Val Calnegia

Eckdaten

Von Foroglio (Val Bavona) nach Foroglio

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.2 km     auf 600 m       ab 600 m

 

Karte/n 1:50'000 275T

 

Anforderung:

Route

Foroglio ist bekannt wegen des enorm hohen Wasserfalls gleich neben dem Dorf. Das schmelzende Gletschereis hat den Fiume Calnegia gezwungen, sich über die Felskante hinab ins Tal der Bavona zu stürzen.

 

Im schmucken Dörfchen Foroglio verlasse ich den Bus und stärke mich gleich vor dem Aufstieg mit einem Znüni im Ristorante La Froda. Ob das wirklich etwas mit Müll zu tun hat?

 

Dann starte ich die Wanderung recht steil durch den Wald aufwärts, begleitet vom lauten Rauschen des Wassers zu meiner Linken. Der Pfad ist teilweise aus dem Fels gehauen, kein Wunder stehen da kurz hintereinander zwei Wegkreuze.

 

Einen knappen halben Kilometer oberhalb des spektakulären Falls stehen die Häuschen von Puntid mit erstaunlich gepflegten Gärtchen und einer Brücke, die mich schon vor ihrer Benützung erschauern liess. Es ist allein der oberste Stein, welcher den ganzen Boden zusammen hält!

 

Dann folgt ein angenehm zu wandernder Pfad parallel zum Fiume. Etliche massive Felsblöcke sind von der gegenüber liegenden Felswand abgebrochen und herunter gepoltert. Bei Gerra, der engsten Stelle des tobelartigen Tales, dient(-e) der grösste sogar als Unterkunft für Schafe und Hirten.

 

Weiter hinten weichen die Felsen zurück, ist das Tal etwas offener. Die Häuser von Calnegia sind denn noch nicht ganzjährig bewohnt. Nur zur Kontrolle der weidenden Schafe und zur Jagdzeit steigen Menschen hier ab. Wer nun meint, am Ende der Welt angelangt zu sein, dem sei gesagt, dass weiter oben am Weg noch weitere Ställe und Heuschober stehen.

 

Eine gute halbe Stunde dauert der Aufstieg zu zwei Wasserfällen, die von der nördlichen Flanke herab stürzen zusätzlich. Wo sich die Bäche zur Calnegia vereinen, ist ein schönes Plätzchen für den Zmittag schnell gefunden. Alsdann ich auf dem gleichen Weg wieder zurück marschiere nach Foroglio.

Kraftwerke Maggia

Mit lautem Getöse und bedrohlich klingendem Rauschen stürzt das Wasser der wilden Calnegia nahe bei Foroglio, einem der malerischsten Dörfchen im Bavonatal, über 100 Meter in die Tiefe. Das dröhnende Naturspektakel hat seine Anziehungskraft für Besucher und Besucherinnen aus aller Welt nicht verloren. Zu unmissverständlich macht der Wasserfall dem Menschen klar, wie klein und verletzlich er angesichts derartiger Urgewalt sein muss. Dass das schon weither sichtbare Ereignis sich inmitten einer spektakulären Gebirgskulisse stattfindet, macht es noch eindrücklicher.

 

Vom Dörfchen mit einem wunderbaren Restaurant, von dessen Terrasse man den Wasserfall fast exakt vor Augen hat, steigt ein ausserordentlicher Weg hinauf zur Felskante. Er ist teilweise aus dem Gestein gehauen und bietet ein weiteres, wunderschönes Bild. Die kleine, filigrane Brücke scheint über den Bachlauf zu schweben und erklärt dabei die Eigenheit der Physik: Sie kann nicht einstürzen, denn je schwerer ich bin, wenn ich darüber laufe, desto fester hält sie.

 

Was selbst dem Wanderer im Bavonatal kaum auffallen dürfte, ist die Tatsache, dass es in diesem Tal kein übliches Stromnetz gibt, obwohl praktisch alles Wasser der Gegend für die Erzeugung von Elektrizität genutzt wird. Der gesamte Energiebedarf in den Dörfern wird mit Sonnenenergie gedeckt.

 

Im Jahre 1949 erteilte der Kanton Tessin die Konzession für die Nutzung der Maggia mit all ihren Zuflüssen bis zum Lago Maggiore. Sie läuft noch bis ins Jahr 2035. Als erste Ausbaustufe entstand der Stausee Lago del Sambuco bei Fusio mit den Kraftwerken in Peccia, Cavergno und Verbano. Im weiteren wurden die Speicherbecken Lago del Cavagnöö, Lago del Naret, Lago di Robiei und der Lago del Zött gebaut. Zu ihnen gehören die Kraftwerke Bavona und Robiei, welche bis ins Jahr 2048 konzessioniert sind.

 

Alle diese Becken und kleinere, gefasste Zuflüsse sind untereinander durch ein ausgedehntes Netz von unterirdischen Stollen verbunden, sodass durch ausgeklügeltes Management das Wasser optimal genützt werden kann. Dazu gehören auch einige Ausgleichsbecken, in denen bereits genutztes Wasser aufgefangen wird, um es nachts wieder hoch zu pumpen und nochmals durch die Turbinen zu leiten.

 

Routenprofil

Unverlaufbare Wanderung in einem mystischen Tal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route