Gütsch

Eckdaten

Von Gütsch (Luzern) nach Obernau

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.0 km     auf 363 m       ab 332 m

 

Karte/n 1:50'000 235T

 

Anforderung:

Route

Der Gütsch ist der Inbegriff eines Hausbergs, und es wird nicht mehr lange dauern, liegt - bzw. steht - er wirklich im Zentrum der Agglomeration Luzern bestehend aus Luzern, Kriens und Littau.

 

Bei der Ausfahrt Luzern-Zentrum, wo die A2 im Sonnenbergtunnel verschwindet, steht die Talstation der Gütschbahn, mit der ich bequem und ohne Anstrengung zum berühmten Château empor fahre. Anschliessend mache ich mich auf die Socken - sie sind nicht rot! - auf dem markierten Wanderweg Richtung Westen.

 

Nach ungefähr 400 Metern, bei der einsamen Waldhütte, schwenke ich nach rechts und komme zügig voran, denn es geht beinnahe ebenaus. Ich wandle nun auf der SchweizMobil-Route 4, die ich erst im Ränggloch, also nach fast einer Stunde, wieder verlasse.  Auf der nördlichen Seite des Hügelrückens, knapp oberhalb der Häuser von Littau, erreiche ich eine ausgedehnte Waldlichtung mit dem Hof Oberwil. Der Punkt bietet einen guten Blick auf das Häusermeer von Kriens.

 

Leicht aufwärts windet sich das Strässchen auf die Höhe von etwas über 600 müM und behält diese Höhe parallel zum Waldrand des Sonnenbergs - und weiter unten der Kleinen Emme zu meiner Rechten. In deren Talboden herrscht reger Verkehr auf Schiene und Strasse, während ich die Vögel zwitschern, pfeifen und trällern höre. In der Ebene liegen auch die Höfe Vogelsang und Vogelmoos!  

 

Fast unvermittelt, dort, wo sich die Strasse nach einem Linksknick nach Hintergütsch verabschiedet, senkt sich mein Weg deutlich hinab ins Ränggloch, das sich der Ränggbach geschaffen hat. Am stotzigen Hang entlang führt nun der Weg auf der Fahrstrasse am Steinbruch vorbei direkt in die Gewerbezone von Obernau. 

 

Durch die Sperrung zweier Wegabschnitte verkürzt sich die ursprünglich geplante Route um einige hundert Meter, aber dieser Verlust ist durchaus verkraftbar!

 

Gütsch

Der Betrieb einer Standseilbahn von der Reuss in Luzern hinauf auf den 520m hohen Hügel Gütsch wurde im Jahre 1884 feierlich eröffnet. Die Bahn ist 180 Meter lang und wird mit Wasserballast betrieben. Vier Jahre nach der Bahn ist auch das Hotel fertig gebaut. Es ist dem Schloss Neuschwanstein im bayerischen Allgäu nachempfunden und wirkt hierzulande äusserst märchenhaft.

 

Die Nachfrage nach hochpreisigen Unterkünften in diesem Stil liess allerdings im Laufe der Zeit nach, sodass das Unternehmen Gütsch in finanzielle Schieflage geriet. 1989 entschloss sich der langjährige Besitzer und Hotelier Fritz Furler, das Unternehmen zu verkaufen. Erworben wurde es von der Clamai Holding, hinter welcher auch der Luzerner Immobilienspezialist - oder spekulant? - Franz Glanzmann steckte. Diese Firma machte sich sogleich daran, das Gebäude zu renovieren und den heutigen Bedürfnissen anzupassen. Der Weg bis dahin war allerdings steinig. Zu allem Überdruss kam dann wenige Jahre später auch noch ein verheerender Brand hinzu, der Schäden von über einer halben Million Franken verursachte. Als Brandursache konnte Fahrlässigkeit bei den Bauarbeiten ermittelt werden.

 

Noch kurz vor dem Jahrhundertwechsel übernahm die deutsche Hotelkette Kempinski die weitere Vermarktung der Nobelherberge. Neue Pläne sahen das Haus mit 50 anstelle der bisherigen 31 Zimmern. Sie wurden jedoch bald wieder verworfen und das Hotel so wie es war an die Turin Hotels International verpachtet. Im folgenden Jahr ging deren Tochtergesellschaft Konkurs, und das einstige Vorzeigeobjekt musste schliessen.

 

In der Folge versuchte Glanzmann jahrelang vergeblich, das Haus zu veräussern, bis die Grossbank UBS als Hypothekargläubigerin das Schloss für fast 10Mio Franken ersteigerte. Ein Jahr später ging auch die Seilbahn in die gleichen Hände.

 

2007 kauft die Investmentfirma des russischen Milliardärs Lebedev das Objekt, bringt aber die Renovationsarbeiten nicht weiter, bis die Baubewilligungen erlöschen.

 

Erst 2014 öffnete das Hotel wieder seine Türen wieder. Geblieben sind 27 Zimmer, und über 1Mio Franken Kosten für die Stadt. Die Bahn gehört in der Zwischenzeit der Stadt und fährt als öffentliches Verkehrsmittel.

 

Routenprofil

Hollywood hätte das Schloss nicht besser hingekriegt
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route