Crêt du Midi

Eckdaten

Von Crêt du Midi nach Sigeroula (Seilbahn)

 

Marschzeit 1h30min

 

Strecke 5.8 km     auf 49 m       ab 509 m

 

Karte/n 1:50'000 273T

 

Anforderung:

Route

Zwischen dem Val d’Hérémence und dem Val d’Anniviers zieht sich eine ansteigende Gipfelkette von der Brinta im Norden bis zum Dent Blanche im Süden. Ganz „vorne“, also gegen das Rhônetal hin, verläuft diese Tour, schon fast ein Spazierweg.

 

Von Chalais aus fahre in zwei Etappen mit der Seilbahn über Vercorin hinauf zur Bergstation Crêt du Midi auf 2332müM. Die Lage ist traumhaft und bietet einen ungeahnten Blick hinab ins Tal der Rhône und hinüber nach Montana und zu den Gipfeln der Wildstrubel-Gruppe. Ich nutze also die Gelegenheit, im Restaurant einzukehren, um dieses Bild bei einem kräftigen Schluck Koffein auf mich wirken zu lassen.

 

Dann mache ich mich auf den Weg Richtung Süden. Den etwas höheren Mont Major lasse ich links stehen und wandere gemütlich abwärts durch lichten Baumbestand zum Punkt 2177. Wenn ich nach links schaue, fällt mein Blick auf die stolze Brinta - höher als der Säntis! Dieser muss bei mir immer als Referenzmass herhalten!

 

Bei der Waldgrenze verlasse ich den SchweizMobil-Weg 217 und schwenke scharf nach rechts. Der Weg zieht nun durch den Plan Lués weiter abwärts. Ich geniesse den guten Weg und entdecke viele kleine Insekten, deren Namen ich nicht kenne, die sich an Blumen, deren Namen ich ebenfalls nicht kenne, laben. Eine Familie mit drei Kindern strebt singend an mir vorbei, aber ich lasse mich nicht zu mehr Tempo verleiten.

 

Durch den breiten Anrisstrichter eines bescheidenen Bächleins erreiche ich die Abzweigung, über die ich wieder in vielen Kehren auf den Crêt steigen könnte. Ich ziehe aber die Gemütlichkeit vor und wandere weiter durch den schattigen Wald nordwärts.

 

Deutlich erkennt man die aus diesem heraus geschlagenen Schneisen für die Wintersportler, steile schmale für die Ambitionierten und flachere breite für die anderen.

 

Schliesslich gelange ich zur Mittelstation Sigeroula der Seilbahn, mit der ich vor fast 2 Stunden hoch gefahren bin, und treffe wieder die singende Familie.

La Vuivra

Die schillernd blauen Bergseen zwischen dem Val d’Hérémence und dem Val d’Anniviers sollen einen wilden Drachen, genannt la Vuivra, beherbergt haben. Auf dem Kopfe trugt er eine Krone mit glitzernden Diamanten besetzt.

 

Jedes Jahr, wenn gegen Ende des Winters das Eis auf den Gewässern zu schmelzen begannt, hörte man ein erschreckendes Krachen und Dröhnen. Dann bracht die Vuivra von unten den dicken Eispanzer auf und schoss dann plötzlich hervor. Das Ungetüm glich einer fliegenden Viper mit feurigem Schwanze und einem diamantenen Auge mitten auf der Stirn.

 

Es versuchte dann, sich in den umliegenden Seen und Bächen abzukühlen, legte jedoch vor jedem Bade ihr gleissendes Auge am Ufer nieder. Schon viele Leute versuchten dann, geschwind diesen Diamanten zu erhaschen, aber die Schlange war jedes Mal schneller und erwürgte jeden, der sich dem Ufer zu nähern wagte.

 

Doch einmal versteckte sich ein kühner Jüngling namens Eric im Gebüsch, wo la Vuivra häufig zum Bade erschien. Sobald sie den Diamanten ins Gras gelegt hatte und im Wasser verschwunden war, kroch er vorsichtig herzu und wollte sich schon mit der Beute aus dem Staube machen.

 

Doch der Drache hatte den Verlust bereits bemerkt, und Eric sah ein, dass er sich mit schleichen nicht retten konnte. Er rannte so schnell es ging in den Wald, denn dort hatte er zu seinem Schutz ein mit Hunderten Nägeln bewehrtes Fass bereits gestellt, in das er nun hinein kroch.

 

Die Schlage versuchte, das Fass umzustossen und den Hang hinab in den See zu rollen, aber es gelang ihr nicht. Und weil sie ja ohne das Auge nichts sehen konnte, schlang sie sich um das Fass herum, um es zu zerdrücken. Da drangen ihr die vielen spitzen Nägel in den Leib, und sie musste elendiglich verbluten.

 

Eric verliess nach stundenlangem Warten das Fass und jubelte hoch erfreut über seinen Sieg. Was er mit dem wertvollen Diamanten machte, ist bis heute nicht bekannt. 

 

Routenprofil

Wer lieber bergauf wandert, dreht die Route um
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route