Bibermüli

Eckdaten

Von Stein am Rhein nach Diessenhofen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 12.7 km     auf 167 m       ab 168 m

 

Karte/n 1:50'000 206T oder 1:33'333 Nr. 3329

 

Anforderung:

Route

Zwischen Hemishofen und dem Staffelwald leben wieder Biberfamilien, und sie stibitzen in den nahen Äckern fleissig Zurckerrüben, aber trotzdem wurden In der Bibermüli noch nie Biber gemahlen. Ob die putzigen Tiere ab und zu die Mühle besuchten, oder ob sie die Biber - so heisst der Bach, dessen Wasser an der Mühle vorbei fliesst - gestaut haben, weiss ich nicht. Den Rhein sicher nicht!

 

Mein Wandertipp beginnt in Stein am Rhein, genauer gesagt beim Bahnhof mit diesem Namen. Er liegt auf der anderen Rheinseite, und der Ortsteil heisst „Vor der Brugg“ und ist unsichtbar eingezäunt durch die Kantonsgrenze zum Thurgau.

 

Der Weg durch die „Altstadt“ lohnt sich wegen der vielen schmucken Häuser. Die Gemälde auf der Rathaus-Fassade geniessen fast Weltruhm. Wer dem grossen Touristenstrom ausweichen möchte, benutzt die kleinen, engen Gässchen. Beim westlichen „Ende“ des Städtchens, dort wo die Liliput-Bahn ihren Bahnhof hat, folgt der Wanderweg dem Rheinufer und dem Lauf des Wassers an der Jugendherberge und der Kläranlage vorbei zur grossen Brücke. Auf der Stahlkonstruktion daneben verkehren an den Wochenenden Dampfzüge und handgetriebene Draisinen zwischen Etzwilen und Rielasingen.

 

In Hemishofen gibt es zur Zeit leider keine Gaststätte mehr, weiter rheinabwärts finden wir aber Grillplätze für die Selbstversorgung. Das Hörnli kurz vor der Bibermüli ist auch bekannt für seinen breiten Sandstrand. Bei Niedrigwasser kann man bis fast zur Mitte des Flusses waten.

 

Nach einer kurzen Steigung erreiche ich die Landesgrenze im Staffelwald, der eine vielfältige Fauna beherbergt. Um die Tiere jedoch beobachten zu können, bräuchte man viel Zeit und müsste bis am Abend warten. Obwohl der Weg auf deutschem Boden liegt, braucht niemand auf die gelben Markierungen und Wegweiser zu verzichten.

 

An der idyllisch gelegenen Kapelle in Obergailingen vorbei treffen wir auf das asphaltierte Strässchen zum Gailinger Freibad. Dieses lässt keine Wünsche offen! Schliesslich ist da noch die sorgfältig restaurierte Holzbrücke nach Diessenhofen, aus deren Fenstern der Wanderer einen einmaligen Blick auf den mächtigen Strom geniesst.

 

Hegauvulkane

Hohentwiel
Hohentwiel

Während der Auffaltung von Alpen und Jura, also vor etwa 14 Millionen Jahren, wurden die Sedimentschichten der ausgedehnten Thetys (so nennt man das damalige Meer des Schweizerischen Mittellandes) gegen den unverrückbaren Schwarzwald gedrückt. Dabei zerbarsten sie und verschoben sich gegeneinander. Durch diese Verwerfungen drängten grosse Mengen an vulkanischer Asche (Tephra) nach oben und warfen mächtige Tuffhügel auf. In die Schlote eingedrungene Magma konnte wegen des fehlenden Drucks nicht bis zur Oberfläche durch stossen und erstarrte, bevor sie das Licht erblickt hatte.

 

In den folgenden Jahrtausenden erodierten die Erdmäntel und gaben die vulkanischen Stein-Propfen frei. Bei den östlichen Vulkanen, wozu auch der Hohentwiel gehört, war dies Klingstein oder Phonolith genannt. Dies weil er beim Aneinanderschlagen einen hellen Klang erzeugt. Bei den westlich gelegenen Schloten kam harter Basalt zum Vorschein welcher als Schotter für die Bahngeleise abgebaut wurde.

 

Die Silhouette des Hohenkrähen verrät diese Prozesse von Auf- und Abbau wohl am besten. Dem kegelförmigen Tuffmantel fehlen gegen die Spitze gute 20 Meter. Und genau hier tritt der der erstarrte Propfen an die Oberfläche. Dieser Stein ist so hart, dass er die Erosion des Mantels fast unversehrt überstanden hat.

 

Vulkane der östlichen Phonolith-Reihe

Hohentwiel, Wahrzeichen der Stadt Singen. twiel stammt wahrscheinlich aus dem Keltischen und steht für Fels. Auf dem Gipfel stehen noch die Reste der grössten Hegauburgen. Napoleon liess die Anlage zerstören.

Hohenstaufen, frühere Festung ist nicht mehr zu sehen.

Hohenkrähen, kleinster und steilster Kegel. Name ev. aus dem keltischen craig = steiler Fels.

Mägdeberg mit gut erhaltener Burg

 

Vulkane der westlichen Basaltreihe

Hohenstoffeln, stophil ist althochdeusch für kleiner Fels. Beherbergte einst drei Burgruinen. In den Jahren um 1930 für den Strassenbau völlig abagetragen.

Hohenhewen mit der gleichnamigen Burgruine

Neuhewen, mit 867m höchster alle Hegauberge

Höwenegg, der Basalt wurde 80m tief abgebaut und der Steinbruch dann stillgelegt. Heute liegt ein tiefer See im ehemaligen Schlot

Wartenberg mit der Ruine der ersten Burg, die Ruine der Wartenberg und einem Lustschlösschen in englischem Garten.

 

Routenprofil

Keineswegs langweilige Flusswanderung
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route