Rothenturm

Eckdaten

Von Einsiedeln nach Äuss. Altmatt (Dritte Altmatt) 

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 14.9 km     auf 415 m       ab 378 m

 

Karte/n 1:50'000 236T

 

Anforderung:

Route

Für ältere Semester ist Rothenturm ein Synonym für den erfolgreichen Kampf gegen die mächtige Obrigkeit, welche mitten im einzigartigen Moor einen Waffenplatz erstellen wollte. Und der Einsatz hat sich gelohnt! Das Moor existiert noch heute und ist erst noch geschützt.

 

Von der Bahnstation Einsiedeln folge ich dem Lauf des Flüsschens Alp entgegen dem Wasserlauf auf dem SchweizMobil-Weg 4 vorbei an einer ausgedehnten Neubausiedlung Richtung Kloster Au. Dieses steht etwas abseits am Hang zum nahen Wald.

 

Durch das Trachslauer Moos begleitet vom Aubach gewinne ich langsam an Höhe und erreiche bald die obersten Häuser von Obertrachslau. Nach einem Schlenker nach rechts erkämpft sich der Weg mühsam die fast 200 Höhenmeter zur Ruchegg, die einen prächtigen Blick über das Tal erlaubt.

 

Auf dem höchsten Punkt gesellt sich ein Strässchen zu mir und geleitet mich durch den schattigen Herrenwald hinunter nach Rothenturm. Wer seine Knochen nicht mehr weiter plagen möchte, wendet sich der Bahnstation zu. Wer sich jedoch eine weitere Stunde durch das unvergleichliche Moor in der weiten Ebene zumutet, lenkt seine Schritte nach Norden und verlässt die Strasse in der Inneren Altmatt hinüber zum Sumpf und zur jungen Biber.

 

Bei der ersten Brücke über den Bach treffe ich auf einen weiteren Wanderweg, aber ich halte die eingeschlagene Richtung und ziehe geradewegs auf den Wald zu. Dort finde ich zu meiner Überraschung das Restaurant Steinstoss Stübli, dem ich nicht widerstehen kann. Ich besänftige also meinen Hunger und lösche den Durst, man soll ja mit leerem Magen nicht zu weit laufen!

 

Eine weitere Viertelstunde nach dieser wohltuenden Pause überquere ich die Biber ein zweites Mal, um zur Äusseren Altmatt zu gelangen. Dort gibt es eine Haltestelle der Südostbahn für die Heimfahrt, aber bis der Zug ankommt, schaue ich mir die Fotos der vielen Sumpfpflanzen an, die ich unterwegs entdeckt habe.

 

Schlacht um Rothenturm

So friedlich, wie sich die Schweiz heute darstellt, war sie nicht immer! Schon in der Primarschule hörten wir von ungezählten kriegerischen Auseinandersetzungen: Schlacht bei Morgarten, bei Sempach, bei St.Jakob an der Birs, bei Näfels um nur einige zu nennen. Eine kam allerdings in dieser Reihe kaum vor: die Schlacht bei Rothenturm. Hier standen sich Eidgenossen aus dem Lande Schwyz und Truppen der Französischen Republik gegenüber. Letztere waren auf Ersuchen der Helvetischen Republik im Mai 1798 einmarschiert.

 

Nachdem die mit Schwyz verbündeten Glarner am 30. April dieses Jahres besiegt worden waren, bezogen die Schwyzer Stellung bei Schindellegi. Ihr Kommandant, Balthasar Bellmont, wurde anlässlich einer Sitzung des Kriegsrates von eigenen Leuten ermordet, weil sie ihn des Verrates verdächtigten. Auch ohne ihren Chef schlugen sie anderntags die Franzosen zurück.

 

Bellmonts Nachfolger, Landeshauptmann Alois von Reding, sah die aussichtslose Lage des schwachen Haufens ein und ordnete den Rückzug an. Dabei zerstörten sie hinter sich die Brücke über die Sihl und versteckten sich in den Wäldern bei Rothenturm.

 

Noch am gleichen Tag, am 2. Mai, erwarteten die durch ein zweites Bataillon und etliche Kräfte des Landsturms verstärkten Schwyzer die Franzosen unter Philibert Fressinet auf der Altmatt. Trotz Unterzahl fügten sie den Angreifern hohe Verluste zu, und schliesslich traten die Fremden den Rückzug an. Reding sprach seine Männer mit den Worten an: „Wir fliehen nicht, wir sterben!“

 

Trotz dieser Erfolge, konnten die Schwyzer aus den verschiedenen Siegen kein Kapital schlagen, sie waren kriegsmüde und erschöpft. Die Franzosen behielten ungeachtet der vielen Verluste die Übermacht und erzwangen nach einer weiteren Schlacht bei Arth schliesslich die Kapitulation und die Annahme der Helvetischen Verfassung durch die Schwyzer und ihre Verbündeten.

 

Gemäss Bilanz der Pfarrherren der Region beklagten die Schwyzer 172 Tote und 133 Verwundete, die Zuger 30 und 25, die Glarner 28 und 30 sowie die Urner 6 Tote und 7 Verwundete in allen Gefechten zusammen gerechnet.

 

Routenprofil

Eine sehr umstrittene Gegend
Enthält alle obigen Informationen
MO29 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 691.3 KB

Das Wetter auf der Route