Biber

Eckdaten

Von Hemishofen nach Ramsen

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.6 km     auf 69 m       ab 65 m

 

Karte/n 1:50'000 206T oder 1:33'333 Nr 3329

 

Anforderung:

Route

Die Biber ist ein kleiner Bach, der aus dem deutschen Hegau den oberen Teil des Kantons Schaffhausen durchfliesst und sich bei der Bibermühle in den Rhein ergiesst. Wie das Streckenprofil dieser Wanderung verrät, sind auf dem Weg nach Ramsen kaum Höhenmeter zu überwinden.

 

Mit dem Bus fahre ich von Stein am Rhein nach Hemishofen und finde am westlichen Dorfrand den markierten Wanderweg, der in sicherem Abstand dem Rheinufer folgt. Ein schmaler Waldstreifen schenkt mir Schatten. Vom Fluss sehe ich wenig und hören tut man höchstens ein paar Motorboote oder das TUUUUUUUT des Kursschiffes. Beim Hörnli bietet sich eine gute Gelegenheit, ein kühlendes Bad zu geniessen, aber ich muss die abgelegene Bucht mit vielen anderen teilen, die die gleiche Idee hatten.

 

Um ein kleines geschütztes Moor herum gelange ich zu den stattlichen Häusern der Bibermüli, die sich jedoch der Öffentlichkeit entziehen. Gleich nach der Brücke schwenke nach rechts einem kleinen Wäldchen zu. Die gut versteckte Brücke bietet einen schönen Blick auf den munteren Bach, aber mein Weg führt nicht hinüber! Beim Karollihof gerate ich auf die asphaltierte Velopiste, die ich aber bereits nach dem Hof wieder verlassen kann.

 

Bei der Kläranlage mit den charakteristischen Eiertürmen erreiche ich den Lauf der Biber, die mich durch das breite Tal begleitet - allerdings in verkehrter Richtung. Das Land zu beiden Seiten wird intensiv genutzt. Trotzdem kann ich mit etwas Glück einem Biber begegnen, denn der Bach heisst nicht nur so, er beherbergt auch solche. Etappenweise werden die Uferverbauungen durch natürlichere Massnahmen ersetzt, was vielen Fischen das Laichen wieder ermöglichen soll.

 

Kaum merklich steigt der Weg um wenige Meter an bis zur Strassenbrücke in Ramsen. Wie die Wegweiser verraten, gibt es Verbindungen nach Gailingen, Buch, Rielasingen und zurück nach Hemishofen.. Ich schwenke nach rechts und gelange in den alten Dorfkern mit stolzen Häusern, die in früheren Zeiten allerlei Gewerbe beherbergten.

 

Wenige Meter neben der Kirche mit dem spitzen Turm finde ich ehemalige Post, wo auch die Busse zweier Linien anhalten: Es fahren hier sowohl deutsche als auch schaffhausische.

 

Die Biber

Etwa 3km nordwestlich des Hohenhewen, eines der bekannten Hegauer Vulkane und sozusagen Hausberg der Stadt Engen, entspringt die Biber und durchfliesst als erstes das Dorf Watterdingen. Mehrheitlich in südlicher Richtung kurvt sie an den markanten Basaltgipfeln der westlichen Vulkanreihe vorbei und trifft bei Hofen auf die Schweizergrenze.

 

Hier versperrt ihr der Reiat die Weiterreise und sie weicht aus Richtung Thayngen. Um dahin zu gelangen, muss sie sich allerdings erst einen Durchgang schaffen, der zwischen dem Buck (CH) und dem Schlatterberg (D) recht schmal ausgefallen ist.

 

Hinterher weitet sich das Tal wieder, das hat sie aber nicht selber machen müssen, denn vor ihr war da schon mal der Rheingletscher. Nach dem kurzen Besuch in der Schweiz bewegt sie sich wieder ihrem Geburtsland zu und quert die Grenze bei der ausgedehnten Thaynger Zollanlage.

 

Die nächsten Siedlungen sind Bietingen und Randegg, wo sie von beiden Seiten Zufluss erhält, bevor sie bei Buch wieder die Landesgrenze erreicht. Ab hier wurden dem Bach alle Flausen ausgetrieben, sie wurde begradigt und ihre Ufer dauerhaft verbaut. Für ein reichhaltiges Fischgewässer ist dies die allerschlechteste Voraussetzung. Dafür bieten sich intensiv genutzte Äcker für eine prosperierende Landwirtschaft an.

 

Auch der Biber wurde vor 150 Jahren nicht nur in der Biber selbst, sondern auch in alle Nebengewässern, ausgerottet, obwohl der Begriff eigentlich daneben zielt: Rotten gab es unter diesen Nagetieren nie! Um die Jahrtausendwende wanderten jedoch die ersten Tiere wieder zu. Als erstes tauchten sie im Mündungsgebiet bei der Bibermühle auf und begannen, den den Abschnitt zwischen Ramsen und Bietingen wieder zu besiedeln. 2005 fanden sich auch frische Spuren bei Hofen und Bibern, welches das putzige Tier sogar in ihrem Wappen trägt. Der Ansiedelung in der Schweiz, vorallem im Thurtal, ist es zu verdanken, dass auch hier wieder Biber heimisch geworden sind.

 

Bei der Bibermühle gegenüber von Rheinklingen mündet dann die Biber schliesslich in einem heute geschützten Sumpfgebiet mit Platz für Amphibien und Reptilien, in den Rhein.

 

Routenprofil

Zwei völlig unterschiedliche Gewässer
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route