Stüblenipass

Eckdaten

Von Betelberg (Lenk)  nach Lauenen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.2 km     auf 197 m       ab 895 m

 

Karte/n 1:50'000 263T

 

Anforderung:

Route

Zwischen Kurhotel und dem Campingplatz Eyli startet etwas oberhalb des Dorfes eine Schwebebahn hinauf zum Stoss und in einer zweiten Sektion weiter auf den Betelberg. Schon von hier geniesst der Wanderer eine wunderbare Rundumsicht.

 

Ein gut begangener und markierter Weg, den ich allerdings mit ein paar Bikern auf ihren Drahteseln teilen muss, führt mich nun an der Nordflanke des Leiterli durch die Tschätte leicht abwärts zum Stoos - diesmal mit zwei O anstelle der zwei S vorher. Zu meiner Rechten entspringen ein gutes halbes Dutzend Quellen des Wallbaches, der sich unten in Lenk mit der Simme vereint.

 

Kaum spürbar steigt der Weg wieder an Richtung Stübleni, dem markanten Gipfel, dieses Grates. Besteigen lässt sie (oder er?) sich nur von der „Rückseite“, aber das will ich gar nicht. Wesentlich mehr von der Gegend sieht man dort oben sicher auch nicht. An seiner nördlichen Flanke fallen mir eigenartig geformte Felsen auf. Ich muss das mal abklären auf Google oder Wikipedia. Nach dem Blick in die Weite mit vielen mir unbekannten Spitzen wende ich mich dem Stüblenipass zu, einer nicht zu übersehenden Kerbe im langgezogenen Kamm. 

 

Hier schwenke ich nach rechts und steige vorerst gemütlich, dann aber immer stotziger hinunter zur Alp Obers Blatti und nach etlichen Schlenkern zum Unders Blatti. Unter mir höre ich den Blattibach rauschen, der dieses weite Tal zuverlässig entwässert. Auf dem Weg zum Schönebode begegne ich einigen Hütten und fast ebenso vielen munteren Bachläufen.

 

In der Flueweid treffe ich auf das Alpsträsschen, das ich jedoch bald wieder verlasse, um über das Schwarzbächli und den Mülibach hinüber zur Louwene zu gelangen. Nach einer deutlichen Wende kehre ich an Letzteren zurück und folge seinem Lauf bis ins Dorf Lauenen mit der Postauto-Haltestelle.

 

Die Brüder der Schachenalp

Inmitten eines Meeres blühender Alpenrosen stand die stattliche Hütte, die den drei Brüdern Menk, Jörg und Uli als Erbe zugefallen war. Weil sie sich jedoch nicht über die Teilung der Weiden einigen konnten, verdrängten die beiden älteren ihren Bruder Uli immer mehr, bis er schliesslich nicht einmal mehr in der Hütte nächtigen durfte.

 

Nach einer besonders kalten Nacht in einer Felshöhle, sprach er  zu den anderen: „Brüder, lasst uns die Ungerechtigkeit beenden. Ich habe drei Kristalle aus der Balm. Der eine glänzt rötlich, wer ihn zieht, soll die Hütte kriegen und wqs darunter liegt. Der weiss glänzende bedeutet das Schönbühl mit dem, was er zuerst dort finden wird, und der dunkle steht für das Stocki weiter hinten. Jeder soll nun zum Gletscher, um einen eigenen Stein und damit seinen Erbanteil zu finden.“

 

Nach der täglichen Arbeit trafen sie sich wieder im Schachen und jeder hatte drei Steine in seiner Tasche, von jeder Farbe einen. „Uns gehört die ganze Alp, du Narr. Gott hat es so gefügt, und du sollst unser aller Knecht sein!“ riefen die zwei. Uli ergrimmte in seinem Innersten: „Betrüger seid ihr!“ schrie er zurück, „Lieber will ich des Teufels Knecht sein, als eurer.“ Mit diesen Worten lief er dem Schachenbach zu und stieg die Bergstrasse hinan.

 

Als er den Gletscherkamm hoch oben auf dem Berg erreicht hatte, sank er auf die Knie und weinte bittere Tränen, dass er von seiner geliebten Heimat scheiden müsse. Er sprach: „Gott erbarme dich meiner.“ Dann rannte er wie wild den Berg hinab, er wollte sich irgendwo verkriechen und lieber als Landsknecht umkommen.

 

Hinter ihm verfinsterte sich der Himmel und dunkle Wolken legten sich um die Gipfel. Mitten in der Sommernacht tobte ein furchtbares Schneegestöber, und am Morgen brannte wieder die Sonne. Der klafterhohe Schnee schmolz dahin und von allen Hängen lösten sich Lawinen. Hinweggewischt war die stolze Hütte auf dem Schachen und tief unter dem Schnee begraben lagen Vieh und Hirten.

 

Von da an trieben sich die Geister der unseligen Brüder auf der Alp herum und störten den Frieden von Mensch und Tier durch Hagelschlag und Felsstürze.

 

Routenprofil

Von Murmelpfiffen (-schreien) begleitet
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route