Stralegg

Eckdaten

Von Steg (Tösstal) nach Libingen (unteres Toggenburg)

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 13.8 km     auf 862 m       ab 787 m

 

Karte/n 1:50'000 226T

 

Anforderung:

Route

Weit hinten im Tösstal liegt Steg, und dort hat es eine ganze Reihe von Stegen - über die Töss, über den Fuchsloch- und über den Mülibach und zwar Strassen- und auch Bahnübergänge.

 

Mein Weg führt anfangs der Strasse entlang und verlässt erst kurz vor dem zweiten Zufluss Bahnlinie und Hauptstrasse. Am Freibad vorbei folge ich dem Flusslauf bis Ohrüti. Dann  beginnt der Weg zu steigen und benützt mit wenigen Ausnahmen die wilden Schlenker des schmalen Fahrsträsschens. Erst fast 100 Höhenmeter später zweigt der markierte Pfad ab und bringt mich über die Fülliweid - ich sah kein einziges! - hinab ins Bärloch - ich sah auch hier keinen einzigen!

 

Nun folge ich der Strasse zur Vorderen Stralegg (auf gewissen Karten auch Strahlegg). An eher trüben Werktagen herrscht hier nicht viel Verkehr, ich verlasse sie aber auch schon wieder nach einem Dreiviertelkilometer und steige knapp an der felsigen Flüh Hinter Warten direkt zur Wirtschaft Tierhag (Öffnungszeiten im Internet).

 

Nach der kurzen Pause erklimme ich im wahrsten Sinne des Wortes in engem Zickzack den Gipfel des Schnebelhorns. Seine Höhe markiert exakt das Gründungsjahr der Eidgenossenschaft! Er bietet einen fantastischen Blick hinaus in die Welt: Im Süden entdecke ich die Glarner Alpen, im Osten den Säntis mit der unverwechselbaren Antenne, im Norden schweift der Blick Richtung Schwarzwald und im Westen ins Mittelland.

Der Abstieg führt mich in ungefähr östlicher Richtung zur nächsten Wirtschaft auf der Meiersalp. Der direkte Weg ist weiss-rot-weiss markiert, aber etwas weiter oben auf der Krete gibt es einen gelben. Hoch über dem Schnebelhornbach strebe ich nun, anfänglich nur sachte abwärts,  aber immer  steiler über die Steinweid in einem weiten Bogen hinab zum Weiler Unterstein. Dieser Hof steht auf einer seltsamen Hügelzunge - eigentlich wie gemacht für eine stolze Ritterburg, aber da hinauf kam wohl keiner.

 

200 Meter tiefer schmiegt sich Libingen an den Hang über dem Libingerbach mit einer Bushaltestelle etwas oberhalb der stolzen Kirche.

 

Die Töss

Der Name Töss stammt vom verbreiteten Verb tosen und dem daraus abgeleiteten die Tosende. Sie entspringt im Grenzgebiet zwischen dem Toggenburg und dem Zürcher Oberland in der Gegend von Tössstock und Schnebelhorn. Die beiden Arme, die Vordere Töss und die Hintere Töss vereinigen sich bei Gibswil. Bei normaler Wasserführung hat die Töss allerdings nichts mit ihrem Attribut tosend zu tun. Bei länger anhaltender Trockenheit fliesst manchmal gar kein Wasser im steinigen Bett. Durchschnittlich beträgt die Wassermenge knappe 10 m3 pro Sekunde.

 

Die Töss durchfliesst Landschaften, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Im Quellbereich liegt das Bergland, in welchem sich die Töss und ihre Seitenbäche tiefe Furchen aus der Nagelfluh und dem teilweise harten Sandstein ausgespült hat. Zwischen diesen tobelartigen Tälern liegen hohe Terrassen mit dichten Fichtenwäldern. Allerdings wurden der Töss schon im Jahre 1876 durch eine rigorose Korrektion „die Zäh-ne gezogen“.

 

Ab Winterthur tritt der Fluss hinaus in eine durch die Eiszeitgletscher breite, durch Lehm und Schotter angefüllten Talsohle, die gesäumt wird von sanften Molasse-Hügeln. Im Gegensatz zum Bergland, wo früher nur Flösserei und Köhlerei als Einkommensquelle dienen mussten, ist hier Ackerbau und an den Hängen von Irchel und Dättenberg Weinbau möglich.

 

Während der im 17. Jahrhundert um sich greifenden Industrialisierung und der damit verbundenen Nutzung der Wasserkraft, wuchsen im Tösstal eine ganze Reihe von Textilfabriken aus dem Boden. Diese schufen eine willkommene Erweiterung der Existenzgrundlage mit einem deutlich spürbaren Bevölkerungszuwachs. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Mechanisierung der Weberei- und Spinnereibetriebe. Dieser folgte wiederum eine Entvölkerung der blühenden Dörfer entlang der Töss. Viele der ausgedehnten Waldgebiete von heute sind durch Aufforstungen von Wiesen und Weiden aus jener Zeit entstanden.

 

Nach der Töss wurde auch ein Quartier der Stadt Winterthur benannt. Die ehemals eigenständige Gemeinde im Südwesten der Stadt ist geprägt von grossen Indsutrieanlagen mit den dazugehörenen Arbeiter-Wohnsiedlungen.

 

Routenprofil

Anstrengende Route von einem Tal ins andere
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route