Col de Bretaye

Eckdaten

Vom Col de Bretaye zum Col de Bretaye

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 5.7 km     auf 313 m       ab 313 m

 

Karte/n 1:50'000 272T

 

Anforderung:

Route

Allein die Fahrt von Bex hinauf zum Col de Bretay mit dem Zug der TPC (Transports Pubilc du Chablais) ist diese Reise wert! Da wechselt die Landschschaft vor den Fenstern fast im Minutentakt - und der Zug fährt nicht schnell! Wald, Ortschaften, Gewässer, Tunnels und engste Kehren lösen einander ab.

 

Schliesslich kommen wir oben an bei der Endstation. Aber fertig ist es noch lange nicht: Bergbahnen und Skilifte führen in alle Himmelsrichtungen. Die Fahrt auf den Chamossaire böte wohl den totalen Überblick, aber ich schaue mir die Kleinode lieber aus der Nähe an. Ich schnüre also meine Schuhe und mache mich auf den Weg, gleich den Hang hinauf zu meiner Rechten. Er führt mich in weitem Bogen auf den Chaux Ronde, der seinem Namen alle Ehre macht. Zwei Seilbahnen und zwei Schlepplifte enden auch hier.

 

Zwischendurch schlüpft der Wanderweg und wendet nach Norden zu den Häusern von Conche. In ungefähr gleicher Richtung gehe ich weiter und erreiche den kühlenden Schatten des Waldes. Ganz sachte abwärts gelange ich nach Vy Boveyre, das etwa so klingt, wie früher unsere Oma den Erbsli gesagt hat: Poids verts also Bovärli.

 

Auf dem Strässchen das von La Forclaz herauf kommt, schwenke ich nach links und erreiche bald den untersten der malerischen vier Seen. Auf der gegenüberliegenden Seite gönne ich mir eine erholsame Mittagspause im Restaurant. Seinen kleiner Bruder liegt in einer Doline (französisch Etonnoir), und sein Wasser versickert auch im Untergrund.

 

Die Stärkung tut gut auf der abschliessenden Steigung am kleinen Lac Noir - dem wievielten mit diesem Namen? - weiter zum grösseren Lac de Bretay mit dem bekannten Bahnhof.

Singende Tanne

Als es noch viele Holzschnitzer gab, die kunstvolle Figuren herstellen konnten, lebte auch auf der Waadtländer Alp La Truche ein solcher, der es verstand, gar feine Sachen zu schnitzen.

 

Eines Tages hörte er in seiner Werkstatt die Glocken der Kirche von Villars das abendliche Ave läuten. Er hob lauschend den Kopf, denn er glaubte, hoch oben im Bois des Lechières einen wundersamen Gesang zu hören. Als das Geläut vorbei war, vernahm er auch die Stimme nicht mehr. Anderntags erzählte er sein Erlebnis im Wirtshaus und abends horchten alle zum Wald hinauf, als die Glocken läuteten. Und alle vernahmen die geheimnisvolle Melodie.

 

Dem Holzschnitzer liess die seltsame Stimme keine Ruhe, er wollte wissen, was dahinter steckte und stieg immer wieder in den Wald hinauf. Endlich entdeckte er eine gewaltige Tanne, aus welcher der Gesang zu tönen schien. So richtig zufrieden war er aber noch nicht, denn von singenden Tannen hatte er weder gelesen noch gehört. 

 

Da fällte der Förster auf seinen Wunsch hin den Riesenbaum und schleppte ihn mit sechs Pferden gen Tal. Der Schnitzer wählte aus dem Stamm das schönste, astlose Stück und schnitzte aus dem Block das Abbild der Jungfrau Maria. Er schaffte Tag und Nacht an seinem Werk und hatte für nichts anderes mehr Augen. So wuchs das Standbild der Maria immer deutlicher und schöner aus dem Holzklotz, und nach einem knappen Jahr war es ihm meisterlich gelungen.

 

Alle, die den Schnitzer auf der Alp besuchten, waren der einhelligen Meinung, dass weit und breit kein schöneres, ja himmlisches, Marienstandbild geschaffen worden wäre.

 

Nun war der Holzschnitzer zufrieden. Er schenkte die Statue der Kirche zu Villars sur Ollon. In feierlicher Prozession wurde das herrliche Kunstwerk zur Kirche und durch diese hindurch zum Altar getragen. Wie sie jedoch dort abgestellt wurde, siehe da, da öffnete Maria mit einem Male den Mund, und noch einmal hörten alle Anwesenden den wundersamen Gesang, genau so, wie er früher aus der grossen Tanne vom Bergwald herunter erklungen war. Sie fielen auf die Knie nieder und priesen die Güte und Milde der Jungfrau Maria unter Freudentränen.

 

Routenprofil

Äusserst malerisch gelegene Seelein
Enthält alle obigen Informationen
VU14 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 496.7 KB

Das Wetter auf der Route