Schynenalp

Eckdaten

Von Trub zur Lüderenalp

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 12.8 km     auf 665 m       ab 1016 m

 

Karte/n 1:50'000 244T

 

Anforderung:

Route

Wenn die Frühlingssonne den Schnee langsam zum Schmelzen bringt, dann sieht die Landschaft bald einmal so aus, wie die Kartenskizze. Grob geschätzt dürfte hier etwa Hälfte der Fläche bewaldet sein.

 

Ich starte diese Wanderung in Trub gemäss dem Liedtext: „Es chunnt e Bueb vo Trueb“ und steige unmittelbar beim Friedhof mehr oder weniger der Geländekante entlang hinan zur Klosteregg. Die Krete zieht sich in etlichen Schlenkern in nördlicher Richtung und trifft bei Unterstauffen auf das Fahrsträsschen.

 

Nach wenigen Metern verlasse ich dieses wieder und erreiche nach einer Viertelstunde Oberstauffen. Dann ziehe ich auf dem Weg des Briefträgers, der hier wohl motorisiert unterwegs sein dürfte, zum nächsten Hof beim Stauffenknubel. Ein schmaler Pfad führt weiter Richtung Schy-nezingge, dem höchsten Punkt inmitten der äusserst reich gegliederten Landschaft.

 

Hoch über dem Chatzeloch finde ich die Abzweigung nach den Gehöften Sieberli und ganz unten an der Gohl den Ort Gmünden. Gut befinde ich mich hier im Kanton Bern, denn in Appenzell steht im gleichnamigen Dorf eine Strafanstalt.

 

Der Mümpach ist ein Nebenflüsschen der Gohl und hat sich während Tausenden von Jahren ein eigenes kleines Tal ins Gelände gespült. Diesem Bachlauf folge ich nun, der Flussrichtung entgegen. Auf dem nächsten Kilometer begegne ich keinem Menschen. Die Abgeschiedenheit ist beinahe greifbar und das Plätschern des Wassers macht die Ruhe hörbar. Ganz sachte steigt der Weg bis zur zweiten Brücke, auf der ich die Talseite wechsle, um in ein Seitental einzubiegen.

 

Spürbar steiler geht’s über Mümpach zur Unterrafrüti. Die Umgebung mag malerisch sein, so à la Gotthelf, aber hier während des ganzen Jahres wohnen und werken? Wie kommen wohl die Worte der ewigen Weltverbesserer an, nach denen man keine Tiere zum Schlachten halten sollte? An diesen Hängen wächst kein Getreide und gibt es keine Kartoffeln. Aber bald komme ich zur Lüdernalp, und da gibt’s ein Restaurant.

 

Sumiswald

Drei Ortschaften und zwei Kirchgemeinden bilden zusammen eine der grössten Gemeinden des Kantons Bern, wenigstens flächenmässig. Sie umfasst eine Fläche von annähernd 60qkm. Trotzdem leben in diesem grossen Gebiet lediglich etwas mehr als 5000 Einwohner.

 

Über die Herkunft des Namens Sumiswald sind sich die Historiker und anderen Forscher nicht ganz einig. Ob das Lateinisch summa vallis oder der germische Namen Suomoldt als Ursprung gelten, geht aus den Urkunden der Jahre um 1130 nicht hervor. Auf jeden Fall bildete Sumiswald einst eine Herrschaft mit einem eigenen Adelsgeschlecht.

 

Der Dorfkern ist geschichtlich interessant und untersteht dem Schutz der Eidgenossenschaft. Schon die spezielle Lage des Dorfes auf der Terrasse zwischen dem Griesbach und der Grüene hat eine besondere Qualität. Die Strassen sind, wenigstens im Zentrum, rechtwinklig angeordnet. Dieses besteht zur Hauptsache aus Bauten im typischen Emmentaler-Stil. Die Krämerhäuser an der Hauptstrasse entstammen dem späten Barock-Zeitalter und werden begleitet von Gasthöfen und Wohnhäusern mit ausladenden Gärten. Unten am Ufer der Grüene liegt der gleichnamige Dorfteil mit den Gewerbebetrieben.

 

Die Entwicklung von Sumiswald ist vor allem am Wasser deutlich zu sehen. Es entstand dadurch eine Art dreieiniges Dorf mit Streusiedlungen in allen Richtungen. Hier stehen die neueren Bauernhöfe und weiter oben am Hang Löhli die Einfamilienhäuser. Etwas entfernt finden wir im hügeligen Gelände viele allein stehende, behäbige Gehöfte die mit der Landschaft fast verschmelzen.

 

Sumiswald ist erreichbar mit der Eisenbahn auf der Linie Lützelflüh - Huttwil, von der in Sumiswald noch ein kurzer verbleibender Ast, sozusagen ein Stumpengleis, nach Wasen führt. An dieser Linie, etwas erhöht auf einer weitherum sichtbaren Erhebung, thront das Schloss Sumiswald, das einst als Spital errichtet wurde. Heute beherbergt es ein Hotel und ein Restaurant mit auserlesener Menükarte. Daneben lädt ein Weiher zum Verweilen und Nichtstun ein.

 

Routenprofil

Wandern wie im Gotthelf-Film
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route