Sanzenberg

Eckdaten

Von Dielsdorf nach Kaiserstuhl

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 13.3 km     auf 289 m       ab 361 m

 

Karte/n 1:50'000 215T

 

Anforderung:

Route

Der südliche Teil dieses langgezogenen Hügels ist unter älteren Leuten als Stadlerberg sicher noch bekannt. Hier raste im Jahre 1990 ein Flugzeug im Anflug auf den Flughafen Kloten in den Wald. Meine Wanderung führt jedoch nicht an der Unglücksstelle vorbei!

 

Ich starte beim Bahnhof Dielsdorf und ziehe nach der Unterquerung der Geleise hinaus durch den Schibler in die weite Ebene. Beim Fischbach wende ich mich nach links und folge seinem korrigierten Lauf nach Nieder-Steinmaur. Nach einer halben Stunde treffe ich auf den Weg, der von der Station Steinmaur her kommt. Dies wäre eine Abkürzung.

 

In allgemein nördlicher Richtung steige ich nun gemütlich aufwärts gegen die Egg. Heute ist an diesem Schiessstand niemand am Knallen, und wenn keine Trauben hangen, ist es auch im Rebhang still. Nach einem heftigen Schlenker wandere ich fast ebenaus durch den Wald zum Wisplatz, wo aber keine Wiese ist,. Am Waldrand wende ich mich nach links und erreiche bald das Gehöft Hochrüti, von wo mich ein kleines Wässerchen nach Alt-Bachs begleitet. Um nach Neu-Bachs zu gelangen, nehme ich die westliche Brücke und steige auf dem Strässchen zum Wald und weiter auf den Müliboden.

 

Nun folgt ein langes und beinahe gerades Wegstück durch die Witeneichen hinüber zum Sanzenberg. Es wachsen aber hier nicht bloss Eichen, sondern alles, was zu einem gesunden Mischwald gehört. Nach anderthalb Kilometern schwenkt der Weg um einen fast Rechten Winkel nach links und trifft auf die Waldhütte bei einer grossen Wegspinne: Es laufen hier 7 Wege zusammen!

 

Nach einer typischen Wandrmahlzeit mit Brot, einem gebratenen Servelat und viel zu Trinken, mache ich mich gestärkt auf den Weg zur Spitzflue. Sie erlaubt einen schönen Blick hinab ins Tal des Fisibachs. Anschliessend geht’s in einigen Schlenkern nach Fisibach mit der markanten Ziegelei und dem unübersehbaren Kamin.

 

Diesen lasse ich links stehen und folge der Strasse. Den Kreisel passiere ich durch die Unterführung und sehe schon bald die Bahnstation Kaiserstuhl hinter der schmucken Kapelle auftauchen.

 

Flug Alitalia 404

Am Stadlerberg, nicht weit von unserer Route entfernt, ereignete sich im Jahre 1990 ein schreckliches Unglück. Der Flug Alitalia 404 setzte etwa 50 Minuten nach dem Start in Milano zur Landung in Kloten an. Wie zu jener Zeit noch üblich, flog die DC-9 einen weiten Bogen über das deutsche Gebiet und überquerte den Rhein bei Hohentengen.

 

Die Maschine hätte vor der Piste in Kloten noch den 640 Meter hohen Stadlerberg überfliegen sollen, aber der Kommandant, der sich auf ein defektes Gerät verliess, hielt sie viel zu tief. Sein ILS - das instrument landing system - gab eine 300 Meter zu hohe Fluglage an und liess den Piloten im Glauben, exakt auf RWY 14 - runway 14 - zuzusteuern.

 

Das Instrument des Copiloten zeigte hingegen die korrekte Flughöhe an. Da jedoch der Copilot damals nicht gegen seinen Chef im Cockpit zu entscheiden hatte, ignorierte dieser fatalerweise das zweite Gerät. Leider informierte er auch den Tower von Kloten nicht über die differierenden Angaben, sonst hätte der zuständige Fluglotse wohl den Fehler bemerkt.

 

Kurz vor dem Aufprall am stotzigen Hang des Stadlerberges, versuchte der Copilot, ein Durchstartmanöver einzuleiten, aber er musste den Versuch, die Maschine nochmals hoch zu treiben, auf Geheiss des Kapitäns abbrechen. So raste das Flugzeug mit 46 Menschen an Bord in den Wald nicht weit vom Weiler Raat und wurde durch die eng stehenden Bäume und den Aufprall auseinander gerissen.

 

Die Verkettung unglücklicher Umstände hatte eine ganze Reihe von Empfehlungen der Untersuchungskommission, die den Unfall zu untersuchen hatte, zur Folge. Als vielleicht wichtigsten Punkt darf die Verbesserung der Verfahrensregeln zwischen den beiden Piloten im Landeanflug gesehen werden. Zudem verbieten die seit diesem Unfall geltenden  Betriebsvorschriften den Abbruch eines bereits eingeleiteten Durchstartmanövers.

 

Auf dem Stadlerberg wurde eine Hindernisbefeuerung installiert und seit 1993 werden Fluglotsen automatisch gewarnt, wenn ein Flugzeug im Anflug auf den Flughafen zu tief fliegen sollte.

 

An der Forststrasse im Gebiet Surgen erinnert ein Gedenkstein und ein Holzkreuz an den tragischen Tod der 46 Opfer des Flugzeugabsturzes.

 

Routenprofil

Ein Hügel mit schrecklicher Vergangenheit
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route