Schwialppass

Eckdaten

Von Richisau (Klöntal)  zum Wägitalersee

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 13.7 km     auf 724 m       ab 915 m

 

Karte/n 1:50'000 236T

 

Anforderung:

Route

Die letzte Glarner Siedlung vor der Kantonsgrenze zwischen Glarus und Schwyz an der Pragelstrasse, die einst der russische General auf seinem Heimweg benutzt hat - nein, nicht die Strasse, den Pass, denn die Strasse gab‘s damals wohl noch nicht - ist Richisau mit einem gepflegten, einladenden Gasthaus mit den eigenartigen Fensterläden. Auf enger Strasse, dem Ufer des Klöntalersees entlang, bringt mich das Postauto hierher.

 

Der beschilderte Wanderweg folgt nun der Strasse bis kurz vor der erwähnten Kantonsgrenze. Dort schwenke ich nach rechts und steige parallel zum Schwibach aufwärts zur Brüschalp. Bäume wachsen auf dieser Höhe keine mehr, deshalb habe ich gut getan, in Richisau noch einen kurzen Restaurant-Halt gemacht und den Zmorgen-Kaffee nachgeholt zu haben. 

 

Die letzten Meter vor der gut sichtbaren Kerbe des Passüberganges sind etwas flacher, sodass ich ab und zu den Blick schweifen lassen kann. Gegen Westen prallt er jedoch an die schroffen Felsen der Gipfelreihe vom Fläschenspitz bis zum Turner und im Osten stehen der Brüschbüchel und das Wannenstöckli im Weg.

 

Beim Abstieg treffe ich bald auf ein munter plätscherndes Bächlein, das weiter unten Aberenbach genannt wird. Das Wasser geleitet mich hinab zu den Hütten von Ober Boden. Die Seilbahn von hier zur Oberalp ist nur für Materialtransporte gedacht. Der Weg führt nun wieder abwechslungsweise durch den Wald und über Lichtungen. Der Schatten tut gut, wenn die Sonne langsam höher steigt.

 

 

Bei Au, der Siedlung am oberen Ende des Wägitaler-Stausees, empfängt mich ein lauschig gelegenes Wirtshaus zur willkommenen Erfrischung mit kühlen Getränken, denn der Weg dem Seeufer entlang zieht sich. Aber er ist absolut unverirrbar, auch wenn er sich manchmal ein paar Meter von diesem entfernt. Über viele Bachläufe und vorbei an ganz wenigen Häusern, dafür häufig asphaltiert, gelange ich gemütlich und fast ebenaus über Stock und Schrä zur Staumauer mit der Bushaltestelle gleich vor dem Tunneleingang.

Zwei Seen

Wägitalersee
Wägitalersee

Klöntalersee

Durch einen gewaltigen Bergsturz im hinteren Glarnerland wurde das Wasser der Klön zu einem natürlicher See aufgestaut. Er hat eine Fläche von knapp 3.5 qkm und wird heute als wohl ältester Speichersee dieser Grösse für die Gewinnung von elektrischer Energie genutzt.

 

Wer an seinem Ufer steht - oder sitzt - bemerkt die sehr ruhige, fast spiegelglatte Oberfläche. In dieser spiegeln sich die umliegenden Berge, wie der mächtige Glärnisch, dagegen ist er zum Segeln absolut ungeeignet. Dies verdankt er seiner geschützten Lage, welche Winde aus allen Richtungen abhält. Er gilt deshalb als einer der schönsten Seen der Schweiz, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

 

Vor der Erfindung von Kühlschränken und anderen Gefriermaschinen wurde auf dem Klöntalersee gewerbsmässig Eis gewonnen und an die Gastrobetriebe und Brauereien nicht nur in der näheren Umgebung geliefert. In tiefen Kellern und künstlichen Höhlen kühlten dann die langsam schmelzenden Eisblöcke die gelagerten Getränke bis in den Sommer. Die letzte Lieferung ging 1953 an die Brauerei Wädenswil.

 

Wägitalersee

Im gegenüber dem Klöntal wesentlich offeneren Wägital liegt der Wägitalersee. Er ist künstlich aufgestaut durch eine Gewichtsmauer. Anders als die Bogenmauern, welche den Druck des Wassers auf beiden Seiten in den gewachsenen Fels ableiten, hält die Gewichtsmauer diesem Druck allein durch ihres gewaltiges Gewicht stand. Sie ist deshalb niemals so elegant und schlank, sondern eher dick und fast plump. Allerdings sieht man die Dicke von aussen nicht!

 

Im Tal lag vor dem Bau dieser Mauer ein einziges, hübsches Dorf, das durch den Stau des Wassers in den Fluten versank. Als Ersatz für die ehemaligen Bewohner wuchs weiter oben am östlichen Hang das neue Innerthal. Auch die Kirche entstand neu, während die „alte“ gesprengt wurde. Die neue Strasse führt von Vorderthal durch einen Tunnel unter dem Gugelberg hindurch zur Krone der Staumauer und weiter auf der rechten Talseite bis nach Aumeindli am oberen Ende des Sees.

 

Dieses liegt etwa 5km von der Staumauer entfernt, während die Wasser-Oberfläche etwas über 4 qkm beträgt. Insgesamt sind hier 150Mio Kubikmeter Wasser gespeichert.

 

Routenprofil

Zwei Seen, die unterschiedlicher nicht sein könnten
Enthält alle obigen Informationen
ZO05 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 714.8 KB

Das Wetter auf der Route