantes Stück Rheinufer
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Das Wetter auf der Route