Portes du Soleil

Eckdaten

Von Champéry nach Morgins

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 12.5 km     auf 284 m       ab 1313 m

 

Karte/n 1:50'000 272T

 

Anforderung:

Route

Dort, wo das aus dem internationalen Skizirkus bekannte Wintersport-Zentrum Morzine-Avoriaz im französischen Hoch-Savoyen in die Schweiz herüber ragt, liegt die Skiarena von Champéry,  im Val d‘Illiez, hoch über Monthey im unteren Rhônetal. Ein weit verzweigtes Netz von Pisten und Transportbahnen erschliessen die Osthänge der Gipfelkette der Tête du Géant gegenüber der majestätischen Dents du Midi.

 

In dieser fantastischen Kulisse führt meine Wanderung von der Seilbahnstation Croix de Culet sanft abwärts, hinein in den nach Osten abfallenden Anrisstrichter, den unzählige kleinere Bäche ausgeschwemmt haben. Sie vereinen sich beim Dorf Les Crosets und fliessen zusammen mit der Vièze bei Monthey in die Rhône. Von dort führt auch eine Schmalspurbahn ins Tal herauf und endet bei Charmey.

 

Der gut angelegte Weg erreicht das Bergrestaurant Chaux Palin, das sich für eine erste Verpflegung geradezu aufdrängt, denn jedes Gasthaus am Weg bedeutet 1 kg weniger Rucksack! Von hier durchmesse ich die gigantische Bergarena in weitem Bogen zur Alp Vaillime, wo der Pfad unmittelbar nach links schwenkt, um die verlorene Höhe wieder wett zu machen.

 

Der Anstieg führt zum Passübergang Portes du Soleil. Dieser Kamm trennt das Val d‘Illiez vom fast parallel verlaufenden Val de Morgins. In etlichen spitzen Kehren steige ich hinab durch die Alp Dronnaire und gelange zum nächsten Wirtshaus bei Tovassière. Ich hatte das Gefühl, dass das Team hier auf mich gewartet habe - und das ist das Beste, was einem verschwitzten Wanderer passieren kann.

 

Nach der willkommenen Pause ziehe ich weiter an das Wasser aus der Weissen Quelle, das weiter unten Vièze de Morgins heisst. An der Alp Sassey vorbei ist der Weg unverirrbar, er folgt fast stur dem Bachlauf und überquert ihn ab und zu. Neben dem Fussweg hält sich die Fahrstrasse exakt an die topografischen Gegebenheiten. Nach etwas mehr als einer halben Stunde empfängt mich das nächste, aber auch das letzte Wirtshaus En Tey. Wer das Glutschen im Magen beim Abwärtslaufen nicht schätzt, geht vorbei. Ich folge weiter dem Bach und folge weiter dem Bach und noch weiter .... bis ich ausgangs des malerischen Tobels unweit des gigantischen Parkplatzes in Morgins einmarschiere.

 

Monthey im Chablais

Caput lacus ist lateinisch und bedeutet Kopf des Sees - gemeint ist das Gebiet südöstlich des Genfersees, das heute Chablais heisst. Es bezeichnet die Gebiete vom französischen Thonon-les-Bains bis zu den Schweizerorten Aigle und Monthey. Jenseits der Grenze liegt das Département Haute-Savoy und in der Schweiz die Kantone Vaud und Valais. In der Alpenrand-Region stehen einige recht hohe und deshalb auch bekannte Berggipfel, wie die Dents du Midi mit mehr als 3000 müM.

 

Auf der Schweizerseite ist Monthey wohl die bedeutendste Siedlung des Chablais. Es liegt schräg gegenüber von Bex, wo gewaltige Salzvorkommen im Inneren der Berge lagern. Die Stadt breitet sich aus auf dem ausgedehnten Schwemmkegel, den das Flüsschen Vièze während Jahrtausenden angehäuft hat, bevor es sich in die Rhône ergiesst. Dabei ist ein ziemlich schmales, tobelähnliches Tal entstanden mit recht steilen Flanken. Hier ist die Landwirtschaft auf die Viehzucht beschränkt, weil Ackerbau kaum möglich ist.

 

Der Wohlstand der einheimischen Bevölkerung kam erst durch den Tourismus ins Tal, während sich Monthey an dessen Ausgang schon mit der Indsustrialisierung zu entwickeln begann. Dank der Wasserkraft der Rhône und dank dem breiten Talboden stand der Ansiedelung von Industrie-Betrieben mit klangvollen Namen nichts im Weg: BASF, Syngenta und die ehemalige CIBA, welche heute zu Novartis gehört. Das Unternehmen Bolliger & Mabaillard entwirft und baut heute Achterbahnen, die in die ganze Welt verkauft werden. Ganz in der Nähe steht auch eine der wenigen Erdöl-Raffinierien der Schweiz, das unter anderem auch Benzin für alle gängigen Marken herstellt.

 

In fast krassem Kontrast zu diesen wirtschaftlichen Schwergewichten stehen kulturelle High-Lights, wie die jährliche Fasnacht. Sie gilt als eine der grössten nationalen Karneval-Veranstaltungen in der Schweiz und zieht auch Guggenmusiken aus der deutschen Schweiz an.

 

Als Sehenswürdigkeit gilt auch die katholische Pfarrkirche, eine dreischiffige Basilika aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Besonders bemerkenswert ist das Portal mit einem giebelbedeckten Vorbau. Etwas älter ist das Neue Schloss, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde und den Oberwalliser Landvögten als Residenz während ihrer Amtszeit diente.

 

Routenprofil

Prachtswanderung im Chablais
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Das Wetter auf der Route