Grenzweg

Eckdaten

Von Neuhausen nach Osterfingen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 12.2 km     auf 283 m       ab 320 m

 

Karte/n 1:50'000 205T oder 1:33'333 Nr. 3329

 

Anforderung:

Route

Mit dem Bus fahre ich entweder von Schaffhausen oder Neuhausen zur Endstation Herbstäcker (Linie 1) und folge dann dem markierten Wanderweg entlang dem Waldrand Richtung Aazheimerhof. Dieser liegt am westlichen Ende einer weiten Fläche mit Fussballfeldern und Schiessanlagen.

 

Nach einem kurzen Schlenker nimmt der Weg wieder die gleiche Richtung ein und setzt sich fort auf einem schmalen Pfad, der auch den Bikern gefällt! Einige kommen mir in hohem Tempo entgegen, weil’s für sie leicht abwärts geht.

 

Bei der Bohnenrüti treffe ich auf die Landesgrenze, aber der Übergang ist völlig ungesichert. Auf der Schweizerseite steht CS, was Canton Schaffhausen bedeutet, und auf der deutschen Seite für Grossherzogtum Baden GB. Ihnen hat dieser Weg seinen Namen zu verdanken, auch wenn der Abschnitt nur 15% der Gesamtlänge entspricht.

 

Im Erlenboden wagt sich der Wanderweg in feuchtes Gebiet. Etlichen Nassstellen ist nicht ganz klar, wohin sie ihr Wasser fliessen lassen sollen. Wasen beschreibt exakt diesen Umstand! Allerdings ist der ausgedehnte Picknickplatz bei der Wasenhütte immer trocken, wenn’s nicht gerade regnet.

 

Das Strässchen zum Rossberghof schwenkt nach links, und ich bin in einer Viertelstunde da, wo es ein gutes Mittagessen gibt. Bei geeigneter Witterung auch unter schattenspendenden Bäumen im Garten.

 

Beim westlich gelegenen Waldrand zweige ich nach links ab und folge den gelben Markierungen zur malerisch gelegenen Ruine Radegg. Die wieder erstellten Mauern sind erkletterbar, aber Vorsicht ist unbedingt geboten! Der Abstieg ins Wangental ist äusserst stotzig, dafür geht’s nachher angenehm auf- und wieder abwärts durch Streuobstwiesen und Rebhänge zur Abzweigung ins Restaurant Bad Osterfingen.

 

Ansonsten ist’s eh nicht mehr weit ins gleichnamige Dorf mit der kürzlich restaurierten Trotte mit moderner Gaststube und auserwählten Speisen auf der Karte. Der Bus fährt bei der Haltestelle am westlichen Dorfrand.

 

Wangental

Therme
Therme

Fragte mich ein Fremder nach dem schönsten Tal im Kanton Schaffhausen, so antwortete ich ohne Zögern: Das Wangental. So schrieb einst die Schriftstellerin Ruth Blum, die von der Mystik des an botanischen und zoologischen Besonderheiten dieses Tales zwischen Rhein und Klettgau völlig eingenommen war. Den Namen erhielt das Tal gemäss Sprachforschern aus der Tatsache, dass ein von Bergen oder Hügeln umschlossenes Tal als Wang oder Wange, also auch Wanne, bezeichnet wurde.

 

Aber nicht nur Poeten und Dichter liessen sich von diesem Kleinod inspirieren. Auch Wissenschafter wie Botaniker, Apotheker aber auch Historiker beschäftigen sich seit Jahrhunderten mit dem Wangental und auch über das Bad bei Osterfingen existiert eine umfangreiche Literatur, insbesondere vom Kunsthistoriker Reinhard Frauenfelder.

 

Der Ursprung des Wangentals liegt in der Eiszeit. Randen, Wannenberg und Rossberg bildeten damals noch eine zusammen hängende Kalkplatte. Während er letzten Periode der Vergletscherung lag die Stirn des Rheingletschers etwa auf der Höhe des heutigen Jestetten und reichte hinüber bis an den Irchel. Das Schmelzwasser mit zahlreichen Zuflüssen von den umliegenden Hügeln spülte sich eine Furche in das vor ihm liegende Gestein. Zu beiden Seiten entstanden tiefe Gräben, wie der Ettengraben oder der Ernstelgraben auf der einen, sowie der Lochgraben und der Stutzmühlegraben auf der anderen Seite.

 

Der heran geschwemmte Schutt von den Zuflüssen senkte sich auf den Grund des Tales ab und bildete nicht nur einen ebenen Boden im aufgestauten See, sondern auch Schuttkegel, die den Abfluss des Wassers ebenso behinderten. Einer davon bildet heute die Wasserscheide beim Zollhäuschen an der Landesgrenze.

 

Nach dem Verschwinden des Eises blieb ein Moor zurück, in dem bald eine typische Flora mit Rohrkolben und Schwertlilien und Fauna mit Molchen und Fröschen zurück blieb. Der Landgraben hingegen ist kein natürlicher Bach sondern ein Kanal in Fronarbeit ausgehoben im Auftrag des Klosters Rheinau, das damals Besitzer des Tales war.

 

Routenprofil

Durch das ehemalige Erz-Abbaugebiet Wannenberg
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route