Monte Brè

Eckdaten

Von Cassarate (Lugano) nach Cadro

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.6 km     auf 485 m       ab 910 m

 

Karte/n 1:50'000 286T

 

Anforderung:

Route

Standseilbahn
Standseilbahn

Östlich des Häuser-Gewirrs von Lugano steht der stolze Monte Brè mit seinen zwei Gipfeln. Sie sehen jedoch nicht ganz so typisch aus wie die Twin Peaks bei Los Angeles. Die wachsende Stadt unten frisst sich mehr und mehr die Bergflanke empor und hat den um wenige Meter niedrigeren Spitz schon bald erreicht. Dies ist mit ein Grund, Strassen zu bauen, auf denen die Bewohner ihre Villen bequem erreichen können. Viel älter ist jedoch die gemütlich anmutende Standseilbahn, die von Cassarate, unweit des Seeufers, in zwei Sektionen den Berg erklimmt.

 

Oben, knappe 650 Meter über dem tiefblauen Lago, empfängt mich die fantastische Aussicht, eine nicht zu übersehende Kapelle und ein markierter Wanderweg. Dieser führt mich auf der Krete nach Osten und nach unten, denn das „Dorf der Künstler“, wie Brè genannt wird, liegt ganze 75 Meter tiefer, genau zwischen den beiden Kuppen.

 

Für eine Verpflegung ist es mir noch zu früh, ich habe ja kaum etwas geleistet, also ziehe ich nach einem Rundgang durch das seltsame Dorf weiter nach Nordosten. Damit vermeide ich den Aufstieg zum zweiten Gipfel, komme aber trotzdem nicht um eine nahrhafte Steigung auf über 1100 Meter herum. Ich folge dabei einem der Quellbäche des Cassone und steige über eine felsiges Band bei Triscett an einer Wasserfassung vorbei empor zum Punkt 1130.

 

Parallel zum Kamm eines Ausläufers des Monte Boglia erreiche ich den Pian Camoghè und schliesslich den höchsten Punkt der Tour auf der Alpe Bolla. Jetzt bin ich wirklich reif für eine Einkehr in der Alpwirtschaft, und ich rede mir ein, die Pause verdient zu haben.

 

Für den Abstieg wähle ich den Weg nach Pian Soldino, eine ziemlich abgelegene Lichtung mit ein paar verstreuten Hütten. Auf der nördlichen Seite des Val di Varod verzweigt sich der Weg über der Lichtung Stabio und senkt sich dann teilweise recht stotzig hinab über Posmò und Zarei nach Cadro.

 

Die Bushaltestelle liegt an er Hauptstrasse unterhalb des malerischen Ortskerns, wo auch der Wanderweg endet.

Monte Brè

 

Lugano „besitzt“ gleich zwei äusserst markante Aussichtsberge, den Monte San Salvatore, den Zuckerhut der Schweiz mit einer Silhouette, die dem Matterhorn recht nahe kommt. Und den Monte Brè, der unmittelbar an die Stadt grenzt. Beide sind etwas mehr als 900 Meter hoch und beide sind über eine Standseilbahn bequem erreichbar. Von beiden Gipfeln geniesst man einen fantastischen Rundblick in die sehr gebirgige Kulisse.

 

Der Monte Brè geniesst den Ruf des sonnigsten Punktes der Schweiz und gehört geologisch zu den Comer Voralpen. Seine Flanken sind meist bewaldet mit Buchen, Eichen, Birken aber auch mit Kastanien. Natürlich mit den im Tessin verbreiteten Edelkastanien mit der dicht bestachelten Hülle. An Tieren sind Damhirsche und Wildschweine anzutreffen. Der Fuchs und sein Kollege Dachs verlassen ihren Bau vorzugsweise in der Dunkelheit, wenn wir schon wieder unten sind. Am Südhang gedeihen nebst den Villen der Reichen und Schönen Pflanze aus dem mediterranen Raum: Pinien, Zypressen, Palmen, Akazien sowie Oliven, Oleander und Granatäpfel. Sie brauchen hier auch in höheren Lagen im Winter kaum Frost zu fürchten.

 

Eine Standseilbahn führt seit gut hundert Jahren vom Luganeser Vorort Cassarate in zwei Sektionen hinauf auf den Gipfel. Sie sollte den von der sommerlichen Hitze geplagten Luganesi einen Ausflug in die Kühle und erholsame Spaziergänge und eine wunderschöne Aussicht ermöglichen. Diese reicht bis zu den Walliser Alpen mit dem Monte Rosa und zu den Berner Gipfeln. Dies alles bei einem gepflegten Mittagessen in einem der Restaurants oder Grotti, sogar auf der Panoramaterrasse.

 

Das Dorf Brè liegt etwas unterhalb des höchsten Punktes und überrascht die Besucher mit einem Kunstweg aus über 20 Werken international renommierter Künstler. Zusammen mit den gut erhaltenen, schmucken Häuser ist hier ein lebendes „Ballenberg“ entstanden. Sogar das Lavatoio, der alte Waschbrunnen für die ganze Gemeinschaft, steht noch da. Der Maler Wilhelm Schmid, der einzige Schhweizer Vertreter des neuen, nordischen Realismus hat in seinem ehemaligen Wohnhaus ein Museum mit einer umfassenden Sammlung seiner Werke, geschaffen.

 

Routenprofil

Einer der beiden Hausberge Luganos
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route