Riemenstalden

Eckdaten

Von Sisikon nach Riemenstalden

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.8 km     auf 384 m       ab 307 m

 

Karte/n 1:50'000 246T

 

Anforderung:

Route

Zwischen dem Muotatal und dem Vierwaldstättersee liegt zwischen dem Chaiserstock (2514müM) und dem etwas niedrigeren Driangel (1789) die Wasserscheide. Während der Bürgelibach nach Osten fliesst, bringt der Riemenstaldner Bach sein Wasser bei Sisikon in den Urnersee.

 

Dessen Tal ist knappe 8km lang und im Rest der Schweiz nur wenig bekannt. Es gibt keine Passstrasse, über die das Gebiet touristisch hätte erschlossen werden können. Genau deshalb bietet es sich für Wanderer an, die dem täglichen Trubel entfliehen möchten und Ruhe suchen.

 

Ich starte in Sisikon, das mit Schiff, Bus und Bahn erreichbar ist und durchquere das Dorf bergwärts. Bei den letzten Häusern verlässt der Wanderweg die Strasse nun zieht südlich des Bachlaufs taleinwärts. Dabei gewinnt er rasch an Höhe und steigt durch ein schroffes Felsband, um das tiefe Tobel, in welchem das wilde Wasser bedrohlich rauscht, zu umgehen.

 

Sicher kennen die älteren Menschen hier oben irgend eine gfürchige Geschichte über diese Schlucht zu erzählen, weshalb ich mich nicht lange damit aufhalte, mit stockendem Atem in die Tiefe zu blicken. Lieber konzentriere ich mich auf den schmalen Weg und bin froh, als ich das Fahrsträsschen kreuze, das von der breiteren Talstrasse zu den  Höfen auf dem Riedberg abzweigt. Ab hier gurgelt der Bach friedlich vor sich hin, während sich die Strasse in etlichen Kehren bergwärts müht.

 

Die Höfe der Bewohner des Tales liegen weit verstreut am etwas weniger steilen Nordhang, und zu den Maiensässen weiter oben führen Seilbahnen, auf denen aber nur das Material befördert werden darf.

 

Um die nächste Geländestufe zu bewältigen muss auch der Wanderweg zwei weite Kehren einlegen. Dabei entferne ich mich wieder recht weit vom Bach und komme dafür den Felsen immer näher. Bei Stalden bietet sich ein Weg an, der recht stotzig hinauf führt zur Siedlung Alplen mit einem malerisch gelegenen Seelein.

 

Ich wechsle stattdessen auf die andere Talseite, genehmige mir im Restaurant Kaiserstock ein nahrhaftes Mittagessen und fahre dann mit dem Bus wieder hinab nach Sisikon.

 

Sisikon

Am östlichen Ufer des Urnersees, dem südlichen Teil des Vierwaldstättersees, liegt auf dem Delta des Riemenstalderbachs der Weiler Sisikon. Hoch über den Häusern thronen die bekannten Voralpengipfel, wie der Fronalpstock im Norden, die Chaiserstock-Kette im Südosten mit dem Chaiserstock (logisch!) und dem Rophaien. Gegen Westen präsentiert sich jenseits des Sees der Seelisberg und etwas weiter südlich der Urirotstock mit einem Restchen Gletscher.

 

Das Klima an der äusserst geschützten Lage und den hohen Temperaturen während der häufigen Föhnwinde lässt in Sisikon sogar Feigen und Kiwis gedeihen. Nur 1.2% der Gemeindefläche sind besiedelt. Den grösseren Anteil, nämlich 31%, also etwas über 500ha, macht die landwirtschaftlich genutzte Fläche aus. Die topografische Situation bringt es mit sich, dass kaum Ackerbau betrieben wird, sondern die Viehzucht und Milchwirtschaft den Hauptteil ausmachen.

 

Die Einwohnerzahl bewegt sich in relativ engen Grenzen und schwankt seit dem 19. Jahrhundert zwischen 200 und 400. Aus dieser Regelmässigkeit fällt einzig die Zahl von 841 im Jahre 1880. Während dieser Zeit entstand die Bahnlinie über den Gotthard. Die immensen Bauarbeiten waren nur mit vielen Arbeitern zu bewältigen.

 

Die Bevölkerung spricht noch heute eine Mundart, die ihren Ursprung in der hochalemannischen Sprache hat, auch wenn sie mit dem Aufkommen der Digitalisierung nicht mehr ohne Anglizismen auszukommen glaubt.

 

Früher zählten sich alle Einwohner zur römisch-katholischen Kirche. Bis heute haben sich die Strukturen etwas geändert, aber diese Fraktion macht noch immer über 80% der Bevölkerung aus. Lediglich 5.5% gehören zur evangelisch-reformierten Glaubensrichtung und den Rest teilen sich Orthodoxe und Konfessionslose. Acht Personen beriefen sich bei der Umfrage auf den Datenschutz und gaben keine Auskunft.

 

Noch durchschneiden zwei wichtige Verkehrsadern das Dorf, nämlich die Bahnlinie und die A4. Letztere soll nun allerdings während der kommenden Jahre im Berg versteckt werden. Der Abschnitt mit dem Namen Axenstrasse zwischen Flüelen und Brunnen muss immer häufiger wegen gefährlicher Felsabbrüche gesperrt werden.

 

Routenprofil

Wandern fernab von Trubel und Hektik
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route