Stächelegg

Eckdaten

Von Luthern Bad nach Hintermettlen (Trub)

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.9 km     auf 631 m       ab 425 m

 

Karte/n 1:50'000 234T / 244T

 

Anforderung:

Route

Der Napf ist ein seltsamer Gupf mitten im Mittelland der Schweiz. Der aus Gletscherkies und feinem Ton bestehende Nagelfluh-Klotz trotzt seit Jahrtausenden der Erosion, obwohl verschiedene Bäche grosse Mengen an Geschiebe in alle Himmelsrichtungen transportieren.

 

Einer davon ist die Luthern, welche von der Napfflue nach Norden ein langes Tal gegraben hat. Zwischen ihr und ihrer Schwester, der etwas weiter östlich fliessenden Anziwigger, zieht sich der Hubel, ein langer Hügelrücken.

 

Ich fahre mit dem Bus bis nach Luthern Bad und folge dem Strässchen knappe 500 Meter weit, bis der Wanderweg in östlicher Richtung etwa 100m aufwärts in zwei Schlenkern zu den Wisshubelhütten steigt. Noch etwas weiter erreiche ich den Kamm und schwenke nach rechts. Der Weg zieht in allgemein südlicher Richtung schlingernd höher und höher. Der Schatten des Waldes tut gut!

 

Von beiden Seiten gesellen sich Zufahrten von den allein stehenden Gehöften zum Kretenweg. Oberhalb der Trachsuegg beginnt der eigentliche Aufstieg, und der Zickzackweg hat es in sich. Er überwindet etwa 300 Höhenmeter parallel zur jungen Luthern und erreicht schliesslich den Gipfel des Napf. Neben dem Gasthaus steht eine unvermeidliche Funkantenne und zwei wichtige Triangulationspunkte. Sie dienten der Landesvermessung vor dem Satelliten-Zeitalter.

 

Nach einer währschaften Verpflegung im Gasthaus mache ich mich an den Abstieg. Er beginnt ganz sachte und strebt zur etwa 1km entfernten Stächelegg. In der dortigen Alpwirtschaft geniesse ich nun noch den Kaffee mit einem feinen Dessert.

 

Der Abstieg führt - genau wie der Aufstieg, aber in umgekehrter Folge - anfangs dem Kamm der Trimlen entlang zur Alp Mettlenschwand und dann über vier weite Kehren stotzig hinab in die Talsohle des Fankhus-Grabens. Weil ich noch Zeit habe, bis der Bus mich in Hinter Mettlen abholt, vergnüge ich mich mit einer weiteren Einkehr im Alprestaurant, schliesslich habe ich unterwegs viel Wasser verdunstet!

 

Luthern

Das Lutherntal bildete zusammen mit der Burg Waldsberg und dem Kirchensatz, welcher an den Hof Schwarzenbach gebunden war, eine Herrschaft der Lenzburger. Im Jahre 1172 übernahmen die Habsburger die örtliche Hochgerichtsbarkeit. In den päpstlichen Unterlagen über die Siedlungen der Diözese Konstanz taucht erstmals im Jahre 1275 der Name Lutrun auf, aber schon wenig später erstanden es die Ritter von Hünenberg. Nach einem weiteren Handwechsel gelangte das heutige Luthern an die Stadt Luzern und wurde Teil der Vogtei Willisau. 

 

Luthern zählt zu den grössten Gemeinden im Kanton Luzern - flächenmässig gesehen. Das Gebiet ist topografisch sehr eng gegliedert mit Hügeln, Bergen und teilweise tief eingeschnittenen Tälern. Was die Hänge des Napfs ebenfalls unterscheidet vom grossen Rest des Mittellandes: Sie sind sehr dicht bewaldet.

 

Dieser Umstand und die relative Abgeschiedenheit, waren massgeblich verantwortlich für die wirtschaftliche Entwicklung. Industrialisierung ist hier nicht möglich, also mussten die Leute im handwerk- und landwirtschaftlichen Bereich ihr Auskommen suchen. Der Wald bot auch für die damals noch eher verbreitete Köhlerei eine wichtige Grundlage. Davon zeugen noch heute etliche Flurnamen.

 

Der Mangel an Arbeitsplätzen und ein hoher Steuerfuss behinderten auch in jüngster Zeit einen Aufschwung, gelten sogar als Hauptgründe für den aktuellen Bevölkerungsrückgang. Die neue Finanzordnung des Kantons Luzern schränkt den finanziellen Spielraum der ausgesprochen ländlichen Gemeinde noch weiter ein. Das Entlebuch und Willisau gelten als eigentliche Verlierer dieses Regelwerks.

 

So startete Luthern schon 2008 eine Zukunftskonferenz statt, um die starke Abwanderung zu stoppen oder wenigstens zu bremsen. Im Rahmen des „Pilotprojektes Gemeindeentwicklung“ entstanden Ideen zur Aufwertung der Region. Der Verein Pro Lutherntal setzt sich ein für diverse Projekte, wie der Erstellung eines ganzjährig bewohnbaren Jurtendorfes und der touristischen Aufwertung des Wallfahrtsortes.

 

Routenprofil

Anstrengung wird reichlich belohnt!
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route