Sitter

Eckdaten

Von Bernhardzell nach Zihlschlacht

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 15.4 km     auf 292 m       ab 385 m

 

Karte/n 1:50'000 217T

 

Anforderung:

Route

Bernhardzell, unweit der Sitter gelegen, ist Ausgangspunkt einer Flusswanderung der besonderen Art. Die Sitter ist wie, die Thur, ein recht wilder Bach mit stark schwankendem Pegelstand. Sie mäandriert in unzähligen Kurven durch ein meist recht tief eingeschnittenes Tal.

 

In östlicher Richtung erreiche ich die Wannenbrücke. Dann folge ich dem Lauf des Wassers zur Siedlung Tobel, wo ich die Fasthalbinsel mit der Burgstelle Waldburg abkürze. Nach etwa anderthalb Kilometern steigt der Weg hinauf zum Hof Eggen. Der steile Hang unterhalb dient als Kugelfang des nahen Schiessplatzes.

 

Bei den Resten der Burg Alt Ramschwag kehre ich dem Fluss den Rücken und erklimme den Kollerberg. Nach den Häusern Tannenhof kehre ich wieder ans Wasser zurück und überquere es auf der Brücke nach Rothen. Mitten in der Ebene steht auf einem sanften Hügel der Weiler Lemisau.

 

Die Gebäude gegenüber gehören zur Papiermühle. Diese ist jedoch seit 1901 nicht mehr in Betrieb. Etwas weiter treffe ich auf die Gertau mit gepflegter Gaststätte - gerade richtig für ein währschaftes Mittagessen. Jemand von der Wirtsfamilie setzt mich mit der motorlosen Fähre hinüber, damit ich nach Degenau gelangen kann. Dort steht eine der ältesten Kapellen der Schweiz, sie stammt aus dem 12. Jhd.

 

Nach deren Besuch wechsle ich im selben Boot wieder auf die Südseite und folge den gelben Wegweisern an der Tobelmühle vorbei nach Leutswil führen. Der Campingplatz liegt etwas erhöht, also sicher vor Überschwemmungen, aber ich ziehe weiter nach Unteregg oben, an der Kante des Talhangs.

 

Zu meiner Linken liegt der Flugplatz Sitterdorf, wo Kleinmaschinen und Segelflieger zu Schulungsflügen starten und landen. Auch ein grosser Freizeitpark für Kleine und Grössere gehört dazu.

 

Bei Riet verlasse ich den Wanderweg und ziehe Richtung Westen nach Zihlschlacht, das durch seine neurologische Rehaklinik weitherum bekannt ist.

 

Die Sitter

Therme
Therme

Der St. Galler Brückenweg führt etliche Male über die Sitter, den mit Abstand mächtigsten Nebenfluss der Thur. Sie führt Wasser aus den beiden Kantonen Appenzell, sowie St. Gallen und schliesslich Thurgau. Ihr Name könnte auf illyrischen Einfluss aus der Frühzeit der Besiedelung im Gebiet des heutigen Appenzell zurück gehen. Sitter wäre demnach aus dem Wort Sidrona hervor gegangen.

 

Der junge Wissbach und der Schwendibach bilden zusammen ab Weissbad die Sitter. Bis sie bei Bischofszell in die Thur mündet, hat sie beinahe 50km zurück gelegt und sich eine durchschnittliche Wassermenge von etwa 12m3/sec zugelegt. Sie ist also vom Gebirgsbach zu einem rechten Fluss geworden.

 

Ihr Tal dient dort, wo es überhaupt möglich ist, als Naherholungs- und Wandergebiet. An etlichen Stellen wird ihr Wasser aber auch zur Stromgewinnung genutzt. Ferner ist sie beliebt für die Fischerei, da die Wasserqualität recht hoch ist. Und schliesslich nutzen alle Anreiner-Gemeinden die Sitter als verlässlichen Trink- und Nutzwasser-Lieferanten.

 

Es sind gesamthaft sieben Wasserkraftwerke an der Sitter in Betrieb. Über 80% der gewonnenen Elektrizität entfallen allein auf das Kubelkraftwerk bei St. Gallen. Für dessen Betrieb dient der künstlich aufgestaute Gübsensee an der Grenze zum Kanton Appenzell Ausserrhoden als Wasserspeicher. Er stammt aus dem Jahr 1900 und steht heute unter Naturschutz. Spaziergänger können auf ihrem Rundweg viele verschiedene Entenarten, wie auch saisonal Wild- und Schwanengänse beobachten.

 

Schiffbar ist die Sitter nur für kleine Freizeitboote. Hingegen findet jedes Jahr, meistens am Muttertag, auf einer Strecke über die Sitter und die Thur das Mammut-Flossrennen statt. Dabei geht es nicht nur um die Geschwindigkeit, sondern auch um die Originalität der Flösse, aber auch um deren Stabilität. Diese wird vorallem beim eingebauten Wuhr vor Tausenden Zuschauern hart geprüft.

 

Einziger gewerblicher Schiffsbetrieb ist die Fähre, welche Gertau mit Degenau verbindet.

 

Routenprofil

Flusswanderung mit vielen Aufs und Abs
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route