Lavertezzo

Eckdaten

Von Mergoscia nach Lavertezzo

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 7.7 km     auf 434 m       ab 626 m

 

Karte/n 1:50'000 276T

 

Anforderung:

Route

Vorallem der vordere Teil des Verzasca-Tales ist weltberühmt. Einmal durch die spektakulären Aufnahmen des James-Bond-Films „Golden Eye“ an der über 200m hohen Staumauer, und zweitens durch die fantastischen Bademöglichkeiten in der Nähe von Lavertezzo. Die fein geschliffenen Felsen am und im Wasser laden zum sonnenbaden ein, und das klare Wasser zum tauchen.

 

Ich beginne meine Tour in Mergoscia hoch über dem Stausee und wandere auf malerischem Pfad durch den lichten Wald an der Westflanke des steilen Tals. Immer wieder halte ich inne und sauge die traumhafte Umgebung förmlich in mich auf.

 

Nach knappen anderthalb Stunden erreiche ich das am Hang klebende Dörfchen Corippo. Es sieht aus, als ob alle Häuser abrutschen würden, wenn ich eines der untersten heraus nähme. Sie kuscheln sich alle rund um die Kirche. Leider sind fast sämtliche Bewohner weggezogen!

 

Entlang der Fahrstrasse gelange ich hinab ans obere Ende des Lago, aber ich benutze die Brücke nicht, sondern ziehe auf der gleichen Seite weiter. Und dies, obwohl drüben das Grotto al Bivio lockt.

 

An einem weiteren, jedoch viel kleineren Stausee vorbei wandere ich taleinwärts. Ab und zu steht eine einsame Steinhütte mit Granitdach am Weg, aber es winkt niemand aus dem Fenster.

 

Ennet dem Fluss pulsiert das motorisierte Leben und schickt seinen Lärm zu mir herüber. Ich lasse mich nicht stören und gelange bald zum kleinen Weiler Oviga di Fuori. Auch hier gäbe es eine Möglichkeit zum Übersetzen, aber ich möchte über den Ponte dei Salti laufen. Diese Brücke stammt aus dem 17. Jrhd. und gilt als geschütztes Kulturgut regionaler Bedeutung. Dass die Brüstungen zu beiden Seiten nur gut kniehoch sind, hat damit zu tun, dass sie früher mit beladenen Eseln benützt wurde.

 

Bevor ich die Bushaltestelle bei Lavertezzo an der Hauptstrasse aufsuche, statte ich dem Grotto al Ponte einen ausgiebigen Besuch ab und beobachte das Treiben der Touristen auf und um die eigenartige Brücke.

 

Vipern

Zu dieser, auch in der Schweiz lebenden Schlangenfamilie zählen 39 verschiedene Arten von Ottern und Vipern. Die grösste europäische Art dieser Gattung ist die bis 220cm lange Levanteotter. Die an den sonnigen Hängen des Tessins und im Wallis beheimatete Art ist die Aspisviper.

 

Sie wird niemals so lang, ihr Biss ist jedoch trotzdem giftig. Da der Mensch aber in keinem Fall zu ihrem Beuteschema gehört, sie also niemals gezielt Jagd auf uns machen würde, kommen Unfälle durch einen Vipernbiss nur sehr selten vor. Die Ursache ist in allen Fällen beim unangepassten Verhalten des Menschen zu suchen. Solange ich mit kräftigem Schritt auf dem Weg marschiere, suchen allfällig herum kriechende Schlangen das nächste Versteck auf. Sie wird erst angreifen, wenn sie meint, sich verteidigen zu müssen!

 

Die im Gebiet von Mergoscia lebenden Tiere werden maximal 1m lang und sind dank ihrer speziellen Zeichnung auf dem Rücken äusserst gut getarnt. Wer also unterwegs ein Tier fotografieren möchte, trägt die Kamera vorteilhafterweise eingeschaltet. Ansonsten ist es längst verschwunden, ehe dieser parat ist - selbst wenn er so heisst!

 

Die meisten Vipernarten setzen zur Jagd ein hämotoxisches Gift ein, das die Blutzellen angreift und das umgebende Gewebe durch verschiedene Proteasen zerstört. Ersteres führt durch die Verminderung der Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu inneren Blutungen und Nekrosen, also die Zerstörung von Gewebe. Dies ist sehr schmerzhaft. Fast genau gleich funktionieren die Proteasen. Das sind Eiweiss-Enzyme, welche Gewebezellen aufspalten, und damit die inneren Blutgerinnungen durch die Gefässwände zusätzlich fördern.

 

Weitere Gift-Bestandteile von aussereuropäischen Otter- oder Viper-Arten wirken neurotoxisch. Das bedeutet, dass sie das Nervensystem des Opfers angreifen und Lähmungen verursachen. Über diese Komponenten verfügt beispielsweise die Klapperschlange, die zur gleichen Familie gehört.

 

Wer sich also für eine kurze Wanderpause hinsetzen möchte, tut gut daran, die Umgebung erst richtig kräftig „abzustampfen“. Die Schlangen fliehen dann. Noch nie hat eine einen Wanderer zu Tode getrampelt!

 

Routenprofil

Im Tal der Vipern
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route