Sittertobel

Eckdaten

Von St. Gallen - Bruggen nach Bernhardzell

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 16.3 km     auf 292 m       ab 340 m

 

Karte/n 1:50'000 217T

 

Anforderung:

Route

Das Sittertobel ist wohl den meisten vom legendären Openair im schlammigen Grasboden bekannt. Die Mehrheit aller Tage im Jahr ist es im Sittertobel jedoch ruhig und beschaulich, den der Strassenverkehr wickelt sich hoch über unseren Köpfen ab und eine Bahn gibt es hier nicht. Der teilweise wilde Fluss eignet sich nicht einmal für laute und stinkende Motorboote.

 

Wenn Sie die Profile anderer Flusswanderungen, zum Beispiel an der Aare oder am Rhein mit demjenigen dieser Route vergleichen, merken Sie recht schnell, dass diese Wanderung mit ihren vielen Steigungen und Gefällen etwas Besonderes unter den Flusswanderungen sein muss.

 

Von der Bahnstation Bruggen führt ein Wanderweg erst einer breiten Strasse entlang, zweigt dann jedoch bald ab, um am Sitterufer die hohe Brücke zu unterqueren. Nach einer grösseren Wiese auf der linken Flussseite, treffe ich - nun wieder am rechten Ufer - auf die grosse Kläranlage. Der Bach windet sich hier wie eine verwundete Schlange durch sein schluchtartiges Tobel und der Wanderweg krümmt sich mit. Nach der Autobahnbrücke und dem Viadukt nach St. Josefen wird‘s etwas ruhiger.

 

Immer auf der rechten Talseite folge ich dem Wasser vorbei an der Siedlung Au, der Joosrüti und dem Lässerhof. Schliesslich erreiche ich bei Erlenholz das gleichnamige Restaurant, in dem sich das gesamte Team bemüht, den Gast mit erlesenen Speisen und einer gepflegten Ambiance zu verwöhnen. Das trifft sich zeitlich ganz gut!

 

Nach der Pause geht‘s weiter mit Schleifen und Schnörkeln, immer dem Ufer entlang, bis auf den Abschnitt bei Wittenbach. Den steilen Rutschhang muss ich umgehen, kehre aber gleich darauf wieder ans Wasser zurück. Bei den abgelegenen Häusern in den Wannen ermöglicht mir eine Brücke, auf die andere Seite zu gelangen. Der anschliessende Weg führt mich geradewegs nach Berhardzell, wo ich den Postbus besteige, oder im hübschen Restaurant Rössli auf diesen warte.

 

Ruine Ramschwag

Unterwegs von St. Gallen nach Bernhardzell treffen wir etwa auf halber Distanz auf die Reste einer einst stolzen Burg der Herren von Ramschwag. Zu sehen sind noch Fragmente des Turmes sowie der Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Umgeben war die ganze Anlage mit einer ringförmigen Schutzmauer mit mächtigem Tor. Dass die Burg damals ausgerechnet an dieser Stelle errichtet worden war, ist kein Zufall sosndern gut ausgerechnet: Zwei Seiten sind gut geschützt durch die steilen Hänge des Tobels, also gab es weniger Arbeiten, um eine  Graben auszuheben.

 

Erbaut wurde die Burg kurz nach 1200 und gelangte später durch die arrangierte Heirat an Rudolf von Rosenberg. Viele Jahre später verkaufte er sie an die süddeutschen Adeligen Ulrich und Burkard von Helmsdorf. Die Anlage wurde jedoch nicht durchgehend bewohnt und verkam langsam, was den Landwirten Rudolf Koller aus der Gegend bewog, sie im Jahre 1490 zu erwerben, obwohl der südliche Teil der Befestigung bereits in die Sitter hinunter gestürzt war.

 

Koller liess alles Holz am Bau entfernen und verkaufte es. Damit finanzierte er den teuren Kauf. Was noch übrig blieb wurde im 20. Jahrhundert durch den Schweizerischen Burgenverein gesichert. Damit konnte ein weiterer Zerfall verhindert werden.

 

Nicht weit vom Standort der Burg Ramschwag stand einst die Anlage Neu-Ramschwag. Diese war leichter zugänglich, was ihr zum Verhängnis wurde. Im Laufe der Zeit wurde nicht nur das Holzgebälk entfernt, sondern die Steine der Mauern dienten unter anderem zum Bu der Kirche von Häggenschwil.

 

Davon erfuhren die Herren von Ramschwag allerdings nichts mehr, denn 1854 starb der letzte männliche Vertreter des Geschlechts als württembergischer Hauptmann in Stuttgart. Ursprünglich standen sie in den Diensten des Abtes von St. Gallen und der Habsburger. Diese blieben denen von Ramschwag lange in bester Verbundenheit, denn Heinrich Walter von Ramschwag rettete 1278 Rudolf von Habsburg während einer Schlacht auf dem Marchfeld gegen die Böhmer das Leben. Diese Tat brachte ihm etliche Ländereien und die Gerichtsbarkeit in Kriessern als Dankgeschenk ein.

 

Routenprofil

extrem überhöht!
extrem überhöht!
Mäandrierender Fluss in engem Tobel
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route