Alpe di Bierti

Eckdaten

Von Cardada (Seilbahn) nach Mergoscia

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.9 km     auf 359 m       ab 1012 m

 

Karte/n 1:50'000 276T

 

Anforderung:

Route

Mit einer Standseilbahn fahre ich ab Locarno empor zur Madonna del Sasso und steige mit ein paar Metern Fussweg um in die Luftseilbahn nach Cardada. Diese Terrasse bietet einen fantastischen Blick hinunter auf die Stadt am See mit den Brissago-Inseln.

 

Der markierte Wanderweg führt mich als erstes zur Alpe Cardada, gute hundert Meter höher mit etlichen Einkehrmöglichkeiten, wie es sich für ein Ski- und Wandergebiet gehört. Nach dem letzten Alprestaurant am Weg tauche ich in den Schatten des Waldes und nehme beim Punkt 1423 den oberen der beiden Wege. Er steigt ganz gemütlich hinauf zur Bassa di Bietri und schwenkt dann unvermittelt nach links hinauf zur gleichnamigen Alpe.

 

Dort oben, knapp unterhalb der Krete, geniesse ich herrliche Luft und Ruhe zum Verschwenden, die Aussicht ist aber nicht gerade berauschend: Hinter mir steht die Cima della Trosa im Weg und vor mir sind es die Monti di Lego. Allerdings erkenne ich paar wenige Gipfel jenseits des Valle Verzasca.

 

Also mache ich mich nach der Verschnaufpause an den Abstieg in Richtung Osten. Unterhalb der Alpe Rocca, es hat tatsächlich viele Felspartien, geleitet mich der Weg durch den Weiler Faedo. Nicht alle Häuser haben die letzten Jahre, in denen sie ungenutzt da am Hang klebten, überstanden. Genau gleich sieht es in Bresciadiga aus. Die Zeiten, in denen man stundenlange Aufstiege für einige Ballen Bergheu oder Holz in Kauf nahm, sind wohl endgültig passati.

 

Kurz vor Campegliai entscheide ich mich für den unteren Weg. Er ist kürzer und führt ebenfalls nach Mergoscia. Dafür geht’s hier vermutlich etwas stotziger abwärts. Ich durchlaufe an diesem Hang etliche bebaute Lichtungen und gelange schliesslich an zwei Wegkreuzen vorbei nach Busada, einem „Vorort“ von Mergoscia. Wenn ich hier an einem der vielen Weinstöcke eine Traubenbeere wäre, würde ich für einen besonders süffigen Wein sorgen! Meine Kehle ist in der stechenden Sonne spürbar ausgetrocknet.

 

Die oberste Bushaltestelle finde ich bei der Kirche auf der Ostseite des Ortes, eine nähere zwischen Busada und Mergoscia

Nera Verzasca

Schon ihr Name verrät, dass diese schwarze Ziege aus dem Varzascatal stammt. Diese robuste Gebirgsziege ist zwar heute im ganzen Kanton Tessin und im alpennahen Ausland anzutreffen, aber ihre Zahl hat in den letzten Jahren erschreckend stark abgenommen. Dabei entspricht sie recht genau den Anforderungen an eine karge, trockene und gebirgige Region. Hier ist Genügsamkeit und gutes Klettervermögen gefragt und keine auf Aussehen gezüchtete Salonziege. Die Nera gilt als physisch und mental robusteste Alpenziege, welche sowohl als Fleisch- aber auch als Milchliefererantin dienen soll.

 

Noch zur letzten Jahrhundertwende wurden im Maggiatal dreimal mehr Ziegen gezählt als Einwohner. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit auf einmal wieder wichtig erscheint, eignet sich eine anspruchslose Ziege bestens als Haustier. Aus ihrer Milch entstehen eine Vielzahl regional sehr unterschiedlicher Käse-Spezialitäten, wie die „Formaggini bassi“ und „- alti“ oder „- alle erbe“. Ganz typisch für die Ziegenhaltung im Tessin ist die verbreitete Alphaltung während des Sommers.

 

Diese Haltungsform regelt auch die natürliche Auslese, indem nur die kräftigsten und widerstandsfähigsten Tiere überleben. Ab und zu verwildert die Nera ganz, wie Beispiele aus dem Bergell belegen, und sind auch dann noch in der Lage, den klimatischen und geologischen Verhältnissen der Hochalpen zu trotzen. Auch im Winter halten sich die Tiere jeden Tag im Freien auf, allerdings unten im Tal. Dies spart zwar Heu, dürfte sich jedoch wegen des Mehraufwands an Arbeit finanziell trotzdem nicht lohnen.

 

Der freie Aufenthalt auf den Alpen und Bergweiden ist für die Zucht ein grosser Nachteil, weil die Sömmerung in die Zeit der Brunft fällt. Jeder Herde werden mehrere Böcke mit gegeben, weshalb im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden kann, welcher Bock als Vater welcher Kitze in Frage kommen könnte. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass einzelne Geissen von wilden Steinböcken gedeckt wurden.

 

Die Nera Verzasca ist eine recht grosse Ziegenrasse mit einer Widerristhöhe von 80 - 90cm bei einem Gewicht von 60 - 80kg, kräftigen Gliedmassen und massigen Hörnern. Ihre grosse Kältetoleranz verdankt sie ihrer dichten Unterwolle im Winterkleid.

 

Routenprofil

Traumhafte Sicht auf die Magadino
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Das Wetter auf der Route