Rotbergegg

Eckdaten

Von Siggenthal nach Leibstadt

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 13.7 km     auf 441 m       ab 453 m

 

Karte/n 1:50'000 224T

 

Anforderung:

Route

Ungefähr parallel zur vorangehenden Route über den Bürersteig verläuft diese Wanderung, allerdings in umgekehrter Richtung, nämlich nach Norden.

 

Der Start erfolgt in Siggenthal an der Aare, wo mich der Wegweiser bei der Bahnstation über den Fluss nach Stilli schickt. Etwas weiter vom Wasser entfernt liegt Villigen, gut bewacht von der Burgstelle Bernstein - wenigstens war das früher so! Vom nahen Steinbruch auf dem Gabenchopf führt ein langes Förderband zum Zementwerk. Unter diesem hindurch, ohne mich deswegen bücken zu müssen, gelange ich zum Platz am entfernteren Walrand.

 

Von hier aus entdecke ich vor mir die Rotbergegg mit dem nicht zu übersehenden Funkturm über den schroffen Felsen. Wenn ich den Blick von dort oben schweifen lasse, reicht bei günstigem Wetter dieser bis nach Waldshut, und ich gewinne ich einen Eindruck von der engmaschigen Besiedlung der näheren Landschaft. Neben Oberrüti, Schlatt und anderen bekannten Namen, fallen mir völlig unbekannte auf: Sandholteren oder Ranspelhof.

 

Der Krete folgend steige ich wieder hinab nach Mandach, einem gepflegten Dorf mit einem Mohrenkopf im Wappen. Der tiefere Sinn hat sich mir nicht erschlossen, aber deswegen muss das Bild ja nicht rassistisch sein!

 

In stetigem Auf und Ab erreiche ich den Lienisgraben zwischen den Orten Oedenholz und Hagenfirst und treffe mitten im Wald auf eine Wegspinne, der jedoch ein Bein fehlt: Sibewege. Hier erzählen noch viele Grenzsteine von vergangenen Zeiten. Aber der Sandstein hat in den Jahren sehr gelitten, und die Inschriften sind kaum noch erkennbar.

 

Nun neigt sich der Weg hinunter über die Büelhalde nach Leibstadt mit dem bekannten und das Bild dominierenden KKW etwa 1km rheinaufwärts. Vor allem der gigantische Kühlturm mit der weissen Nebelfahne fällt sofort ins Auge. Die Bushaltestelle steht mitten im Kern des Dorfes.

 

historische Grenzsteine

In diesem Gebiet trafen sich früher viele Grenzen, entsprechend standen auch unzählige Grenzsteine in der Gegend herum und mussten bei jeder Verschiebung anders gesetzt werden. Das Mettauertal gehörte zum vorderösterreichischen Amt Laufenburg, Mandach und Etzwil zum Amt Schenkenberg und Hettenschwil zusammen mit Hagenfirst zur Grafschaft Baden. Letztere galt als gemeine Herrschaft er Eidgenossenschaft.

 

Meist wurden Bäume, Felsbrocken sowie andere markante Stellen als Marken für den Grenzverlauf gekennzeichnet. Wie solche fehlten, setzte man speziell zugehauene Steine aus Sandstein, Tuff oder härteren Gesteinsarten. Sie wurden möglichst tief in den Boden eingelassen und unter ihrem Fuss lag jeweils ein etwa faustgrosser Stein als „Zeuge“. Dies war für den Fall, dass ein solcher Marchstein durch rätselhafte Kräfte an der Oberfläche zu wandern beginnen sollte. Erst seit dem 19. Jahrhundert erhielten die Steine eingemeisselte Nummern und Buchstaben, welche die angrenzende Gemeinde, später den Kanton und das Land bezeichneten.

 

Der abgebildete Stein steht in der Barte, nicht weit von der Waldstrasse nach Ödenholz. Trotz seines hohen Alters ist er noch recht gut erhalten, sogar die Wappen sind, wenn auch kaum erkennbar, so doch noch sichtbar. Unterhalb des Badener Wappens kann man die Buchstaben GB erkennen, was „Grafschaft Baden“ bedeutet.

 

Auch an der Strasse von Sibewege nach Bossehus steht ein stark verwitterter Marchstein. Er zeigt durch eine eingeritzte Kerbe sogar den Verlauf der Grenze an, wie das heute an der Landesgrenze üblich ist.

 

Bedauerlicherweise finden wir diese beschrieben Punkte nich an unserer Wanderwegroute, aber vielleicht machen Sie einen kleinen Abstecher, um Ihren Gwunder zu stillen oder ihr historisches Wissen zu vertiefen.

 

Häufig zeigen alte Grenzsteine durch einen firstförmigen „Giebel“ die Grenzlinie an und sind manchmal bei Verzweigungen sogar „dreiarmig“

 

Routenprofil

Steine könnten Geschichten erzählen
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route