Vimont

Eckdaten

Von Bussigny nach Penthalaz

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.5 km     auf 240 m       ab 261 m

 

Karte/n 1:50'000 251T / 261T

 

Anforderung:

Route

An der Venoge treffen Vergangenheit und Gegenwart hart aufeinander, einerseits der wild mäandrierende Bach, der keine Ahnung davon hat, was ein rechter Winkel ist, und daneben eine der wichtigsten Bahnlinien der Schweiz. Nicht weit entfernt verläuft die Autobahn A1 von St. Gallen nach Genève. Auf meiner Wanderung von Bussigny nach Penthalaz begegne ich allen dreien.

 

Beim grossen waadtländischen Bahndreieck liegt die Station von Bussigny, heute ein Vorort von Lausanne, von wo ich aufbreche in allgemein nordwestlicher Richtung aus dem überbauten Gewusel hinaus zur etwas abgelegenen Freizeitanlage Bourou. Lustigerweise befinden sich dort neben den Sportplätzen auch die Schrebergärten. Ungefähr parallel zur Eisenbahn durchquere ich den Wald Grand Sève und treffe auf den kleinen Bach La Vaube. Er ist nicht ganz 2km lang und führt heute kaum Wasser.

 

Das Strässchen führt mich am sanften Hügel Vimont vorbei nach Vufflens-la-Ville mit einem hübschen Kern aus eng stehenden Häuserzeilen und einem ausgedehnten Neubaubezirk am Hang gegen die Venoge. Hier haben viele Eigenheim-Besitzer eine wunderbare Wohnlage gefunden. Nur Fussballspielen im Garten dürfte schwierig sein!

 

Der Geländekante entlang ziehe ich weiter. Leider steht mir nur die Strasse zur Verfügung, aber schon bald kann ich auf einen schmalen Pfad wechseln und gelange durch den Wald erst auf ein Bächlein und dann ans Ufer der Venoge. Ihre Spur wirkt in der Landschaft wie die eines betrunkenen Zechers im Schnee. Im Bachbett gibt es Kiesbänke und viele „Hinterwässer“, die den Fischen als Laichplätze dienen.

 

Ich begleite den Fluss bis zur Kläranlage mit dem hübschen Namen En Fleuret und schwenke dann nach rechts zum Dorf Penthaz. Was Fleuret bedeutet, weiss ich nicht, aber es klingt nach einem Blumenstrauss und macht das herbe Düftchen in der Luft total vergessen.

 

Noch vor dem Zentrum des Ortes zweigt der Weg wieder ab und nähert sich in einigen wilden Schlenkern wieder der Venoge. Über die Brücke erreiche ich die Bahnstation.

 

Penthalaz

Das Gros de Vaud ist der Teil des Kantons Waadt, der sich im Mittelland breit macht. Er gilt als Kornkammer des Kantons mit viel Landwirtschaft.

Auf dem leicht nach Süden geneigten Hang liegen die Dörfer Penthaz und Penthalaz auf knappen 500 Höhenmetern gleich nebeneinander. Das etwa 4 km2 grosse Gemeindegebiet liegt fast auf der Wasserscheide zwischen dem Lac de Neuchâtel und dem Lac Léman und wird topografisch durch viele kleine Flüsse geprägt. Der Hauptbach ist die Venoge, welche sich nach fast 40 Kilometern bei St-Sulpices in den Genfersee ergiesst.

 

Ihr Tal war im 17. Jahrhundert auserwählt worden, einen Kanal durch das Schweizerische Mittelland nach Genf aufzunehmen. Die Idee scheiterte jedoch nicht zuletzt auch an den topografischen Voraussetzungen. Trotzdem scheint der Ort Penthalaz für die Logistik äusserst günstig zu liegen: Unmittelbar an der Bahnlinie und nicht weit von der A1. Nicht umsonst hat sich eines der grössten Transportunternehmen des Landes gerade hier für ein gewaltiges Umschlagzentrum entschieden.

 

Mit über 3000 Einwohnern gehört Penthalaz zu den mittelgrossen Gemeinden der Waadt, und der Zuwachs der letzten Jahrzehnte hält an. Die meisten Arbeitnehmer finden sogar im Ort eine Verdienstmöglichkeit, sei es im erwähnten Transportbetrieb Planzer oder in der Mühle Provimi Kliba. Seit 1923 werden in der ehemaligen Cablerie in Cossonay, heute Venoge Parc, von bis zu 1000 Mitarbeitern elektrische Kabel hergestellt. Die einst tonangebende Landwirtschaft beschäftigt heute nur noch wenige. Allerdings bestehen hier eine grosse Fabrik für Viehfutter und mehrere Kellereien für auserlesene Weine.

 

Bereits die Römer siedelten in dieser Gegend, wie ein Gräberfeld aus dem frühen Mittelalter beweist. Es war offenbar die verkehrstechnisch günstige Lage, welche für deren Entscheid, gerade hier einen Stützpunkt zu erstellen, den Ausschlag gab. Damals hiess der Ort Pentala, und seit 1841 existiert die heutige Schreibweise. Sie ist die Verkleinerungsform von Penthaz und ergibt sich aus der Bezeichnung pente für Abhang.

 

Routenprofil

Ein gottseidank natürlich belassener Fluss
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route