Gibel

Eckdaten

Vom Brünigpass  nach Käserstatt

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 11.7 km     auf 1170 m       ab 346 m

 

Karte/n 1:50'000 254T / 255T

 

Anforderung:

Route

Der Brünigpass verbindet die Innerschweiz mit dem Berner Oberland über eine gut ausgebaute Strasse und die früher einzige Zahnradstrecke der Schweizerischen Bundesbahnen. Sie gehört jetzt aber der Zentralbahn. Fast ganz oben, etwa 400 Meter nordöstlich der Passhöhe, liegt in der Bärschwendi die heute leere Arena des schweizweit bekannten Brünigschwingets.

 

Genau dort vorbei wandere ich vom Bahnhof aus, um über das Bründli hinauf zu den verstreuten Alphütten auf dem Unghüri und Büel zu steigen. Der Weg beschreibt weite Schleifen zwischen dem Siwerblenwald und der Halgenfluhschwand. Etwas weiter oben geniesse ich den wunderschönen Blick hinab auf den tiefblauen Lungernsee.

 

Nach ungefähr anderthalb Stunden treffe ich auf das Strässchen, das sich in vielen Kehren von der Burgkapelle oberhalb Lungern herauf quält. Ich folge diesem, bis es nacht rechts zur Siedlung Feldmoos schwenkt.

 

Auf schmalem Pfad erreiche ich die Abzweigung zum Schild. Der Abstecher dorthin ist nur kurz und verspricht eine traumhafte Aussicht. Zurück auf dem angestammten Weg ziehe ich weiter und zweige schon bald ab, um über die Unterhornalp Richtung Gibel zu steigen.

 

Nach Käserstatt gäbe einige Weg-Varianten, aber ich wähle diejenige über den Grat zum Gipfel mit etwas über 2000 müM wahrlich ein Höhepunkt. Die Anstrengung wird belohnt durch ein fantastisches Panorama. Mit einem Bein stehe ich im Kanton Obwalden und mit dem anderen auf Berner Boden.

 

Nach Osten führt mit der Kamm mit der Kantonsgrenze hinüber zur Schonegg. Tief unter mir fliesst zu meiner Linken die Kleine Melchaa, und dahinter erhebt sich der stolze Seefeldstock.

 

Ich folge dem Weg, welcher die Krete verlässt und sich entlang der Südflanke des Chingstuel und des Hohbiel gemächlich abwärts zieht. Er fühlt sich länger an, als ich erwartet hätte, was wohl daran liegen mag, dass ich mein Ziel schon von hier oben erkennen kann. Die Seilbahn bringt mich dann aber bequem zur Wasserwendi.

 

Schwingen

Der Brünigschwinget ist einer der wichtigsten Wettbewerbe der Schweizerischen Schwingerszene. Er findet mit wenigen Ausnahmen jedes Jahr seit 1893 auf der Passhöhe in einer eigens dafür gebauten Arena statt. Der letzte Julisonntag ist das feste Datum, und das Fest beginnt immer punkt 8 Uhr mit dem Anschwingen. In die Organisation teilen sich die Verbände von Ob- und Nidwalden mit der Sektion Hasliberg. Im Rahmenprogramm treten Ländlermusiker, Jodler und Fahnenschwinger auf, zumeist in den Trachten ihrer jeweiligen Herkunft. Natürlich dürfen auch die Alphornbläser nicht fehlen.

 

Zu Anfang wurde der Anlass „Wachtschwinget“ genannt, weil in der Zeit der Kappelerkriege um 1530 die katholischen Obwaldner an der Grenze gegen Bern Wache standen. Sie sollten verhindern, dass die Reformierten nach Norden vorstossen. Während des Ersten Weltkriegs wurde auf der Obwaldner Seite der Passhöhe mit wunderbarem Blick ins Sarnertal eine Naturarena für über 2000 Zuschauer erbaut. Erst 2012 erfuhr die gesamte Einrichtung einen Um- und Ausbau mit 5000 Sitz- und 1000 Stehplätzen. Auf dem freien Markt kann man nur Tickets für die Stehplätze erwerben. Der wesentlich grössere Teil wird in den Verbänden unter die Mitglieder und Gäste verteilt.

 

Für die Teilnehmer steht die Bedeutung des Wettbewerb auf dem Brünig unmittelbar hinter den Eidgenössischen Anlässen, dem Schwing- und Älplerfest und dem Unspunnenfest. Zudem gilt das Schwingen neben dem Hornussen und dem Steinstossen als Schweizer Nationalsportarten.

 

Der Zweikampf erfolgt auf einem kreisförmig ausgebrachten Sägemehlhaufen mit mindestens 7 Metern Durchmesser. Die Schwinger tragen eine kurze, aus zähem Zwilch genähte Hose über ihren Kleidern, die sogenannte Schwingerhose. An dieser versuchen sie durch gezielte Griffe und Schwünge ihren Gegner auf den Rücken zu werfen. Der Sieg ist gültig, wenn dieser mit beiden Schultern den Boden berührt und der Sieger dessen Hose mit einer Hand festhält. Nach Beendigung der Runde wischt der Sieger traditionsgemäss das Sägemehl vom Rücken des Unterlegenen.

 

Routenprofil

Fantastisches Panorama hoch über dem Aaretal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route