Alpiglen

Eckdaten

Von Grindelwald  zur Kleinen Scheidegg

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 10.1 km     auf 671 m       ab 669 m

 

Karte/n 1:50'000 259T

 

Anforderung:

Route

Die Grossen Drei des Berner Oberlandes oder gar der Alpen schlechthin, sind Eiger, Mönch und Jungfrau. Von kaum irgendwo her sind sie besser zu betrachten, als von der Kleinen Scheidegg aus. Diese ist erreichbar mit der Eisenbahn von Wengen oder Grindelwald. Ich steige jedoch zu Fuss diesen abwechslungsreichen Weg im Tal des Wärgital- und später des Tschingelbachs hinauf.

 

Zuerst wandere ich durch das Dorf vom „Hauptbahnhof“ hinunter an die Weisse Lütschine mit der Bahnstation Grund. Ungefähr parallel zur Bahntrasse der Wengernalp-Bahn WAB durch die verstreuten Häuser von Wärgischtal gewinne ich an Höhe und Übersicht über den bekannten Touristenort.

 

Für einen Besuch in der Wirtschaft Brandegg bin ich noch nicht reif. Etwas oberhalb endet das Fahrsträsschen und macht dem schmaleren Wanderweg Platz. Steigeisen und Pickel sind jedoch nicht erforderlich, und so komme ich zügig vor- und bergan. Die Siedlung Alpiglen liegt nochmals 300 Meter höher, und so nehme ich das Angebot des dortigen Wirtshauses gerne an.

 

Auf dem Weiterweg am recht steilen Hang des Tschingelbach-Grabens überquere ich etliche Bäche. Die Bahn verschwindet an einigen Stellen in einer Galerie, und mich dünkt ihr Geratter dadurch lauter. Bei der Brücke über den Tschingelbach wechsle ich die Talseite, um auf der Krete der Salzegg zu den Hütten von Mettla zu gelangen. Das Strässchen führt hinab durch den Fystere Grabe und aufwärts in den Arvengarten, einem Treffpunkt von 3 Bergbahnen. Mit der einen könnte ich direkt hinauf zum Eigergletscher fahren, mit der zweiten zur Kleinen Scheidegg, und die dritte führt zum Fusse des Tschuggen.

 

Ich vertraue auf meine Füsse und steige an der von mir aus gesehen linken Talseite, die jedoch dem Wärgischtalbach seine rechte Seite ist, hinan in weitem Bogen zur Kleinen Scheidegg. Sie kommt mir vor, wie der Piccadilly Circus in London - einfach ohne Doppelstock-Busse, aber immerhin mit drei Eisenbahnlinien zwei Seilbahnen.

 

Der Eiger

Der Gipfel des Eigers, des östlichsten des berühmten „Dreigestirns“, wurde  am 11. August 1858 von den beiden Bergführern Almer und Bohren zusammen mit dem Gast Barrington aus Irland als erste bestiegen. Von der Wengernalp kletterten sie über den Westgrat zum höchsten Punkt auf 3970müM. Sechs Jahre später gelang dieses Abenteuer der ersten Frau, Lucy Walker.

 

Bis zur Bewältigung des Südgrates dauerte es weitere Jahre und sie gelang dem Briten George Forster mit seinen beiden Bergführern Baumann und Rubi. Kurz vor dem Jahrhundertwechsel glückte zwei Engländern unter der Führung zweier einheimischer Bergführer der Aufstieg im Winter. Weitere verwegene Bergsteiger versuchten immer wieder neue Routen. Einmal stiegen sie über den Nordostgrat, dann über den Mittellegigrat und dazwischen scheiterten auch immer wieder weitere Versuche und endeten häufig in einer Katastrophe.

 

1932, also einige Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges durchstiegen die Schweizer Hans Lauper und Alfred Zürcher mit den Walliser Führern Josef Knubel und Alexander Graven als Erste die berühmte Eigernordwand in einem Tag. Der gewählte Weg ist heute unter dem Namen Lauper-Route bekannt und führt über 55° steile Eisfelder der höchsten Schwierigkeits-Stufe. Wenig später erkletterten Anderl Heckmair und Ludwig Vörg mit Fritz Kasparek und Heinrich Harrer die Nordwand im direkten Durchgang, d.h ohne von der Seite her einzusteigen.

 

Bis zum Jahre 2011 fanden am Eiger 69 Menschen den Tod, davon 52 in der mörderischen Nordwand. Heute liegt diese Zahl wesentlich höher, kamen doch allein im Jahre 1997 ganze 26 Personen ums Leben. Zudem hat der „Verkehr“ in der Wand markant zugenommen, sodass etliche Bergsteiger vor dem Gipfel im Stau stehen bleiben müssen.

 

Die älteste urkundliche Erwähnung des Eigers stammt aus dem Jahre 1252, ist demnach die zweitälteste Benennung eines Schweizer Berges nach dem Bietschhorn. Damals wurde in einem Verkaufsvertrag zwischen Ida von Wädenswil und der Probstei Interlaken ein Gebiet mit der Formulierung „ad montem gui nominatur Egere“ abgegrenzt (bis zum Berg, der Eiger heisst).

 

Routenprofil

Im Blickfeld des Berner "Dreigestirns"
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route