Ottenberg

Eckdaten

Von Weinfelden nach Märstetten

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.0 km     auf 249 m       ab 259 m

 

Karte/n 1:50'000 216T / 217T

 

Anforderung:

Route

Weinfelden, seit wenigen Jahren einwohnermässig eine Stadt, liegt mehr oder weniger in der Mitte des Kantons Thurgau. Diese Lage hat dem Ort im Jahre 1803 beinahe den Status der Hauptstadt eingebracht, aber Napoléon entschied damals anders.

 

Mein Wanderweg durchquert vom Bahnhof her den Ortskern nach Norden und seige hinan durch die Neubauquertiere Richtung Schloss. Sein markanter, etwas klobi erscheinender Turm ist eines von Weinfeldens Wahrzeichen. Ein anderes ist der ebenfalls etwas schwerfällige Turm der reformierten Kirche.

 

Auf halber Höhe schwenkt der Weg nach scharf links und führt aus dem einen Tobel hinaus und gleich in das nächste hinein. Bald habe ich den recht steilen Südhang des Ottenberges hinter, bzw. unter mir, und der Hügel wird flacher. Mitten im Wald liegt ein verträumter Weier im Tätsch, aber die Frösche machen offenbar ein stilles Nickerchen.

 

Weiter nördlich liegen die Höfe von Dattenhub gut geschützt in einer ausgedehnten Waldlichtung. Obwohl der Wanderweg das Strässchen benützt, ist es recht ruhig. Es wäre noch ruhiger, wenn nicht der Sohn des Bauern sein frisiertes Mofa testen würde.

 

Bei der Gabelung ausserhalb des Weilers wähle ich den Weg nach Wald, in weiterer Weiler, der jedoch gar nicht im Wald liegt. Die Häuser drängen sich an die Strasse, die den Ottenberg in weitem Bogen umfährt.

 

Mein Weg dreht ebenfalls und führt zwischen Bühl und Hinter-Ruberbaum wieder dem Thurtal entgegen. Zu früheren Zeiten stand bei jedem grösseren Acker ein Baum, in dessen Schatten der Bauer mit der ganzen Familie den Znüni und den Zvieri, bestehend aus einem Stück Speck und saurem Most, einnahm. Weil man sich hier ausgeruht hat, also uusgruebet, hiess der Baum Rueberbomm. Häufig legte man auch die Jüngsten auf einer Decke unter den Baum, zuverlässig bewacht vom Hofhund.

 

In gerader Linie durchquere ich die Thurbene und schwenke bei der Unterführung Muggenwinkel nach rechts zur Bahnstation Märstetten.

 

Bachtobel

Therme
Therme

Seit über 200 Jahren gehört das Bachtobel an der Südflanke des Ottenberges bei Weinfelden der Familie Kesselring. Dieser Familienbesitz vereint Wald, Reb- und Weideland samt historischen Gebäuden. Weine aus dem Bachtobel gehören seit jeher mit ihrer hochstehenden Qualität zu den angesehensten aus der Ostschweiz.

 

Der ehemalige Sitz der Barone von Oberboltshausen steht an bester Lage etwas oberhalb der weiten Thurbene und besteht noch heute, wie im Jahre 1784 aus einem herrschaftlichen Schlössli, einer Scheune, Stallungen und Waschhaus mit Brunnen, sowie einem Schopf, zwei Häusern mit Keller und Stall und einem Torggel. So heissen die Trotten, in denen die Trauben noch mit den Füssen ausgepresst wurden.

 

Die Gebäude wurden stets vortrefflich unterhalten. Deshalb gilt Bachtobel als einzigartige und noch völlig intakte und authentische Baugruppe. Das gesamte Gehöft steht unter Schutz, auch wenn die Nutzung der historisch wertvollen Bauten den heutigen Bedürfnissen angepasst werden musste, um nicht zu einem reinen Museum zu werden. So sind nur auserwählte Gäste ins schmucke Schlösschen im Biedermeier-Stil eingeladen.

 

Das dazu gehörende Rebland misst etwa 6 Hektaren und zählt zu den hundert besten Weingütern der Schweiz. Verantwortlich für die Qualität der hier gewonnenen Weine sind nicht nur eine ausgewiesene Önologin, sondern auch die beiden Winzer Philipp Gfeller und Fazli Llolluni. Das Gut ist Mitglied der angesehenen Winzervereinigung Mémoire des Verbandes Vins Suisses.

 

Diese Stellung verdankt das Bachtobel natürlich auch der Familie Kesselring. Während sich die Gutsherren eher der Politik und Juristerei widmeten, entschloss sich anfangs des 20. Jahrhunderts Hans Kesselring, aus dem Betrieb ein Mustergut mit ostschweizerischen Spitzenweinen zu machen. Der Einsatz modernster Technik und eine fortschrittliche Führung bildeten die Basis für dieses Lebenswerk. Sein Nachfolger Hans Ulrich Kesselring führte den Betrieb in siebter Generation als messerscharfer und unerbittlicher Analytiker weiter und erntete für seine Arbeit unter Önologen weitherum grosses Ansehen.

 

Routenprofil

Mit Natur hat Thur nicht viel zu tun
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route