Ruine Helfenberg

Eckdaten

Von Warth (Frauenfeld) nach Stein am Rhein

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 16.3 km     auf 346 m       ab 371 m

 

Karte/n 1:50'000 216T

 

Anforderung:

Route

Auf dem Weg von Warth, ungefähr 3 Kilometer nördlich von Frauenfeld, zur Ruine Helfenberg im Seebachtal liegt das ehemalige Kartäuserkloster Ittingen. Der gesamte Gebäudekomplex gehört heute dem Kanton Thurgau, der sowohl den Teil mit dem Kunstmuseum, die sakralen Bauten als auch den Restaurations- und Hoteltrakt unterhält und bewirtschaftet.

 

Vorerst verlasse ich nach dem Postauto auch das Dorf und wandere, den gelben Wegweisern folgend, Richtung Westen. Nach wenigen hundert Metern erblicke ich die Klostermauer, an der wie die Perlen einer Halskette die Zellen der ehemaligen Mönche aufgereiht sind. An der gegen den Hang liegenden Seite erhebt sich die stattliche Kirche, und in der Mitte der Anlage lädt heute das Restaurant zu Kaffee und Kuchen. Für das Mittagessen dürfte es noch zu früh sein!

 

Zwischen Kloster und Hopfengarten windet sich der Weg hinauf zum bewaldeten Hügel und schwenkt dann nach Norden hinüber in die Weite des Seebachtales. Hier war vor Tausenden Jahren der Thurgletscher am Werk und hat die drei malerischen Seen einfach liegen gelassen. Das Moorland rundherum ist heute trocken gelegt für die Landwirtschaft.

 

Zwischen Hüttwiler- und Hasensee verlasse ich den Wanderweg und steuere die Ruine Helfenberg an. Sie thront stolz auf einem kleinen Gupf, dessen Existenz ebenfalls auf die Eiszeit zurück geht. Hier wäre der günstig gelegene Platz und wohl auch die Zeit für das Picknick. Anschliessend kehre ich wieder ans Wasser zurück und treffe dort auf den markierten Wanderweg der mich an den Nussbaumersee mit der Badeanlage hinüber führt.

 

In weitem Bogen ziehe ich weiter nach Nussbaumen. Der grösste Teil dieses Dorfes klebt an der südlichen Flanke des Seerückens, einer äusserst stattlichen Moräne. Die Fahrstrasse überquert fast in gerader Linie den ganzen Rücken zum Späckhof, wo sie alle möglichen Schlenker nachholt, die sie im Wald verpasst hat.

 

Vor und unter mir liegt Stein am Rhein mit dem unverwechselbaren Schloss Hohenklingen hoch oben auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins. Mitten im Industriequartier verlässt unser Weg die gut frequentierte Hauptstrasse und erreicht sozusagen von hinten den Bahnhof Stein am Rhein.

 

Kartause Ittingen

Die Kartause Ittingen ist ein ehemaliges Kartäuser-Kloster in der Gemeinde Warth, etwa 3km nördlich von Frauenfeld, der thurgauischen Hauptstadt. Heute beherbergt Ittingen ein Seminarzentrum mit Sitzungsräumen, Hotelzimmern und einem Gastbetrieb. Daneben sind Museen, Heim- und Werkbetriebe für beeinträchtigte Menschen und ein Gutsbetrieb untergebracht.

 

Das Kloster bildet kein als Gesamtanlage konzipiertes Werk. Vielmehr entstand es durch dauernde bauliche Anpassungen und Erweiterungen während mehr als 900 Jahren.

 

Seit Bestehen bis ins 12. Jahrhundert wohnten in der Burg die Herren von Ittingen. Sie gehörten zum niedrigen Adel der Welfen. Dieses Gebäude mit dem Namen Hittingin fiel anfangs des 11. Jahrhunderts den Truppen des Abtes von St. Galen zum Opfer. Es ging um einen Streit zwischen König Heinrich IV. und Papst Gregor VII. Vermutlich half ein Sühnevertrag, dass schon wenig später eine neue Burg, wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Südflügels, erstellt werden konnte. Nicht ganz hundert Jahre lang dient diese als Sitz der Truchsessen von Ittingen.

 

Das erste Chorherrenstift nach den Regeln des Augustiner-Ordens fand in dieser Burg seinen Platz. Die letzten drei Vertreter der Familie hatten es gegründet und traten gleich selber bei. Als Vogt amtete der Graf von Kyburg und als Schutzheiliger wurde Laurentius von Rom befohlen. Dessen Zeichen, ein Märtyrer-Rost, ziert noch heute das Wappen der Kartause.

 

Das nicht weit entfernt gelegenen Städtchen Frauenfeld, ebenfalls unter kyburgischer Verwaltung, verhalf dem kleinen Stift zu raschem Ansehen, aber eine grosse Bedeutung erlangte es nie.

 

Erst im Verlauf der Gegenreformation gelang es den neuen Besitzern, die inzwischen zum Kartäuser-Orden gewechselt, und nach einer weiteren Brandschatzung die Gebäude wieder aufgebaut hatten, das Kloster mit dem Anbau und Handel von Wein auf wirtschaftlich gesunde Füsse zu stellen.

 

Routenprofil

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