Guschachopf

Eckdaten

Von Bad Ragaz nach Bad Ragaz

 

Marschzeit 4h30min 

 

Strecke 10.9 km     auf 1263 m       ab 132 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

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Anforderung:

Route

Sobald man sich in Bad Ragaz von der Rheinebene abwendet, geht‘s einfach nur aufwärts - und wie! Erfahrungsgemäss ist das Laufen bergwärts jedoch ringer zu bewältigen, als talwärts. Da im Fall Guschachopf auf dem höchsten Punkt zwei Gasthäuser auf Kundschaft warten, lässt sich der Rucksack wirklich nur mit dem Allernötigsten bepacken. Natürlich ist der vorgeschlagene Weg auch in umgekehrter Richtung machbar - ist bei Wanderungen ja nichts Neues!

 

Vom Bahnhof in Bad Ragaz aus folgen wir dem ausgeschilderten Wanderweg schnurgerade durch die Quartiere mit den Einfamilienhäusern zum Ortskern. Hier fehlen die schmucken Gärtchen, aber in den hinteren Gassen finden wir noch Häuser mit Geschichte.

 

Beim Punkt 515 verlasse ich den Wanderweg 68 und folge für ein paar Meter der alten Vättiserstrasse. Bei der kleinen Kapelle zieht mein Pfad durch den Wald aufwärts, begegnet der Strasse jedoch noch einmal für kurze Zeit und erklimmt dann in etlichen Kehren den Guschachopf. Er bietet einen wundervollen Blick hinab ins Gewusel der berühmten Bäderstadt.

 

Leicht abwärts geht’s nach der Verschnaufpause in den Chrinnenwald, aber dann steigt’s wieder in weitem Bogen auf den Wildboden mit den imposanten Alphütten. Das Strässchen Richtung Girenbüel verlasse ich bald und schwenke nach rechts. Das gut sichtbare Felsband Balmen vermeidet mein Weg, er strebt vielmehr in weiten Spitzkehren zum Muttberg auf 1320müM. Unterdessen ist der gelb markierte Wanderweg zum weiss-roten Bergweg mutiert und führt in allgemein südlicher Richtung durch den Serfiniswald aufwärts - was denn sonst?

 

Nach einer kleinen Lichtung und den letzten Kehren erreiche ich die Häuser am Prodchopf und dahinter Pardiel mit den versprochenen Wirtschaften und der Seilbahn, die uns nach der ausgiebigen Pause mit Einkehr zur Verpflegung wieder talwärts fährt. Aber Achtung: Von deren Talstation nach Bad Ragaz zurück benötigen wir noch gut und gerne eine halbe Stunde zu Fuss, allerdings - oh Wunder! - fährt auch ein Bus, und dies nicht nur für die Noblen und Reichen! Für die wartet ja der private Chauffeur.

 

Bad Ragaz

Bad Ragaz hiess bis 1937 lediglich Ragaz, wurde aber wegen seiner Bedeutung als Badeort mit der Thermalquelle umbenannt und spielt als Bad Ragaz seither als touristisches Zentrum der Region international eine wichtige Rolle.

 

Ursprünglich war Ragaz ein Bauerndorf, erlangte jedoch Bedeutung, als im 19. Jahrhundert das warme Quellwasser vom Bad Pfäfers zuhinterst in der Tamina-schlucht hinaus ins Rheintal geleitet wurde. Der Bau des mondänen Palais Hof Ragaz leistete ebenfalls seinen Teil zum Wandel des Ortes in eine schicke Touristen-Destination.

 

Die Geschichte des Ortes wäre ohne die Verbindung zur Benediktiner Abtei Pfä-fers hoch über dem Talboden nicht denkbar. Diese verfügte in der Gemeinde über den weitaus grössten Grundbesitz und ihr standen auch weit reichende Rechte zu. Das fürstäbtliche Palais Hof Ragaz beherbergte die Statthalterei des Klosters und mischte erfolgreich mit im Handelsverkehr zwischen Deutschland und Italien. Im Jahre 1838 wurde die Abtei aufgehoben, und ihre Besitztümer fielen an den Kanton St. Galen. Darunter auch die Rechte an der Thermalquelle.

 

Erst der Bau der Fahrstrasse zur Taminaschlucht und der Wasserleitung für das fast 37° warme Wasser ermöglichte dem bis anhin bescheidenen Dorf die Entwicklung zum beliebten Badekurort. Weltruhm erlangte Bad Ragaz um 1900, als Bernhard Stamm aus Niederurnen die ehemaligen Herrschaftsgebiete der Abtei vom Kanton gekauft hatte. In der Folge entstanden etliche Pensionen und Hotels und lockten zahlreiche Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe in den auf-strebenden Kurort. Neben dem europäischen Adel reisten bald auch Mitglieder der russischen Zarenfamilie nach Bad Ragaz, und in deren Gefolge kamen auch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sowie Künstler aller Sparten der Kunst

 

Die zahlreichen Feuersbrünste, welche das damals noch hauptsächlich aus Holz gebaute Dorf während der verflossenen Jahrhunderte immer wieder heimsuchten, waren vergessen und durch die Korrektion des Rheins und die Verbauungen der Tamina gehörten auch die Überschwemmungen der Vergangenheit an. Von den schrecklichen Ereignissen im Alten Zürichkrieg um 1446 weiss heute ebenfalls kaum mehr jemand zu erzählen.

 

Routenprofil

Gut versteckter Aussichtspunkt ob Bad Ragaz
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route