Armenfeld

Eckdaten

Von Neunkirch nach Osterfingen

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.3 km     auf 187 m       ab 205 m

 

Karte/n 1:50'000 205T oder 1:33'333 Nr 3329

 

Anforderung:

Route

Der untere Klettgau ist eine weitherum bekannte Weingegend. Auch die hier beschriebene Wanderung führt mich durch die ausgedehnten Rebhänge bei Wilchingen und Osterfingen. Der Spätsommer zeigt mir diese mit den bereits reifenden Beeren, was seinen besonderen Reiz hat.

 

Ich starte bei der Bahnstation in Neunkirch und folge dem Wanderweg mitten durch das malerische Städtchen, das ich durch den östlichen Torbogen im Schloss verlasse. Unter den Bahngeleisen und der Hauptstrasse hindurch steige ich gemütlich hinan, an der Kirche vorbei ins Quartier Hinder Nüüchilch.

 

Hinter dem nahen Wald versteckt sich eine Schiessanlage und etwas weiter oben steht die schmucke Amenfeldhütte. Durch eine Mulde und dann wieder leicht aufwärts erreiche ich durch das Oberholz das Weingebiet von Wilchingen mit der stattlichen Bergkirche, zu welcher eine eigene Rabparzelle gehört - für den Messwein.

 

Durch ein Haus hindurch gelange ich hinab auf die geschäftigen Strasse und schwenke nach links. Am Sportplatz vorbei steigt der Weg wieder hinan zur Spitzhalde, wo er über die deutliche Kante einer Felsrippe auf die Sonnenseite gelangt. Hier dehnen sich die Weingebiete Osterfingens aus, fast soweit das Auge reicht. Unten in der Mulde liegt das langgezogene Dorf.

 

Der steinigen Fluh entlang erreiche ich eine steile Treppe. Über diese steige ich empor zu einer Höhle, in der Tische und Bänke sowie ein solider Grill zum Picknick einladen.

 

Über die Treppe gelange ich wieder auf das Kiesträsschen und ziehe weiter talwärts. Kurz vor der grossen Trotte mit dem neu eingerichteten Restaurant beschreibt meine Route einen rechten Winkel und zwängt sich durch die schnurgeraden Rebenreihen hinab zur Wendeschleife des Busses. Bevor dieser mich abholt, schlendere ich noch über die Dorfstrasse und lasse die Ruhe, welche die behäbigen Häuser mit ihren Gärtchen ausstrahlen, auf meine Seele wirken.

 

 

Neunkirch

Eine Schenkungsurkunde von König Ludwig an das Kloster Rheinau wurde an einem Sonntag, den 21. September ausgestellt. Die Urkunde erwähnt den Ort zum ersten Mal, aber bis heute weiss niemand exakt, in welchem Jahr dieses Papier verfasst wurde. Allerdings kommen nur 4 Möglichckeitten in Frage, denn während der Amtszeit des Abtes Antwarth fiel lediglich in den Jahren 850, 861, 867, und 872 der angegebene Tag auf einen Sonntag.

 

Dies ist weiter aber nicht schlimm, denn mehr als den Namen des Städtchens nennt die Urkunde nicht, und den Bewohnern heute ist es sowieso egal.

 

Nach turbulenten Zeiten und einigen Auseinandersetzungen mit weltlichen und kirchlichen Herrschaften wurde Neunkirch im 13. Jrhd. zerstört. Über die Ursache sagen die Bücher wieder nichts, es könnte also ein Brand oder ein militärischer Angriff gewesen sein. Umgehend entstand der Ort wieder neu, und zwar als gut befestigtes Städtchen, das sich auch heute noch mit seinen vier geraden Gassen in der ursprünglichen Form präsentiert.

 

In diese Zeit fällt auch die Ernennung zur Stadt, der allerdings die üblichen Stadtrechte wie das Münz- und das Marktrecht versagt blieben. Schaffhausen fürchtete wohl unliebsame Konkurrenz durch ein kräftig wachsendes Zentrum im unteren Klettgau.

 

Dass Neunkirch beim Wiederaufbau nach aussen befestigt wurde, sollte sich schon im 15. Jrhd. bewähren. Feindliche Truppen fielen über den Klettgau her, plünderten zwar, aber die Gebäude blieben weitgehend unversehrt. In der Zeit der Schwabenkriege 1499 wurde Neunkirch aber wieder ohne sein Zutun in Wirren hinein gezogen. Da es zum Bistum Konstanz gehörte, das mit den Schwaben sympathisierte, besetzten es Truppen der Zürcher, es blieb jedoch baulich verschont.

 

Erst im frühen 19. Jahrhundert legte sich Ruhe über das Land. Vertreter der Stadt Schaffhausen und Neunkirch trafen sich zur Erarbeitung einer gemeinsamen Verfassung, welche die gleichen Rechte für beide Seiten festlegen sollte. Anlässlich dieser Arbeit erreichten die Klettgauer eine weitreichende Zustimmung durch die Städter und galten fortan als ebenbürtig.

 

Routenprofil

In den Reben des Unteren Klettgaus
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route