Melchtal

Eckdaten

Von Oberstafel nach Melchtal

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.7 km     auf 162 m       ab 1055 m

 

Karte/n 1:50'000 254T / 255T

 

Anforderung:

Route

Im Melchtal fliesst die Grosse Melchaa, die von den Melchseen gespiesen wird und zuerst Aabach und weiter unten Cheselenbach heisst, bevor er weiblich und zur stolzen Aa wird. Ganz zuhinterst, bei der Stöckalp, treffen sich verschiedene Seilbahnen, von denen die eine zum Erzhuis und nach einem fast rechten Winkel zum Cheselenfirst führt. Eine dritte Etappe bringt mich dann noch weiter hinauf zur Bettenalp auf Ober Stafel.

 

Hier schnüre ich die Schuhe etwas fester, denn nun geht’s zu Fuss hinab an der Bonistock-Bahn vorbei zur Alp Unter Stafel. Nach 200m zweigt ein Bergweg nach links ab und führt mich durch ein Feld von herunter gekollerten Felsbrocken zum Pt. 1544 im Unterbodenwald. Es ist Spätsommer und ich schaue mich nach reifen Heidelbeeren um, werde jedoch nicht fündig.

 

Ohne blaue Lippen wandere ich also zum Unterboden, wo es von Abzweigungen geradezu wimmelt. Ich steige vorerst gegen den Wolfisalpbach und nehme bei der Alphütte auf der anderen Talseite den ersten Weg nach links. Noch zweimal überquere ich den Bachlauf und treffe dann auf das Alpsträsschen durch den zweiten Unterbodenwald zur Fromatt mit einer Transportbahn-Station.

 

Leicht abwärts zieht sich nun der Weg in fast exakt nördlicher Richtung durch den Turrengraben zur Alp Turren. Bei den fast ungezählten möglichen Varianten, lohnt sich eine Karte oder ein Ausschnitt daraus zuoberst im Rucksack! Ich könnte auch dort oder hier und drüben andere Wege benützen und käme zum selben Ziel - mit etwas Glück.

 

Von Turren folge ich einer Geländerippe abwärts und begegne im Schlattwald einem Strässchen, das mit gelben Wegweisern beschildert ist. Ich folge jedoch der Runse mit den weiss-rot-weissen Wegweisern weiter talwärts zum Hof Hinterwalsli, von wo ich mein Ziel bereits vor Augen habe. Die beiden Kirchtürme sind nich zu übersehen, wie auch der Sportplatz jenseits der Hauptstrasse.

 

Der Weg zielt genau auf den nördlichen, aber die Bushaltestelle liegt fast in der Mitte der beiden.

 

Karst

In der Geologie versteht man unter Karst sowohl oberirdische als auch unterirdische Geländeformen. An der Oberfläche finden wir die typischen ausgewaschenen Kalk- und Karbonatgesteine in der Form von Karrenfeldern, aber die Hauptmerkmale des Karstes liegen im unterirdischen Wasserhaushalt. Dieser beruht nicht vorrangig aus der Porosität des Gesteins, sondern auf der Korrosion, also Kohlensäureverwitterung, in geologischer Vorzeit.

 

Wenn harte Gesteine mit viel Kalzium, kurz Kalksteine genannt, durch austretende Kohlensäure zerfressen, korrodiert, werden, entsteht Karst. Dieser ist nicht von Natur aus porös und wasserdurchlässig, sondern wurde erst durch die Korrosion dazu gemacht. Auf diese Weise entstehen die häufig in solchen Gebieten anzutreffenden Karsthöhlen als Lösungshohlräume, aber nicht an den Eintrittstellen des Oberflächenwassers, sondern im tiefen Inneren des Gebirges. Solche Höhlensysteme können sich über mehrere Quadratkilometer ausdehnen und beherbergen eine äusserst spezielle Fauna, wie blinde Fische oder durchsichtige Schnecken.

 

Die dabei entstehende kalkhaltige Lösung kann dann den gelösten Kalk wiederum ausfällen in Form von Tropfsteinen oder Travertin. Bekannt sind in der Schweiz die Höllgrotten bei Baar, die Grottes de Vallorbe unterhalb des Mont d’Orzeires, Les Grottes de Réclère am Doubs und das Muotataler Höllloch. Auch in den Beatushöhlen können wunderschöne Stalagmiten und Stalaktiten bestaunt werden. Je nach chemischer Zusammensetzung leuchten diese im Licht der Taschenlampe in unterschiedlichsten Farben. Im nahen Ausland ziehen die Karstgebiete der Postoina in Slowenien viele Touristen an.

 

Bei viele Höhlen stürzte irgendwann die Decke ein, vor allem, wenn sie nicht sehr tief unter der Oberfläche liegen. Dort erscheinen dann trichterförmige Vertiefungen, sogenannte Dolinen, in denen das Oberflächenwasser leicht in den Untergrund verschwindet. Durch solche Etonnoirs floss vor Urzeiten auch das Wasser des Lac Brenet bei Le Pont im Vallée de Joux ab und erschien dann als Orbe wieder am Tageslicht.

 

Im Melchtal ist keine so spektakuläre Höhle zu finden, dennoch findet sich bei der Melchsee-Frutt ein ausgedehntes Karstgebiet. Auf einem Lehrpfad wird der Besucher mit den Geheimnissen dieser Gesteinsformation bekannt gemacht.

 

Routenprofil

Geologisch interessantes Gebiet
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route