Bommerweier

Eckdaten

Von Märstetten nach Kreuzlingen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 12.4 km     auf 231 m       ab 188 m

 

Karte/n 1:50'000 207T / 216T / 217T oder Thurg. Wanderkarte

 

Anforderung:

Route

Der langgezogene Seerücken ist wohl eine während der letzten Eiszeit entstandene Moräne. Der Rücken ist fast auf der ganzen Länge um die 550m hoch. Die hier vorgestellte Route gegen das östliche Ende zu klettert nicht so hoch, zeigt aber dennoch die für diese Region typische Landschaft.

 

Von der Station Märstetten folge ich der Strasse nach Osten, zweige dann nach etwa einem halben Kilometer nach links ab und laufe am Pligerhof vorbei zu den Häusern von Ruberbaum am Fusse des Ottenbergs. Den Namen Rueberbaum bekam der Baum, unter dem sich die Bauernfamilie während der Pausen von der Feldarbeit in den Schatten gelegt hat, um aus zu „rueben“.

 

Etwas hinter dem Rücken versteckt liegt der Weiler Wald. Von da führt mich der Weg über die Höfe Riet und Entenmoos zum Chemebach. Über mir auf einem Hügelsporn thront die Burgruine Schleifenrain. Und Schleifen beschreibt der Bach jede Menge.

 

Auf dessen Nordseite verlasse ich das Hagholz, ziele schnurgerade auf Lippoldswilen zu und wende mich dann nach Osten, quer über die weiten Felder nach Ellighausen. Auf den Strassen, die von Hof zu Hof, von Dorf zu Dorf führen, herrscht kaum Verkehr. Und wenn mir etwas entgegen kommt, ist es ein Monstrum von Traktor mit Reifen, die grösser sind als ich.

 

Nun hüpfe ich von Feldweg zu Feldweg, der Wanderweg vermeidet Asphalt, soweit es halt geht, und ich schätze dies. Lieber ein paar Meter mehr, aber Naturbelag!

 

Zwischen Unterem und Oberem Bommerweier stehen viele Autos am Wegrand. Der Parkplatz ist für diesen Andrang zu klein. In den meisten Wagen steckt ein Hundegitter, also ist dies ein Naherholungsgebiet für Hundebesitzer aus der Region. Kreuzlingen ist ja nicht weit.

 

Die gelben Wegweiser lenken mich in den nahen Wald, wo es in gerader Linie zu den Langägger geht. Kurz vor dem Waldrand schwenkt der Weg jedoch leicht links und bleibt weiterhin im Schatten des Waldes bis auf die Höhe von Bätershausen. Dort trete ich hinaus ins helle Licht des wolkenlosen Nachmittags, aber die Oberi Wiserle nimmt mich wieder auf bis zu den obersten Häusern des Friedberges. So heisst das Quartier in unmittelbarer Waldesnähe. Sehr günstig wird der Boden hier nicht zu kaufen sein!

 

Ich folge der Strasse zur Jakobshöhe und zweige bei der Bahnbrücke nach links ab zur Station Bernrain.

 

Bommerweier

Der Ausdruck Weier für ein langsam fliessendes Stillgewässer stammt aus dem Lateienischen vivarium. Im Gegensatz zu einem Tümpel ist der Weier ein in den natürlichen Wasserkreislauf eingebundenes Gewässer. Allerdings fehlt ihm die für einen See typische Tiefenschicht, was ihn auch für höhere Wasserpflanzen bewohnbar macht. Künstliche Flachgewässer mit einem Zufluss und einem regulierbaren Abfluss werden als Teiche bezeichnet. In Nordeutschland heissen grossflächige Flachgewässer oft Pfuhl, z.B. der Schleipfuhl in Berlin oder der gar 4ha grosse Sülzpfuhl bei Bützow.

 

Die Bommer Weier sind eine Reihe von ehemaligen Fischteichen unweit von Alterswilen im thurgauischen Kemmental. Sie liegen in einer flachen Talmulde und breiten sich über 16ha aus. Ihren Namen haben sie vom Weiler Bommen südlich der Wasserfläche.

 

Ihr Wasser speist den Fortibach, der von hier nach Westen fliesst und zusammen mit dem Läppersche- und dem Ufhüserebach den Chemebach bildet. Der Besitz der Weier ist aufgeteilt auf Private, den Kanton Thurgau und die Naturschutzorganisation Pro Natura zu je einem Drittel. In den Urkunden der Kirchgemeinde Alterswilen wird vermerkt, dass auf einer Wiese auf dem Areal des Hofes Bommen im Jahre 1460 auf Geheiss des Spitals zu Konstanz drei Weier künstlich ausgehoben wurden. Man erzählt, dass sogar der Bischof von Konstanz den Auftrag dazu persönlich erteilt hätte.

 

Ursprünglich sollte dieses Reservoir dazu dienen, die Mühlen während des ganzen Jahres betreiben und den Bauern mit der Fischerei einen Zusatzverdienst sichern zu können. Weil sich aber bald im ganzen Gelände rund um die Wasserstellen und auch in den Weiern selber die Natur mit einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren optimal entwickelte, wurde das gesamte Areal unter Naturschutz gestellt.

 

Pro Natura setzt sich seither ein, das wunderschöne Kleinod in seiner Gesamtheit zu erhalten. Vorallem gilt es, mit geeigneten Massnahmen die Verlandung zu verhindern. Um dies zu erreichen mussten die Teiche vor etlichen Jahren komplett saniert, also ausgebaggert und die wuchernden Pflanzen in der Uferregion stark beschnitten werden.

 

Heute dienen die Bommer Weier als beliebtes Naherholungsgebiet.

 

Routenprofil

Ein wertvolles Kleinod für die Natur
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Das Wetter auf der Route