Wachtersberg

Eckdaten

Von Mastrils nach Valens

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 11.1 km     auf 793 m       ab 247 m

 

Karte/n 1:50'000 247T

 

Achtung: Die Naturbrücke über die Taminaschlucht ist zur Zeit gesperrt. Es gibt keine Umleitung!

 

Anforderung:

Route

Der Wachtersberg ist kein Berg wie der Säntis oder das Matterhorn. Die Bezeichnung meint lediglich eine Stelle auf dem Ausläufer der Calanda in der Nähe von Pfäfers. Da man von dort einen wunderschönen Blick auf das Rheintal geniessen kann, stand da oben vielleicht auch einmal ein Wachtturm - daher der Name?

 

Ich starte in Mastrils, einem schönen Flecken über dem Rhein gegenüber Landquart. Bei der Kirche schwenke ich nach rechts und erklimme die Bergflanke Richtung Munter Egg. Nach der Spitzkehre wandere ich in allgemein nördlicher Richtung, vorbei an weit verstreuten Häusern und Hütten mit ungezählten Namen, die in meinen Ohren eher fremdländisch klingen: Huoters, Balabof, Pramitu und andere mehr.

 

Am Ende der nächsten ausgedehnten Lichtung Spig endet das Strässchen nahe dem höchsten Punkt der Route und der Kantonsgrenze zwischen GR und SG. Nun führt mich ein versteckter Pfad auf den Ferrenberg und dann wieder auf einem Strässchen durch die Obere Romanei zum einsam gelegenen Wachtersberg.

 

Von dieser Seite bin ich noch nie nach Pfäfers gelangt, aber der Weg ist romantisch und ich begegne unterwegs auch noch zwei rauschenden Wasserfällen des Bergbachs. Wer das ehemalige Kloster noch nie von nah gesehen hat, sollte einen kleinen Rundgang um die imposanten Gebäude einschalten.

 

Der Wanderweg meidet die lange asphaltierte Strasse nach Ragol, folgt ihr aber linientreu mit knappem Abstand, mal auf der Tal- und mal auf der Bergseite. So habe ich einen fantastischen Blick nicht nur auf die neue Brücke, sondern auch auf den Pizol und seine felsigen Kollegen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen.

 

Kurz vor dem Weiler mit dem Namen, der an Hustenbonbons erinnert, zweigt der Weg ab und senkt sich schliesslich in engem Zickzack und über Treppenstufen hinunter zum Deckel über der Taminaschlucht. Auf der Gegenseite muss ich die „verlorenen“ Meter natürlich wieder hochsteigen, um nach Valens mit der berühmten Höhenklinik zu gelangen. Bevor ich den Bus besteige, gönne ich mir noch eine Trinkpause in einem der Restaurants.

 

Furggels - noch eine Festung

Das Gebiet rund um Sargans war wohl während des Zweiten Weltkriegs eines der best ausgerüsteten Verteidigungsareal der Schweiz. Dutzende von grossen Bunkerwerken für bis zu 500 Soldaten verstecken sich noch heute an manch schwerzugänglichen Orten.

 

Hoch über dem Rhein im Felsen des St. Margarethenbergs liegt die das Artilleriewerk Furggels. Von dort lag die Ebene bei Bad Ragaz im Zielbereich der 10.5cm- und später sogar 15cm-Kanonen in ihren betongeschützten Kasematten. Beobachtungsposten in gesicherten Unterständen befinden sich an der Kante des schroffen Felsbandes über meinem Wanderweg am Wachtersberg.

 

Zum Verband unter dem Kommando der Festungs-Artillerie-Abteilung 11 gehörten auch die Werke Castels bei Mels, Magletsch bei Sevelen und Haselboden oberhalb Mühlehorn am Walensee.

 

Furggels verfügte über eine recht umfangreiche Infrastruktur, was einen grossen Mannschaftsbestand erforderte. Für den Einsatz der grossen Kanonen stand im rückwärtigen Bereich eine ganze Reihe unterstützender Organe bereit. Die Versorgungsleute bedienten die Infrastruktur des gesamten Werks, wie die Stromversorgung, das Lüftungssystem mit den Filtern und das Trinkwasser. Der Werkschutz war verantwortlich für die Bewachung, die Eingangskontrolle sowie die Aussenverteidigung und schliesslich hielten die Sanitäter den Betrieb des Spitals aufrecht. Daneben gab es auch eine Verbindungsgruppe, welche den internen Kontakt und die Kommunikation mit den Nachbarwerken ermöglichte.  Für diesen Zweck standen ein fest installiertes Telefonnetz, Funkgeräte und sogar Brieftauben zur Verfügung.

 

Während des Kalten Krieges entstanden dann aber unten im Talgrund etliche kleinere, aber vollkommen autarke, Werke mit einer Besatzung von maximal 20 Mann, weil die gigantischen Bunker Furggels und Castels mit relativ kleinem Aufwand durch Sabotage komplett hätten kaltgestellt werden können. Glücklicherweise mussten aber auch diese nie in einem ernsten Einsatz benützt werden.

 

Routenprofil

Gut bewachte Route
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Das Wetter auf der Route