Kohlfirst

Eckdaten

Von Trüllikon nach Feuerthalen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.7 km     auf 298 m       ab 325 m

 

Karte/n 1:50'000 205T

 

Anforderung:

Route

Wer zwischen den Kantonen Zürich und Thurgau die Landkarte überfliegt - nicht im Flieger! - trifft auf ein Kuriosum der besonderen Art: Da gibt es auf engstem Raum das Dorf Trüllikon, aber auch Truttikon und ennet der Kantonsgrenze noch Trüttlikon.

 

Ich starte auf die Wanderung über den Kohlfirst im erstgenannten und lasse mich von den gelben Markierungen durch den westlichen Dorfteil  hinüber leiten zum nahen Wald mit den zwei Gipfeln, dem Schlossberg und dem Grüt.

 

Nach einem guten halben Kilometer schwenke ich nach rechts und ziehe mit etlichen Schlenkern am Grüthof vorbei zur Strasse von Schlatt nach Benken. Kurz vor Wildensbuch verlasse ich diese wieder und strebe hinan zum bereits sichtbaren Holzturm. Von dessen Plattform geniesse ich eine fantastische Sicht über die Landschaft rund herum.

 

Über den Rossbuck, den Chappelerhau und den Ruedelfinger Cholfirst mit den beiden winzigen Weierchen erreiche ich den Kyburgerstein. Er steht an der Kante zum äusserst stotzigen Nordhang des langgezogenen Rückens. Mit diesem Stein markierten die Zürcher im 16. Jrhd. ihren Anspruch auf die Grafschaft Kyburg gegenüber Schaffhausen.

 

Nun folge ich dem schmalen Pfad an der Geländekante nach Westen und erhasche immer wieder einen Blick zwischen den Bäumen hinab auf den Rhein und die Aussenquartiere der Stadt Schaffhausen jenseits des Flusses.

 

Fast unvermittelt taucht der gewaltige stählerne Turm vor mir auf und lädt mich für einen eindrucksvollen Ausblick von der Plattform unterhalb der Antennenanlage ein. Es sind viele Treppenstufen, aber der Blick ist in der Tat atemberaubend!

 

Über die steile Flanke führt nun der Weg schräg hinunter zum Sportplatz Stumpenboden. Er gehört zu Feuerthalen, aber eine Abgrenzung zum Nachbardorf Langwiesen ist nicht auszumachen. Nach einer weiten Schleife gerate ich mitten ins Gewerbegebiet mit Industrie und Einkaufscenter, sowie der Bahnstation gegenüber.

 

Hilari

Jedes Jahr wird in Feuerthalen, Uhwiesen und Langwiesen einer der ältesten Fasnachtsbräuche des Kantons Zürich gefeiert. Das genaue Datum richtet sich nach dem Gedenktag an den heiligen Hilarius von Poitiers. Und dieser wird am 13. Januar begangen.

 

In den nördlichsten Gemeinden entlang des Kohlfirsts im Zürcher Weinland Feuerthalen-Langwiesen, Flurlingen und Laufen-Uhwiesen packen die betreffenden Komitees schon im Spätherbst fleissig an, um in der zweiten Woche des folgenden Jahres einen der ältestes Bräuche der Fastenzeit im Kantons mit allem Drum und Dran auf die Beine zu stellen.

 

Der Anlass geht seit mehr als 600 Jahren auf die Sage des Burgfräuleins Berta vom Schloss Laufen, hoch über dem Rheinfall, zurück. Von ihren Untertanen wegen ihres milden und mit viel Empathie geführten Regimes, geliebt und verehrt.

 

Eines Tages hielt ein schwäbischer Ritter um ihre Hand an, aber sie wies ihn ab. Der gekränkte Edelmann belagerte darauf mit seinen Soldaten das Schloss. Darauf schickte Berta heimlich Boten in die umliegenden Dörfer, und die tapferen Leute vertrieben die Belagerer und erhielten als Dank für ihre grosse Unterstützung den gesamten Wald auf dem Cholfirst geschenkt.

 

Das lateinische Wort hilarius versteht soviel wie Fröhlichkeit und Ausgelassenheit. So soll auch der Anlass gefeiert werden. Der Hilariverein Feuerthalen wurde 1872 gegründet, und dessen Vorstand leitet auch das Komitee. Masken sind verpönt, denn Hilari versteht sich nicht als Fasnacht. Erwünscht sind bunte Kostüme und geschminkte Gesichter. Im Zürcher Schulgesetz findet man eine Verordnung aus dem Jahre 1831. Nach dieser geniessen die Kinder 3 schulfreie Tage für das Hilarifest.

 

Sie organisieren dafür ein spezielles Schüler-Hilari jeweils am Freitag. mit einem Schülerzmittag zur Eröffnung des Wochenendes. Anschliessend zieht der Kinder-Umzug durch den Ort und endet mit einem Guggenkonzert.

 

Am Sonntagabend treffen sich alle, die noch können, zur kirchlichen Abdankung, worauf das Fest in den Bars und Restaurants ausklingt.

 

Routenprofil

Fantastischer Blick auf Munot & Co.
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route