Albe

Eckdaten

Von Visp nach Raron

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 9.4 km     auf 740 m       ab 756 m

 

Karte/n 1:50'000 274T

 

Anforderung:

Route

Visp ist ein bedeutender Bahnknotenpunkt im oberen Wallis und mit knappen 8000 Einwohnern der zweitgrösste Ort neben Brig. Hier zweigt die bekannte Schmalspurbahn nach Zermatt von der internationalen SBB-Linie nach Italien ab.

 

Nachdem ich den Zug verlassen habe, interessiert mich die Bahn vorläufig nicht mehr, denn ich steige zu Fuss durch den Rebhang westlich der Vispa bergwärts. Die weiten Kehren der Strasse kürze ich ab, weshalb ich auf dem stotzigen Weg ins Schwitzen gerate. Gut befinde ich mich am Südhang des Tales, auf der anderen Seite schiene die Sonne noch stärker.

 

Hoch über dem Autobahntunnel, der in diesem Jahrhundert noch fertig werden sollte, ziehe ich immer noch aufwärts, aber jetzt wesentlich gemütlicher, Richtung Albe. Aber es wird wieder steiler, nach Vorderried ist es zwar nicht mehr weit, aber 200m aufwärts. Dafür wird meine Anstrengung mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Gleich gegenüber entlässt der neue Furka-Tunnel die schnellen Züge ans Tageslicht, und parallel zur Rhône, welche hier noch Rotten heisst, entsteht die Autobahn A9.

 

Bei Albenried lasse ich es mir nicht nehmen, der kleinen Kapelle einen Besuch abzustatten. Sie stammt aus dem Jahre 1688 und ist dem Heiligen Sebastian geweiht. Nach einer umfassenden Renovation steht sie heute unter Denkmalschutz.

 

Nach der besinnlichen Einkehr wende ich mich dem kleinen Dörfchen zu und dann dem eigentlichen Abstieg dieser Route. Dieser führt mich zuerst hinab in den Wald, um die Felsflue zu umgehen. Ebenso meidet er den Kieshang, der vermutlich einmal als Kugelfang für Schiessübungen herhalten musste

 

Dem Löübbach westlich der Lichtung Spitzbüel entlang fährt er sogar richtig in die Knie. In stotzigem Zickzack erreiche ich schliesslich die ausgedehnten Freizeitanlagen von Turtig. Die Rebhänge an der nördlichen Talflanke unterhalb St. German lassen mich auf einen kühlen Weissen hoffen, bevor ich in Raron die Heimfahrt antreten muss.

 

Muttergottesbild am Rätiberg

Der Rätiberg steht im Vispertal hinter St. Niklaus. Hoch oben, von blossem Auge kaum sichtbar, gibt es dort an einer schroffen Felswand ein Marienbild aus dem Stein gehauen.

 

Eigentlich stand es anfänglich unten am Weg in einer sonst leeren Kapelle, auf dass die Leute, welche vorbei kamen, davor beten konnten. Einmal aber wurden die Wünsche eines gottlosen Menschen nicht erfüllt, sodass er Kot nahm und das heilige Bild damit bewarf. Dieses wurde traurig und brach in Tränen aus, weshalb er den Frevel wiederholte. Da löste sich das Bild von der Wand und eilte fort, hoch empor an die erwähnte Felswand. Auch das innige Flehen der Leute im Tal konnte das Bild der Muttergottes nicht umstimmen, aber hinauf klettern, um es zu holen war ganz und gar unmöglich.

 

Also versuchten sie sich vom Gipfel her dem Bild zu nähern, um es zurück tu holen. Sie erklommen den Berg und liessen einen starken Mann an dicken Seilen gesichert langsam hernieder schweben. Er sollte soweit herab gelassen werden, bis er das Bild ergreifen und in Empfang nehmen könnte. Seine Helfer hielten derweil oben das Seil fest in ihren Händen und waren bereit, ihn sofort wieder hoch zu ziehen.

 

Doch je weiter ihr Kollege nach unten glitt, wurde das Seil immer dünner und dünner. Es war, als ob es auseinander gezogen würde. Just als beim Bildnis ankam, war es zu einem dünnen Faden geworden, sodass den Mann eine fürchterliche Angst befiel. Augenblicklich rief er aus Leibeskräften, sie sollten ihn um Gottes Willen wieder nach oben ziehen. Dies taten sie auch und das Seil wurde wieder dicker und dicker. Schliesslich erlangte es wieder seine vorige Stärke, und er wieder den festen Stand auf dem Gipfel.

 

Da mussten sie von dem Gnadenbild Abstand nehmen und bekamen es nie wieder zurück.

 

Routenprofil

Panoramawanderung über dem Rhônetal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route