Längeneggpass

Eckdaten

Vom Obersee (Näfels) nach Richisau

 

Marschzeit 5h

 

Strecke 14.7 km     auf 927 m       ab 819 m

 

Karte/n 1:50'000 236T

 

Anforderung:

Route

Von Näfels aus fährt ein privates Unternehmen mit einer Art Sammeltaxi auf dem schmalen Strässchen hinauf zum Obersee (Vorbestellung Fischli 055 612 10 72). Dieses künstliche Gewässer ist ein beliebtes Ausflugsziel an sonnigen Wochenenden, auch wenn das Strässchen sehr schmal und kurvenreich ist. Dafür ist der Wanderweg rund um den See familientauglich, der Campingplatz oder das Hotel gut belegt und die Badeanlage gut besucht.

 

Ich starte also meine Wanderung beim Gasthaus und folge dem Wanderweg parallel zum Ufersträsschen taleinwärts. Eine weite flache Ebene schliesst sich an den See an. Es hätte hier Platz für ein stattliches Fussballstation, es gibt aber lediglich ein Schwimmbecken, das vom Sulzbach gespiesen wird. Ich fühle mich jedoch noch zu frisch für ein kühlendes Bad!

 

Hinter der Siedlung Sulzboden beginnt der Weg deutlich zu steigen, so sehr, dass die Strasse weit ausholende Kehren beschreiben muss. Begleitet von der bedrohlichen Felswand zu meiner Rechten gewinne ich immer weiter an Höhe und komme dem ersehnten Übergang ins Klöntal immer näher. Trotzdem kann ich ihn von hier noch nicht sehen.

 

Durch saftige Weiden mit bunten Blumen erreiche ich im hintersten Teil des Oberseetales den letzten nahrhaften Aufstieg. Die Passhöhe erlaubt mir einen fantastischen Blick auf die nördliche Kante der Gruppe des Glärnisch. Sein Gipfel bleibt jedoch hinter ihr verdeckt. Zu tief unten liegt der Klöntalersee und den Blick nach Norden hemmt der eher unbekannte Brünnelistock.

 

Von nun an geht’s bergab - und wie, auch wenn der Weg bei der Alphütte Oberlängenberg die Kategorie wechselt. Schon bald taucht das hintere Klöntal unter dem Sulzberg auf, aber ansonsten bleibt der Blick auf den Weg konzentriert. In unzähligen Schleifen durchwandere ich eine Alp nach der anderen. Nach einem kurzen, ruppigen Aufstieg zur Überquerung eines Bachlaufes mündet der Pfad in die Strasse kurz vor meinem Tagesziel, das Gasthaus Richisau mit den lustig roten Fensterläden.

 

Näfels

Die meisten unter Ihnen dürfte der Ort im Kanton Glarus noch aus dem Geschichtsunterricht bekannt sein. Im frühen 14. Jahrhundert standen die Eidgenossen mitten im Ablösungskampf vom Habsburgischen Reich. Nach dem Sieg in Sempach schwelgten sie in überschwänglicher Freude und setzten mit der Eroberung der Ortschaft Weesen gleich noch einen drauf. Gleichzeitig beschlossen die Glarner eine eigene Verfassung. Diese Provokationen riefen nach Vergeltung. Nach der Brandschatzung in Linthal stiess das über 6000 Mann starke habsburgische Heer gegen Glarus vor und zerstörte eine Ortschaft nach der anderen.

 

Trotz Schnee und Regen eilten die Eidgenossen aus Uri und Schwyz über den Pragelpass zu Hilfe und überrannten mit 600 Leuten in der bewährten Morgarten-Taktik die fremden Truppen bei Näfels. In der Folge wurde ein Frieden ausgehandelt, in dem Habsburg auf alle Rechte in der Talschaft verzichtete.

 

Seither findet jährlich immer am ersten Donnerstag im April die Näfelser Fahrt, ein kantonaler Feiertag, statt. Viele Glarner wandern an diesem Tag nach Näfels, um in einer Feier der Schlacht zu gedenken.

 

Neben dem Denkmal, das an diese Schlacht erinnert, steht ein weiteres, über die Region hinaus bekanntes, Gebäude in Näfels. Das Herrenhaus des aus dem Kanton Glarus stammenden Kaspar Freuler. Er erlangte als Offizier unter französischer Fahne Ruhm, Ehre und Wohlstand. Deshalb liess er in der Mitte des 17. Jahrhunderts einen standesgemässen barocken Palast bauen. Besonders zeichnen diesen die polygonen Erker an der Südseite und die überschwänglich verzierten Portale. Im Festsaal treffen wir eine geschnitzte Kassettendecke, aufwändig verziert mit sorgfältig geformten Détails. Heute beherbergt der Palast das Museum des Landes Glarus.

 

Ein weiterer kultureller Höhepunkt stellt das Franziskanerkloster Mariaburg dar. Es steht auf dem Hügel, welcher durch einen verheerenden Bergsturz aufgeschüttet wurde. Bis 1986 gehörte es den Kapuzinern, die es dann an die Franziskaner abtraten.

 

 

Routenprofil

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