St. Jakob

Eckdaten

Von St. Jakob (NW) nach Flüeli

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.9 km     auf 513 m       ab 353 m

 

Karte/n 1:50'000 245T

 

Anforderung:

Route

Von Stans, dem Hauptort des Kantons Nidwalden fährt ein Bus über Ennetmoos durch das Drachenried nach St. Jakob. Von Örtern mit diesem Namen gibt es eine ganze Reihe, am bekanntesten dürfte wohl das grosse Stadion in Basel sein. Dieser Weiler „hinter“ dem Mueterschwandberg hat nur wenige Einwohner aber eine Bushaltestelle.

 

Hier nimmt mich der Wanderweg auf und führt mich dem Rübibach entlang zum Hof Neugrüth. In etwa südlicher Richtung ziehe ich weiter durch den Eberenwald, in dem ich aber keinem Eber begegnete, zum kleinen Maichäppelli. Wenige hundert Meter später zweige ich links von der Strasse ab und steige leicht bergwärts zum Chernmattbach.

 

Ein weiteres sakrales Gebäude, dem Heiligen Anton geweiht, steht in Halten, wo sich fünf Wanderwege begegnen. Ich wähle den über die Vorderegg und Chilbigen. Die weite Mulde des Foribachs mit den verstreuten Einzelhöfen lässt mich fast automatisch etwas langsamer gehen. Trotz Schweiz-Mobil-Weg Nummer 2 und 4 verkommt mir kaum ein Mensch.

 

Nach einigen Schlenkern gelange ich zum Gästehaus mit Restaurant des Klosters Bethanien. Das imposante Gebäude erwartet von mir eine Rast, um mindestens einmal darum herum zu gehen und der hauseigenen Kirche einen Besuch abzustatten.

 

Nach dieser willkommenen kulturellen Pause stehen mir zwei Wege zur Verfügung: der westliche führt über Weidli und der östliche über Türli, Auf beiden erreiche ich nach der fast gleich langen Strecke das Dörfchen St. Niklausen. Hier ist das Tal bereits enger und lenkt mich wie ein Trichter zur Kirche St. Niklaus.

 

Gleich dahinter beginnt der Abstieg ins tobelähnliche Tal der Melchaa mit der Einsiedelei Ranft auf der gegenüberliegenden Seite. Ich zähle drei Kapellen am Weg, deren Geschichte ich im Einzelnen nicht kenne. Dennoch überfällt mich eine Art innere Einkehr in dieser ganz speziellen Ambiance.

 

Oben im Dorf Flüeli treffe ich am Fusse des Kirchenhügels auf die Bushaltestelle für die Rückfahrt.

 

Bethanien

Am Ausgang des Grossen Melchtals liegt der Ort Kerns auf einer Höhe von etwa 500 müM, und knappe 3km südlich davon steht das Dörfchen St. Niklaus etwas höher am Hang. Nur ungefähr 320 Einwohner leben hier, meist von der Landwirtschaft, denn von der wunderschönen Sicht auf das Tal, den Sarnersee und die Obwaldner Berge kann man nicht leben.

 

Ganz in der Nähe haben die Dominikanerinnen im Kloster Bethanien ihr Zuhause, zusammen mit der Gemeinschaft Chemin Neuf. Sie heissen jeden Besucher herzlich willkommen, sei es, um die Gebäude zu besichtigen oder für einen längeren Aufenthalt ins Gästehaus einzuziehen. Die Gebäude wurden in der Vergangenheit nicht nur sorgfältig unterhalten, sondern auch durch etliche moderne Elemente ergänzt.

 

Die Kapelle der Gemeinde St. Niklausen steht weiter oben am Waldrand und ist eine Filialkirche der Kirchgemeinde Kerns. Schon im Jahre 1357 erscheint sie erstmals in schriftlichen Dokumenten. Eigenartig an ihr ist der freistehende Glockenturm mit einem Pyramidendach, das den savoyischen Baustil unterstreicht. Er dürfte etwas gleich alt sein, wie der Chor, der ursprünglich ohne Dach mit freistehenden Bänken genutzt wurde. Mehr als hundert Jahre später entstanden dann das Kirchenschiff und das Dach über dem „Freiluft“-Chor. Openairs wurde also nicht erst in unserer Neuzeit erfunden!

 

Der Freskenzyklus an den Wänden des Chors wurde 1370 gestaltet und die ländlichen Barockmalereien an der Walmdecke stammen aus dem Anfang des 18. Jhds. Auch letztere mussten aber trotzdem kurz vor dem Ende des letzten Jahrhunderts umfassend restauriert werden.

 

Beide, Kloster und Kapelle, stehen an der nationalen Wanderroute 4 von SchweizMobil. Die siebente Etappe der Via Jacobi führt von Stans nach Flüeli Ranft, ist 17km lang und erfordert eine Wanderzeit von 5 Stunden.

 

In einer Entfernung von lediglich 30 Minuten Gehdistanz liegt die Ranft, also der Ort, den sich einst der Heilige Niklaus als Einsiedelei ausgesucht hatte. Offenbar liegt tatsächlich etwas Besonderes an dieser Gegend nahe am Zentrum unseres Landes.

 

Routenprofil

Das "Sankt" vor Ortsnamen ist hier sehr verbreitet
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Das Wetter auf der Route