Bürchneralp

Eckdaten

Von der Moosalp (Törbel) nach Egga (Brüchen)

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7 km     auf 161 m       ab 650 m

 

Karte/n 1:50'000 274T

 

Anforderung:

Route

An der westlichen Flanke des Vispertales kleben hoch oben, wo das Terrain nicht mehr so steil ist, touristische Trouvaillen. Von der Moosalp oberhalb Törbel stehen etliche Schlepplifte für Wintersportler zur Verfügung und gegen das Rhônetal gerichtet bieten Eischoll, Unterbach und Bürchen die ganze Palette sportlicher Betätigung im Sommer und im Winter an. Vom einen Gebiet ins andere führen einige Wanderwege, die auch von Norden her mit einer Seilbahn erschlossen sind.

 

Meine Wanderung führt in umgekehrter Richtung und weicht für ein paar besonders hübsche Plätzchen von der „geraden“ Route ab. Nach einem stärkenden Kaffee in der Moosalp starte ich parallel zum Strässchen, unterquere die Starkstromleitung und folge dann weiter dem Moosalp-Panoramaweg 191. So gelange ich auf den ein kleines Bisschen höher gelegenen Stand.

 

Von hier aus führt der Weg hinab an den idyllischen Bonigersee, der eine kleine Pause verlangt. Um den Goldbiel herum - gleich auf welcher Seite! - erreiche ich dann den um weniges grösseren Breitmattusee. Die Aussicht von da hält sich in Grenzen, weil ich mich weder auf einem Gipfel noch auf einer Krete bewege, aber ich geniesse einfach das Sein! Hinüber auf die andere Talseite ist der Blick ab und zu frei, was es auszuprobieren gilt!

 

Von der Lichtung Breitmatte schwenke ich in grossem Bogen durch den ausgedehnten Wald Richtung Bürchneralp mit einem gepflegten Berggasthaus, ich zweige jedoch wenige hundert Meter vorher nach rechts, um nicht unter der Seilbahn nach Egga latschen zu müssen. Die vielleicht sogar freundlich gemeinten Huhuuuu-Rufe aus der Kabine halte ich nicht aus!

 

Über die Strasse wechsle ich in den Bawald und überquere weiter unten den Alten Suon, also einen künstlich angelegten Wasserkanal. Das Wasser wurde weiter oben dem Ronbach abgezwackt. 

 

Quer durch die Siedlung strebt der Weg nun dem nahen Egga zu, das zur typischen Streusiedlung von Bürchen gehört. Auf der Hauptstrasse finde ich leicht die Bushaltestelle nahe dem grossen Parkplatz.

 

Die Birke

Das Walliser Dorf Bürchen (Birchu) hat seinen Namen von der Birke, einem äusserst vielfältig verwendbaren Baum. Neben dem Holz, das in der Möbelherstellung gute Dienste leistet, ist das Birkenpech ein seit 50’000 Jahren bekannter Kunststoff. Wegen der hellen Färbung der Borke trifft man sie häufig als Zierpflanze, aus der Rinde wurden früher Spanschachteln hergestellt und in der Weissküferei entstanden Gefässe für den Haushalt. Die Finnen stellten Schuhe her, die Besenbinder und der Samichlaus verwendeten die Zweige und die Blätter der Birke enthalten viele Bestandteile und ätherische Öle für die Medizin.

 

Die Birken zählen zu den schnell und hoch wachsenden Laubgehölzen. Bereits nach sechs bis sieben Jahren erreichen sie eine Gipfelhöhe von bis zu sieben Metern, und können ausgewachsen bis 30 Meter hoch werden. Auffällig bei den meisten Arten der Birke ist ihre Borke in verschiedensten Grautönen bis weiss. Anfänglich glatt, bilden sich später dünne Schichten, die sich papierartig ablösen. Das eher weiche und leichte Holz ist fast weiss mit feiner rötlicher Maserung.

 

Birken gedeihen auf fast allen Böden, finden sich jedoch häufig in Sümpfen und Mooren oder Heiden. Häufig trifft man die Birke als Pionierpflanze auf freien Flächen an, weil sie nur geringe Ansprüche an die Umgebung und das Klima stellt. Es verwundert deshalb nicht, dass im Wallis auf 1300 müM ein Ort nach diesem Baum benannt wurde.

 

Vielen Menschen ist die Birke vor allem deshalb gut bekannt, weil sie allergisch auf deren Pollen reagieren. Die Zahl der Betroffenen stieg in den letzten 20 Jahren lauf einer Statistik der HNO-Klinik in Wien von 35% auf 50% aller Pollenallergiker. Dennoch werden Birken, wohl hauptsächlich wegen ihrer hellen Borke, vielerorts als Alleebäume angebaut.

 

Durch Verschwelung und Trockendestillation lässt sich Birkenpech herstellen, das schon vor Jahrtausenden als künstlicher Klebstoff zur dauerhaften Verbindung von Steinen, Pflanzenfasern und Holz verwendet wurde. Gefunden wurden Belege im Umfeld von Siedlungen des Neantertalers und später des Cro-Magnon.

 

Aus den Blättern lassen sich verschiedene Bestandteile für die Medizin und die Kosmetik gewinnen, sie gelten als blutreinigend, harntreibend und helfen bei Ausschlägen und Schuppen.

 

Routenprofil

Kurze, aber schöne Wanderung mit einzigartigen Kleinoden
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route